Ob als Abtrennung zum Nachbargrundstück oder als schickes Gartenelement – ein Friesenwall aus Natursteinen verleiht jedem Garten den gewissen norddeutsch-rustikalen Flair. In diesem Artikel erfahren Sie daher Schritt für Schritt, wie Sie selbst einen Friesenwall bauen können, welche Materialien und Gartenwerkzeuge Sie dazu benötigen und wie Sie ihn im Anschluss bepflanzen.
Der Friesenwall – kurz und knapp
Zunächst ein kurzer Überblick über das Bauwerk:
• Ein Friesenwall ist eine etwa 80–100 cm hohe Trockenmauer aus Natursteinen.
• Ihren Ursprung hat die Natursteinmauer in Norddeutschland, wo sie hauptsächlich als Zaunersatz oder Windschutz gebaut wurde.
• Die Zwischenräume der Steine und die Mauerkrone werden mit Erde aufgefüllt, die Sie bepflanzen können. So ist der Friesenwall nicht nur schön anzusehen, sondern auch unglaublich stabil und wetterbeständig.
• Besonders gut macht sich der Friesenwall als schicke Abtrennung zum Nachbargarten, zur Terrasse oder zur Straße, als Alternative zur Grundstückumzäunung oder auch als rein optischer Hingucker.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau der Friesenmauer
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, auch Ihren Garten mit der norddeutschen Natursteinmauer zu verschönern, gibt es gute Nachrichten – eine Friesenmauer selbst zu bauen ist nämlich gar kein Hexenwerk. Damit Sie beim Bau alles Wichtige sofort zur Hand haben, finden Sie hier zunächst eine kleine Übersicht über die benötigten Materialien und Werkzeuge.
Materialien | Werkzeuge |
---|---|
• Natursteine (Feldsteine oder Findlinge) • Erde und Sand (für das Fundament, die Mauerkrone und die Zwischenräume der Steine) • Schotter und Kies (für die Drainageschicht) • Optional: Landschaftsgewebe oder Geotextil (für eine zusätzliche Drainageschicht) |
• Handstampfer • Schnur (zur Markierung) • Gummihammer (zum Festklopfen der Steine) • Optional: Schubkarre, um Materialien zu transportieren |
Schritt 1: Planung und Design
Planung ist das A und O – das gilt auch beim Bau eines Friesenwalls. Daher ist es vorab ratsam, dass Sie sich die folgenden 4 Fragen stellen:
• Wo soll mein Friesenwall stehen?
• Wie lang und hoch soll mein Friesenwall werden?
• Welche Optik möchte ich mit meinem Friesenwall erzielen?
• Welchen Zweck soll mein Friesenwall erfüllen?
Um ein gutes Gefühl für die gewünschte Größe Ihres Walls zu bekommen, können Sie den vorgesehenen Bereich im Garten mit einer Schnur abstecken und so lange anpassen, bis sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. In Bezug auf das Design sind Ihnen keinerlei Grenzen gesetzt, sodass Sie Ihren Friesenwall bepflanzen, beleuchten oder ihn einfach ganz rustikal belassen können.
Er muss auch nicht zwingend kerzengerade sein: Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie Kurven oder Biegungen einplanen, die Ihren Friesenwall optisch noch interessanter wirken lassen. Zu guter Letzt hat die Wahl der Steine ebenso große Auswirkungen auf die Optik. Kurz gesagt: Es gibt eine Menge Raum für Kreativität.
Schritt 2: Die richtigen Steine finden
In der Regel besteht ein Friesenwall aus unbehandelten Natursteinen oder Findlingen. Diese verleihen dem Wall ein besonders natürliches Aussehen und geben ihm gleichzeitig die nötige Stabilität. Da es aber besonders in städtischen Gegenden nicht immer möglich ist, mehrere hundert Kilogramm an Findlingen in der Natur aufzutreiben, können Sie auch auf Mauersteine von BAUHAUS zurückgreifen. Hier haben Sie für gewöhnlich sogar die Wahl zwischen unterschiedlichen Natursteinen wie Granit, Schiefer, Sandstein, Kalkstein oder Marmor – je nachdem, welche Optik Sie mit Ihrem Friesenwall erzielen möchten.
