Ein gesunder und gepflegter Rasen ist das Herzstück eines jeden Gartens. Doch wie erhalten Sie einen dichten und schönen Rasen? Die Antwort liegt im Timing und der richtigen Pflege, allen voran dem Vertikutieren des Rasens. Von den Grundlagen über die Vorbereitung bis hin zu praktischen Hilfsmitteln für ein optimales Ergebnis – wir führen Sie Schritt für Schritt zum perfekten Rasen.
Die Vorteile des Vertikutierens auf einen Blick
Beim Vertikutieren werden Moos, Unkraut und abgestorbene Pflanzenteile mit einem Vertikutierer aus dem Rasen entfernt. Dadurch ergeben sich viele Vorteile:
• Verbesserung der Bodenbelüftung: Der Vertikutierer schneidet kleine Vertiefungen in den Boden. Dadurch wird die Luftzufuhr verbessert und Staunässe vermieden.
• Förderung des Wurzelwachstums: Starke Wurzeln tragen zur Stabilität des Rasens bei und minimieren die Bodenerosion. Dadurch wird die Grasnarbe dichter und widerstandsfähiger.
• Entfernung von Moos und Rasenfilz: Das Entfernen von Moos und Rasenfilz erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Außerdem erhalten die verbleibenden Gräser mehr Platz und Nährstoffe.
• Bessere Nährstoffaufnahme: Durch eine effizientere Aufnahme von Wasser, Sauerstoff und anderen Nährstoffen wird der Rasen gestärkt und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Umwelteinflüsse.
• Vorbereitung für weitere Maßnahmen: Dünger, Samen und andere Pflegemittel können besser in den Boden eines vertikutierten Rasens eindringen und wirken.
Wann und wie häufig sollte man den Rasen vertikutieren?
Die beste Zeit zum Vertikutieren ist im Frühjahr und im Herbst. Diese beiden Jahreszeiten bieten dem Rasen die Ruhe und Regenerationszeit, die er braucht, um in voller Pracht zu erblühen. Im Sommer, wenn der Rasen intensiv genutzt wird und großer Hitze ausgesetzt ist, sollten Sie auf das Vertikutieren verzichten, da sich der Rasen nur schwer erholen kann.
Die Häufigkeit des Vertikutierens hängt vom Moosbefall ab. Im Allgemeinen sollte der Rasen ein- bis zweimal im Jahr vertikutiert werden, um eine ausgewogene Belüftung des Bodens zu gewährleisten und das Wachstum von Moos und Unkraut einzudämmen. Neu angelegter Rasen sollte in den ersten 2–3 Jahren nicht vertikutiert werden, um ihn nicht zu schädigen.
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Vertikutieren im Frühjahr:
Das Vertikutieren im Frühjahr zwischen Anfang April und Ende Mai ist der ideale Zeitpunkt, um den Rasen nach dem Winter fit für die kommende Saison zu machen. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist und die Temperaturen über 10 Grad Celsius liegen, kann mit dem Vertikutieren begonnen werden.
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Vertikutieren im Spätsommer und Herbst:
Im Herbst sollten Sie Ihren Rasen zwischen Mitte September und Mitte Oktober vertikutieren, um ihn winterfest zu machen und auf die Ruhephase vorzubereiten. Der Herbst ist ideal, weil der Boden noch warm ist. Der Rasen sollte vor dem ersten Frost vertikutiert werden, um Schäden zu vermeiden.
Tipp: Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte der Rasen vor dem Vertikutieren möglichst trocken, aber nicht völlig ausgetrocknet sein. Zu feuchte Bedingungen erschweren die Arbeit und können zu unerwünschten Schäden führen.
Wie funktionieren die verschiedenen Vertikutierer?
Es gibt verschiedene Modelle, die auf unterschiedliche Weise vertikutieren. Entdecken Sie die Vielfalt der Vertikutierer und finden Sie anhand der folgenden Tabelle heraus, welches Modell sich am besten für Ihre Rasenpflege eignet.
Vorteile | Nachteile | Einsatz | |
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Akku-Vertikutierer | • kabelloses Arbeiten • leise • leichtes Gewicht • wartungsarm |
• benötigt unter Umständen mehrere Wechselakkus • begrenzte Laufzeit • hoher Anschaffungspreis |
Ideal für kleine bis mittelgroße Rasenflächen. |
Benzin-Vertikurtierer |
• kabelloses Arbeiten • starke Leistung |
• laut • regelmäßige Wartung nötig • hoher Anschaffungspreis |
Empfehlenswert für große Rasenflächen. |
Elektro-Vertikutierer |
• leichte Bedienung • leiser Betrieb • niedriger Anschaffungspreis • umweltfreundlich |
• ermöglicht keine große Schnitttiefe • begrenzte Reichweite durch Kabel |
Optimal für kleine bis mittelgroße Rasenflächen. |
Hand-Vertikutierer |
• keine Stromquelle erforderlich • präzise Kontrolle • umweltfreundlich • niedriger Anschaffungspreis |
• anstrengend bei großen Flächen • weniger effizient als motorbetriebene Vertikutierer |
Eignet sich sehr gut für kleine Rasenflächen. |
Rasenlüfter – die weniger invasive Bodenbelüftung
Ein Rasenlüfter arbeitet mit Stahlzinken, die in den Boden eindringen und kleine Löcher hinterlassen, um die Belüftung zu verbessern. Im Vergleich zu den Vertikutierern ist dieses Gerät weniger invasiv und schonender für den Rasen. Rasenlüfter können das ganze Jahr über eingesetzt werden, ohne den Rasen zu schädigen.
