Das Wasser aufdrehen, den Gartenschlauch holen und dann los: So wässern noch immer die meisten Deutschen ihren Rasen. Dabei gibt es mit der unterirdischen Rasenbewässerung, auch Unterflurbewässerung genannt, längst eine kostenschonende und zeitsparende Alternative. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, was dieses System so besonders macht – und wie Sie es selbst installieren.
Kurz und knapp: die Vorteile der unterirdischen Rasenbewässerung
Im Vergleich zur oberirdischen Rasenbewässerung, also der Bewässerung per Gießkanne, Gartenschlauch oder freiliegendem Schlauchsystem, hat die unterirdische Bewässerung des Rasens eine ganze Reihe von Vorteilen:
• Effiziente Wassernutzung: Die unterirdische Rasenbewässerung minimiert Wasserverluste durch Verdunstung und Oberflächenabfluss, indem das Wasser gezielt zu den Wurzeln der Pflanzen geleitet wird.
• Geringer Arbeitsaufwand: Ist die Unterflurbewässerung mitsamt Tropfrohren oder Versenkregnern erst einmal installiert, dann müssen Sie für die Bewässerung des Rasens nur noch den Wasserhahn aufdrehen.
• Moderne Upgrades: Gepaart mit einem Bewässerungscomputer und einer Zeitschaltuhr können Sie Ihre Bewässerungsanlage bei Bedarf komplett automatisieren.
• Verbessertes Pflanzenwachstum: Eine gleichmäßige und bedarfsgerechte Wasserversorgung fördert ein gesundes Wurzelwachstum und verbessert die Bodenstruktur.
Welche unterirdischen Bewässerungssysteme gibt es – und wie funktionieren sie?
Die Unterflurbewässerung basiert auf einem unterirdisch verlegten Schlauch- oder Rohrsystem, das Ihren Rasen bzw. Ihre Pflanzen mit Wasser versorgt. Wie dieses System im Detail funktioniert, hängt davon ab, ob es sich um ein sogenanntes Tropfbewässerungssystem oder um ein Schlauchsystem mit Versenkregnern handelt.
Unterirdische Tropfbewässerungssysteme:
Bei der unterirdischen Tropfbewässerung werden sogenannte Tropfrohre bzw. Tropfschläuche verlegt, die das Wasser Tropfen für Tropfen zu den Wurzeln des Rasens leiten. Das Tropfbewässerungssystem ist dabei komplett unsichtbar.
Versenkbare Sprinkleranlagen (Versenkregner):
Versenkregner sind unterirdisch installierte Sprinkler, die sich automatisch ausfahren und den Garten per Sprühbewässerung bewässern, sobald Wasser durch sie hindurchfließt. Das Bewässerungssystem ist also in diesem Fall nur sichtbar, wenn die Sprühregner aktiv sind.
So installieren Sie Ihre unterirdische Bewässerungsanlage
Wenn Sie wissen, wie Sie am besten vorgehen, dann brauchen Sie für die Installation einer Unterflurbewässerung in der Regel keine professionelle Unterstützung. Beachten Sie einfach die folgenden Schritte:
Schritt 1: Planung und Vorbereitung
Ein häufiger Fehler bei der Installation ist die fehlende Vorbereitung. Denn ein guter Plan ist hier die halbe Miete. Der einfache Grund: Sobald Sie die Leitungen bzw. Schläuche erst einmal im Boden verlegt haben, gibt es fast keinen Weg zurück mehr (außer Sie sind gewillt, erneut zur Schaufel zu greifen, das System wieder freizulegen und ganz von vorne anzufangen). Die folgenden Fragen sollten Sie dementsprechend klären, bevor Sie anfangen:
• Welcher Wasseranschluss soll genutzt werden bzw. wo wird die Versorgungsleitung platziert?
• Welche Flächen und Beete sollen bewässert werden?
• Wie viele Schläuche/Rohre und/oder Sprühregner werden dazu benötigt?
Schritt 2: Bewässerungssystem vorskizzieren
Ordnen Sie die Schläuche bzw. Rohre sowie ggf. die Sprühregner zunächst oberirdisch so an, wie Sie sie später verlegen wollen. Schneiden Sie die Schläuche bzw. Rohre bei Bedarf bereits zurecht. Im nächsten Schritt markieren Sie das geplante Raster mithilfe eines Markierungssprays, einer Schnur oder einer Schaufel. Räumen Sie anschließend die Materialien beiseite.