FAQ: Wie viele Steine sollte man einplanen?
Wie viele Steine Sie für den Bau des Friesenwalls benötigen, kommt ganz auf die Länge, Höhe und Dicke des Walls sowie die Größe der verwendeten Steine an. Als Faustregel gilt, dass Sie etwa eine halbe Tonne Steine pro Quadratmeter Wall benötigen.
Schritt 3: Standort vorbereiten
Wenn Sie entschieden haben, an welcher Stelle Sie den Friesenwall bauen möchten, können Sie in Ihre Arbeitshandschuhe schlüpfen und damit beginnen, den Standort vorzubereiten. Dieser Schritt ist unverzichtbar, damit der Wall am Ende stabil steht und eine möglichst lange Lebensdauer hat.
Beginnen Sie damit, Unkraut, Äste oder Steine zu beseitigen, die am Boden liegen. Anschließend heben Sie den Boden mit der Schaufel oder dem Spaten aus. Bei Friesenwällen unter 40 cm Höhe, die auf einer geraden Ebene stehen, reicht ein 10 cm tiefer Aushub. Bei Friesenwällen über 40 cm oder solchen, die auf stark geneigten Ebenen gebaut werden, sollten Sie mindestens 40 cm tief ausheben. Was die Breite des Fundaments angeht, sollte diese etwa ein Drittel der geplanten Höhe betragen. Bei einem 90 cm hohen Friesenwall wäre das Fundament demnach 30 cm breit und mindestens 40 cm tief. Füllen Sie nun eine dünne Schicht Sand ein und verdichten Sie diese mit dem Handstampfer, sodass ein ebenmäßiges Sandbett entsteht. Ob Sie genau gearbeitet haben, können Sie ganz einfach mit der Wasserwaage überprüfen und bei Bedarf nachbessern.
Schritt 4: Drainageschicht
Um Staunässe und Bodenerosion zu vermeiden sowie die Struktur des Walls zu erhalten, kommt eine Drainageschicht zum Einsatz, bevor Sie den eigentlichen Friesenwall bauen. Dazu füllen Sie die Hälfte des zuvor ausgehobenen Fundaments mit einer Mischung aus Kies und Schotter und verdichten diese wieder mit dem Handstampfer. Bei Bedarf können Sie die Drainageschicht mit Landschaftsgewebe oder Geotextil weiter optimieren.
Schritt 5: Bau der Trockensteinmauer
Nachdem Sie die Drainageschicht angefertigt haben, können Sie mit dem Bau der Trockensteinmauer beginnen. Da eine Trockensteinmauer ganz ohne Mörtel auskommt, ist die korrekte Bauweise besonders wichtig für die Stabilität.
Die Basis: Die unterste Schicht bildet das Grundgerüst. Dazu suchen Sie sich die größten Natursteine und setzen diese – so dicht wie möglich – mit der Spitze nach unten und der größten Fläche nach oben an die Ränder des Schotterbetts. Achten Sie darauf, dass die Flächen der Steine sich zu etwa 15° nach innen neigen und klopfen Sie sie mit dem Gummihammer fest. Den Zwischenraum füllen Sie anschließend mit einem Schotter-Erde-Gemisch aus.
Schicht für Schicht: Bei der zweiten Schicht gehen Sie ähnlich vor, wie bei der ersten. Auch hier reihen Sie die Natursteine wieder dicht aneinander über die erste Schicht und neigen sie um 15° nach innen. Dieses Mal achten Sie zusätzlich darauf, dass Sie die Steine versetzt zur darunter liegenden Schicht anbauen. Da Sie bereits die Steine der ersten Schicht um 15° nach innen geneigt haben, dürfte die Mauer nun schmaler werden. Diese Bauweise (unten breit, oben schmal) erlaubt es dem Friesenwall, auch ohne Mörtel oder andere Bindestoffe stabil zu bleiben. Die Zwischenräume der Steinschichten füllen Sie wieder mit dem Erde-Schotter-Gemisch aus und klopfen die Steine daran fest. Wiederholen Sie diese Vorgehensweise so lange, bis Sie die Spitze Ihres Friesenwalls erreicht haben.