Richtig vertikutieren – Schritt für Schritt
Wie gehen Sie beim Vertikutieren am besten vor? Wir erklären Ihnen in 4 Schritten, wie Sie Ihren Rasen richtig vertikutieren.
Schritt 1: Die Vorbereitung des Rasens
Bevor Sie mit dem Vertikutieren beginnen, ist es wichtig, den Rasen gründlich vorzubereiten. Der Rasen sollte dafür leicht feucht bis trocken sein. Zwei Wochen vorher können Sie den Rasen düngen, um ihn zusätzlich zu stärken. Zudem sollten Sie Ihren Rasen mähen, am besten auf ca. 2 bis 3 cm. Dadurch wird das Vertikutiergerät effektiver arbeiten können, da es sich so besser durch das Gras bewegen kann.
Schritt 2: Vertikutierer richtig einstellen
Damit das Vertikutieren effektiv und schonend für Ihren Rasen ist, müssen Sie Ihren Vertikutierer richtig einstellen. Die Vertikutiermesser sollten den Boden leicht berühren, ihn aber nicht aufschlitzen. Stellen Sie den Vertikutierer so ein, dass die Messer maximal 2–3 mm tief in die Grasnarbe eindringen.
Schritt 3: Vertikutierer über die Grünfläche führen
Bei der Führung des Vertikutierers ist es wichtig, das Gerät zügig über die Fläche zu führen und nicht zu lange an einer Stelle zu verharren, um die Grasnarbe nicht zu stark zu beschädigen. Überfahren Sie die Rasenfläche zunächst gleichmäßig in Längsrichtung und anschließend noch einmal in Querrichtung in einem Schachbrettmuster. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Bearbeitung der gesamten Rasenfläche. Drücken Sie außerdem den Führungsholm beim Richtungswechsel nach unten, damit die Messer nicht unnötig in den Boden eindringen.
Schritt 4: Die Nachsorge nach dem Vertikutieren
Damit sich Ihr Rasen regenerieren kann, ist die richtige Pflege wichtig.
• Entfernen Sie den gelockerten Rasenfilz von der Rasenfläche, damit die Wurzeln genügend Luft und Licht bekommen. Verwenden Sie dazu einen Rechen.
• Um die Regeneration des Rasens zu fördern und ihm die notwendigen Nährstoffe zuzuführen, können Sie nach dem Vertikutieren Ihren Rasen düngen. Beachten Sie dabei die Angaben in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Rasendüngers.
• Wenn Ihr Rasen nach dem Vertikutieren Lücken aufweist oder dünn erscheint, können Sie neue Rasensamen ausbringen, um diese Bereiche zu regenerieren. Wählen Sie hierzu einen geeigneten Rasensamen und verteilen Sie ihn gleichmäßig auf den betroffenen Stellen. Achten Sie darauf, die neu eingesäten Stellen ausreichend zu bewässern, um die Keimung der Samen zu fördern.
Nach der Arbeit: Den Vertikutierer reinigen, pflegen und lagern
Um die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit Ihres Vertikutierers zu erhalten, ist es wichtig, ihn gründlich zu reinigen, ordnungsgemäß zu pflegen und richtig zu lagern.
• Reinigen: Entfernen Sie alle Rückstände von Moos, Rasenfilz und Schmutz von Ihrem Vertikutierer. Verwenden Sie dazu am besten einen feuchten Lappen oder eine Bürste, um alle Teile gründlich zu reinigen. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit in die elektrischen Teile gelangt.
• Pflegen der Messer: Überprüfen Sie die Messer auf Abnutzung oder Beschädigung. Reinigen Sie diese gründlich und schärfen Sie diese bei Bedarf nach.
• Lagerung: Schützen Sie Ihren Vertikutierer vor Feuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung, um Rostbildung und Beschädigungen zu vermeiden. Lagern Sie ihn dazu an einem trockenen und gut belüfteten Ort, am besten in einem Schuppen oder Geräteschuppen. Dafür eignet sich eine Schutzabdeckung. Achten Sie außerdem darauf, den Vertikutierer vor der Einlagerung gründlich zu trocknen.
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