Kletterpflanzen verschönern Garten, Terrasse oder Balkon bis in große Höhen. Die Auswahl ist riesig! Hier erfahren Sie, welche Pflanzen sich lohnen.
Kletterpflanzen sind Ihr Ass im Ärmel, wenn Sie für einen schönen Sichtschutz sorgen möchten und dabei nicht auf einen Sichtschutzzaun aus WPC zurückgreifen wollen. Sie sind außerdem der ideale Partner, wenn Sie unschöne, kahle Wände wie etwa die Garagenrückwand begrünen wollen.
Die große Auswahl an Kletterpflanzen hält für so gut wie alle Ansprüche, Wünsche und Lichtverhältnisse etwas Passendes bereit. So sorgen die Pflanzen für einen tollen, ganz natürlichen Sichtschutz und liefern interessante, schmückende Farbakzente.
Neben der tollen Optik bringen Kletterpflanzen noch einen weiteren Vorteil mit: Ist die Garage oder Mülltonne, der Schuppen oder die Hauswand erst einmal begrünt, sorgen die Pflanzen für ein besseres Klima. Das gilt im Großen wie im Kleinen: Begrünte Wände in Wohngebieten sorgen für niedrigere Temperaturen und verringern Schadstoffe in der Luft. Zudem liefern die „grünen Wände“ attraktive Lebensräume und Nahrung für Vögel und Insekten und tragen so zum Artenerhalt bei.
Um Ihre Leidenschaft für Kletterpflanzen auszuleben, brauchen Sie nicht zwingend einen Garten – viele der Pflanzen entwickeln sich auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse ganz ausgezeichnet.
Übrigens: Wenn Sie sich für mehrjährige Kletterer im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon entscheiden, müssen Sie sich nicht Jahr für Jahr um neue Pflanzen kümmern. Stattdessen können Sie sich daran erfreuen, dass Ihre Schützlinge jede Saison von allein austreiben und – sofern es die Art vorsieht – ihre herrlichen Blüten zeigen.
Kletterpflanzen für den Balkon
Wie erwähnt brauchen nicht alle Kletterpflanzen einen Garten, um sich prächtig zu entwickeln. Viele Exemplare geben sich auch mit einem Kübel bzw. Topf auf der Terrasse oder dem Balkon zufrieden. Die folgenden Pflanzentipps sind wie gemacht für Ihr Frischluftfleckchen direkt am Haus.
1. Waldrebe (Clematis)
Die Clematis wird sich im Nu auf Ihrem Balkon oder der Terrasse wohlfühlen. Und Sie können sich im Frühling bzw. Sommer an ihren herrlichen Blüten erfreuen.
Die Clematis wird auch „Waldrebe“ genannt und kommt ausgesprochen gut sogar mit einem schattigen Standort zurecht.
Pflanzen Sie Ihre Clematis in einen Topf mit humusreicher, durchgängig feuchter Erde ohne Staunässe.
2. Trompetenblume (Campsis radicans)
Bei der Trompetenblume fallen vor allem die spektakulären Blüten ins Auge. Die Kletterpflanze schmückt sich mit großen Blütenkelchen und sorgt für viel Farbe auf der Terrasse oder dem Balkon.
Die Kletterpflanze braucht einen sonnigen und windgeschützten Ort. Dann wächst sie recht flott in luftige Höhen.
Was den Boden angeht, ist die Trompetenblume nicht sehr anspruchsvoll: Setzen Sie sie in frische, nährstoffreiche und lockere Erde.
3. Japanhopfen (Humulus japonicus)
Japanhopfen macht Ihnen die Standortwahl sehr leicht, denn die Kletterpflanze fühlt sich im Schatten genauso wohl wie in der Sonne.
Die großen, eher hellgrünen Blätter der Pflanze wachsen dicht und bieten Ihnen einen guten Sichtschutz.
Japanhopfen ist einjährig und eher anspruchslos. Setzen Sie ihn in gewöhnliche Blumen- oder Gartenerde.
Immergrüne Kletterpflanzen
Sollen die Kletterpflanzen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon als Sichtschutz dienen, ist es wichtig, dass die Pflanzen immergrün sind. Das bedeutet, dass sie ihr Laub in der kalten Jahreszeit nicht abwerfen. Die folgenden Gewächse schützen Sie das ganze Jahr über vor neugierigen Blicken.
1. Efeu (Hedera)
Efeu ist die vielleicht bekannteste Kletterpflanze. Sie ist ein echter Klassiker, wenn es um die Fassadenbegrünung oder einen Sichtschutz geht.
Efeu ist frosthart und steht lieber im Schatten. Vor allem im Winter ist das wichtig, weil die Sonne sonst zur Frosttrocknis führen kann. Dabei trocknen die Blätter aus.
Efeu braucht einen humosen und kalkhaltigen Lehmboden. Allerdings findet sich die Pflanze auch in weniger geeigneten Böden zurecht.
2. Immergrünes Geißblatt (Lonicera henryi)
Das Immergrüne Geißblatt hält das in ihrem Namen enthaltene Versprechen und bleibt rund ums Jahr grün. Die Kletterpflanze wächst zuverlässig und zeigt schöne, frischgrüne Blätter sowie attraktive Blüten.
Bis zu einem Meter legt das Immergrüne Geißblatt in einem Jahr zu. Setzen Sie diese Kletterpflanze in einen feuchten und kalkhaltigen Boden.
3. Kletternder Spindelstrauch (Euonymus fortunei)
Unser dritter Tipp für immergrüne Kletterpflanzen ist der Kletternde Spindelstrauch. Hier und da wird er auch „Kriechspindel“ genannt.
Die dunkelgrünen Blätter der Kletterpflanze sind eiförmig und wachsen sehr dicht. Wichtig ist, dass Sie die Pflanze an einer Rankhilfe entlangführen. Sie wächst sonst eher am Boden kriechend.
Der Kletternde Spindelstrauch hat Haftwurzeln und kann deshalb wie Efeu auch kahle Wände, also solche ohne Rankhilfe, begrünen.
Rankhilfen für die Kletterpflanzen
Kletterhilfen für Ihre Pflanzen sind in unzähligen Varianten erhältlich. Holz ist dabei ein besonders gut geeignetes Material. Kaufen Sie das passende Gerüst oder bauen Sie es selbst und passen Sie es individuell an Ihre Bedürfnisse an.
Holz ist natürlich und wächst in unseren Wäldern nach. Besonders schnell geht das bei Weiden. Ihre jungen Triebe sind so flexibel, dass sie sich ganz leicht in die gewünschte Form biegen und flechten lassen.
Stabil oder filigran? Welche Kletterhilfe ist die richtige?
Ob die Rankhilfe eher solide oder filigran sein sollte, hängt von den Pflanzen ab, die sie erobern werden.
Klassiker wie Kletterrosen, Geißblatt oder der auch Glyzinie genannte Blauregen fordern ein stabiles Gerüst: Eine Pergola wäre ideal. Damit sie gut im Boden verankert ist, brauchen ihre Pfosten ein Punktfundament.
Für die ebenfalls mehrjährigen Waldreben sind gitterförmige Holzspaliere gut geeignet. Die Pflanzen mit den herrlichen Blüten lassen sich gut an Wänden und Mauern im Garten montieren. Auf diese Weise wird aus der Rückwand einer Garage ein Lebensraum für Kletterpflanzen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch schön.