Abschluss: Wenn Sie sich dazu entscheiden, Ihren Friesenwall zu bepflanzen, können Sie ihn im letzten Schritt oben offen lassen, sodass zwischen den Steinrändern eine Art Beet entsteht. Sollte eine Bepflanzung für Sie nicht infrage kommen, schichten Sie eine weitere Reihe Natursteine in der Mitte des Walls, sodass die Erde bedeckt ist.
Friesenwall bepflanzen – diese Pflanzen eignen sich
Sobald Sie den Bau Ihres Friesenwalls abgeschlossen haben, sollten Sie ihn zunächst 2–3 Tage ruhen lassen, damit die Erde sich setzen kann. Anschließend können Sie dafür sorgen, dass Ihr Wall zu einem noch attraktiveren Blickfang wird, indem Sie ihn bepflanzen. Folgende Pflanzen eignen sich dafür besonders gut und können Ihnen als Inspiration dienen:
Beispiele | Vorteile | |
---|---|---|
Sukkulenten | • Hauswurz • Sedum (Fetthenne) • Echeveria |
• Sehr trockenresistent • Geringe Pflegebedürftigkeit • Vielseitige Formen und Farben |
Rosen | • Apfelrose • Kartoffelrose • Beetrose |
• robust und winterhart • salzvertäglich und ideal für Küstenregionen • schöne und dauerhafte Blüten |
Stauden | • Zimbelkraut • Steinbrech • Lavendel |
• anpassungsfähig an karge Bedingungen • Farbvielfalt und Textur • einige Arten sind bienenfreundlich |
Nadelgehölze | • Krummholzkiefer • Zwerg-Bergkiefer |
• strukturierendes Element mit ganzjährigem Grün • windresistent und pflegeleicht • geeignet für raue Standorte |
Bodendecker | • Mauerpfeffer • Hornkraut |
• Schutz gegen Erosion • niedriger Wuchs verhindert Überwucherung • Blütenreichtum und Duft |
Mediterrane Gewürze | • Thymian • Rosmarin • Salbei |
• Aromatische Blätter • Eigene Gewürze im Gartenp> • Blütenreichtum und Duft |
Sie können Ihren Friesenwall übrigens nicht nur auf der Mauerkrone bepflanzen: Auch die Zwischenräume der Steine an den Seiten des Walls bieten eine schöne Möglichkeit, um darin Gräser oder ein anderes Grün Ihrer Wahl zu pflanzen. Damit die Erde im Innenraum des Walls beim Gießen nicht aus den Fugen gespült wird, ist eine Gießkanne oder ein Gartenschlauch mit niedrigem Druck empfehlenswert.
Tipps zur Pflege und Wartung der Trockenmauer
Mit dem Ziel, dass Ihr neuer Friesenwall so lange wie möglich schön und stabil bleibt, gibt es zum Abschluss noch die wichtigsten Pflegetipps:
• Kontrollieren Sie Ihren Wall regelmäßig auf Unkraut und entfernen Sie dieses.
• Achten Sie bei einem bepflanzten Wall darauf, dass die Pflanzen nicht zu hoch für den Wall werden und diesen damit instabil machen.
• Bewässern Sie Ihren Friesenwall bei Trockenperioden auch dann, wenn Sie ihn nicht bepflanzt haben, damit die Erde nicht zu stark austrocknet.
• Überprüfen Sie alle paar Monate, ob die Steine des Friesenwalls sich gelockert haben und klopfen Sie sie bei Bedarf erneut mit dem Gummihammer fest.
Durch diese simplen Tipps erhalten Sie auch in Zukunft das Aussehen und die Funktion Ihres Friesenwalls, sodass Sie sich noch lange an Ihrem neuen Garten-Highlight erfreuen können.