Gardinen gehören einfach dazu. Ein Fenster ohne Vorhang ist von innen nackt, von außen kalt und erlaubt jedem Passanten freien Einblick. Die Montage von Stange oder Halterungssystem ist einfach, braucht aber eine ruhige Hand. Wir helfen bei der Auswahl – und natürlich beim Verankern an der Wand.
Welche Halterungssysteme für Gardinen gibt es?
Die Gardinenstange. Der Klassiker.
Die Gardinenstange ist besonders gut geeignet für die Befestigung von Schlaufen-, Ösenschals sowie Stores. Das Material ist meist Holz, Aluminium, Chrom oder Edelstahl. Typischerweise mit zwei oder drei Halterungen oberhalb des Fensters.
Die ideale Länge ergibt sich aus der Fensterbreite plus ca. 15 cm pro Seite. Denn sind die Vorhänge aufgeschoben, sollten sie das Fenster nicht verdecken.
Zum Befestigen der Stangenhalter müssen Löcher gebohrt und Dübel gesetzt werden. Alternativ bietet sich die Deckenbefestigung an, die ist besonders bei langen Gardinenbahnen oft die bessere Lösung.
Die Vorhangschiene. Auf dem richtigen Gleis.
Es gibt ein- oder mehrspurige Vorhangschienen. Sie werden an die Decke geschraubt. Kleine Rollhaken, Paneelwagen, oder spezielle Gleiter fahren in den Schienen hin und her.
Vorhangschienen sind besonders geeignet, wenn über dem Fenster nicht viel Platz zur Verfügung steht oder große Fensterfronten verdeckt werden sollen. Das Material der Schienen ist meist Aluminium, Kunststoff oder ein Holzkern mit Kunststoffummantelung.
Die Stange mit Innenlauf. Crossover.
Sie eignen sich für Schiebevorhänge, Gardinen, Stores und Flächenvorhänge.
Das Prinzip: An sogenannten X-Gleitern (auch „Faltengleiter“) werden Gardinen und Vorhänge befestigt, die dann in einer Nut an der Unterseite des Rohres fahren. So lässt sich der Vorhang auf der ganzen Fensterbreite verschieben, ohne geteilt werden zu müssen. Gerade in sehr hohen Räumen eine gute Alternative zur Schiene an der Decke. Innenlaufstangen sind meist aus Aluminium, Metall oder Holz.
Das Seilsystem. Leichter Schönling.
Spannsysteme mit Stahlseilen wirken modern und gleichzeitig dezent. Auch diese Systeme werden oberhalb des Fensters angebracht. Das eine Seilende wird in den Endbeschlag fixiert, das andere in der Halterung mit dem Seilspanner verschraubt. Durch Drehen spannt man das Stahlseil. Seilsysteme eignen sich gut für kleinere Fensterbreiten und leichte Textilien.
Bei Montage über lange Strecken ist es ratsam, einen Mittelsteg zu setzen, sonst hängt das Seil oft in der Mitte durch. Schlaufen- und Ösenvorhänge werden direkt aufgezogen, Stores und andere Gardinenstoffe mit Klammern oder Haken am Seil befestigt.
In sechs Schritten die Gardinenstange montieren
Das brauchen Sie an Werkzeug und Material:
• Bleistift, Bandmaß
• Leitungssucher
• Bohrhammer und 6er Mauerbohrer
• 6er Dübel, passende Schrauben
• Lange Wasserwaage und / oder Richtscheit
• Akkuschrauber mit passendem Bit
• Staubsauger, Hammer
1. Die richtige Stangenlänge bemessen
Die Stange ausmessen und ablängen. Regelmäßig 15cm und mehr an beiden Seiten Überstand lassen, so dass die Gardinenstange über die Fensteröffnung hinausreicht. Bei geöffnetem Fenster darf der Vorhang nicht im Weg sein.
Je nach Material, können Sie eine zu lange Gardinenstange auch zusägen.
2. Mittelpunkt berechnen
Im zweiten Schritt wird der Mittelpunkt berechnet. Hierfür müssen Sie den Mittelpunkt der Fensterfront ausmessen und in der gewünschten Höhe über dem Fenster markieren. Setzen Sie entweder eine Bleistiftmarkierung oder kennzeichnen Sie die Stelle mit ablösbaren Klebepunkten.
Tipp: Bevor Sie anfangen, sollten Sie die Lage festlegen: Ist überhaupt genug Platz über dem Fenster vorhanden? Wenn nicht – Deckenmontage!
3. Wandmarkierungen vornehmen
Nun müssen Sie den Verlauf der Schiene anzeichnen. Das machen Sie, indem Sie mit der Wasserwaage von der Mittelachse aus die Endpunkte festlegen und markieren.
Bitte prüfen Sie, ob Leitungen im Untergrund liegen, bevor Sie später Bohrlöcher gemäß den Markierungen für die Halterungen setzten.
4. Erste Halterung anbringen
Bohren Sie nun die Löcher für die erste Halterung, saugen Sie diese aus und setzen Sie einen passenden Dübel ein. Bringen Sie die Stangenhalterung an und verschrauben Sie diese mit der Wand.
5. Mit der Wasserwaage prüfen
Befestigen Sie die Stange und ermitteln Sie mithilfe einer Wasserwaage, ob das zweite Bohrloch korrekt markiert ist. Gegebenenfalls justieren Sie etwas nach. Bohren Sie nun das zweite Loch und montieren Sie die Halterung.
6. Gardinenstange befestigen
Bevor Sie die Vorhangstange auch an der zweiten Halterung anbringen, ziehen Sie die Gardinenringe bzw. Vorhangschlaufen auf.
Zu guter Letzt montieren Sie die Abschlussstücke an die Stangenenden.
Profi-Tipp für die Montage
Für das Bohren im extrem stabilen Fenstersturz brauchen Sie wahrscheinlich einen Bohrhammer. Ein Akkubohrschrauber wird sich im Beton schnell die Zähne ausbeißen. Auch könnten Sie hier im Altbau auf brüchiges Material stoßen. Eine Probebohrung gibt Ihnen die Chance, doch noch auf Deckenmontage umzustellen.