Schritt 3: Leitungsgräben ausheben
Um das System zu installieren, entfernen Sie zunächst Unkraut, Steine und andere Hindernisse, die Ihrem bereits angelegten Raster im Weg stehen. Dann heben Sie mit einem Spaten die Leitungsgräben (je nach System sollten diese zwischen 15 und 25 cm tief sein) und ggf. die Löcher für die Sprühregner aus.
Schritt 4: System einsetzen
Verschrauben Sie die Rohe nun oberirdisch miteinander und schließen Sie sie an die (geschlossene) Wasserquelle an. Wenn Sie Sprühregner verwenden, müssen Sie diese ebenfalls anschließen. Lassen Sie anschließend das komplette System in das vorgesehene Raster im Boden herunter. Dann schütten Sie die Gräben vorsichtig mit Erde auf und rollen den Rasen zurück.
Installation von Sensoren und Steuerungstechnik
Wollen Sie Ihre Bewässerung vollständig automatisieren, dann können Sie sich einen Bewässerungscomputer kaufen. Dieser kann regulieren, zu welchen Zeiten das System sich ein- und ausschaltet und ist eine optimale Lösung für alle, die nicht dauernd selbst Hand anlegen wollen. In der Regel umfasst die Installation eines solchen Computers die folgenden Schritte:
- Verbinden Sie den Eingang des Computers mit dem Wasserhahn und den Ausgang mit der Versorgungsleitung Ihres Bewässerungssystems.
- Stecken Sie den Bodenfeuchtsensor (falls Teil der Anlage) an der gewünschten Stelle senkrecht in den Boden und verbinden Sie ihn per Kabel mit dem Bewässerungscomputer.
- Schließen Sie den Computer an eine Stromquelle an.
- Programmieren Sie den Computer mithilfe der Anleitung nach Belieben.
- Öffnen Sie das Wasserventil und testen Sie, ob die Gartenbewässerung reibungslos funktioniert bzw. die Bewässerungszeiten korrekt eingestellt sind.
Tipp: Ein Regensensor kann verhindern, dass das Bewässerungssystem während oder direkt nach einem Regenschauer aktiviert wird. Das spart Wasser und schützt die Rasenfläche vor Überwässerung.
Was sollte man bei der Wartung von unterirdischen Bewässerungssystemen beachten?
Ist ein unterirdisches Bewässerungssystem erst einmal verlegt und geht kaputt, dann ist die Reparatur aufwändig und kostspielig. Umso wichtiger ist es, die Anlage richtig zu warten und mögliche Fehlerquellen bereits bei der Installation auszuschließen. Die folgenden Tipps und Tricks können Ihnen dabei helfen:
• Leitungsgräben schützen: Legen Sie die Leitungsgräben mit Wurzelschutzfolie oder Unkrautvlies aus. So verhindern Sie, dass die Tropfrohre in Mitleidenschaft gezogen werden.
• Filter installieren: Das schützt die Bewässerungsanlage vor Verschmutzungen und verhindert das Eindringen von Erde und Sand.
• Leitungen durchspülen: Auch wenn Sie Ihre Bewässerungsanlage nur unregelmäßig in Betrieb nehmen, sollten Sie die Leitungen immer mal wieder durch ein kurzes Öffnen des Wasserventils von Schmutz und Algen befreien.
• Versenkregner testen und reinigen: Beobachten Sie regelmäßig, ob die Sprühregner einwandfrei ausfahren und eine optimale Beregnung garantieren. Befreien Sie sie bei Bedarf von Schmutz und Verkalkungen.
Die unterirdische und oberirdische Bewässerung im Vergleich
Sie sind sich noch nicht sicher, wie Sie Ihre Rasenfläche künftig bewässern wollen? Unser Direktvergleich zwischen der unterirdischen und der oberirdischen Gartenbewässerung hilft Ihnen weiter:
Unterirdische Gartenbewässerung | Oberirdische Gartenbewässerung | |
---|---|---|
Effizienz | hoch (mit Tropfschlauch) bzw. mittel (mit Sprühregner) | gering |
Installationsaufwand | hoch | keiner |
Wartungsaufwand | mittel bis hoch | gering |
Komfort | hoch | gering |
Kosten | mittel bis hoch | gering |