Bloggerin Daggi hat ihre Wohnzimmerwand mit einer dunkelgrauen Holzverkleidung stilvoll verschönert. Eine Veränderung, die in ihrer guten Stube mit wenig Aufwand für stilvolle Gemütlichkeit sorgt. Wie Sie die Wandvertäfelung einfach nachbauen können, erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Leidenschaft für Veränderung
Seit rund fünf Jahren hat Daggi Dethlefsen ihr Hobby zum Nebenjob gemacht und betreibt erfolgreich den Upcycling-Blog „gonepaintin“. „Mir hat es so viel Spaß bereitet, daheim nach und nach alles neu zu gestalten, dass ich andere daran teilhaben lassen wollte“, erklärt die PR-Beraterin, die mit ihrem Mann und den zwei Kindern in einem Haus in der Nähe von Hamburg lebt.
Ihre stetig wachsende Community versorgt sie regelmäßig mit Möbelgestaltungsideen und Interior-Hacks. Ihr neuester Clou: ein Wohnzimmer-Makeover durch eine trendige Wandvertäfelung, die streng genommen gar keine ist.
Trickreich: Holz-Wandverkleidung fürs Wohnzimmer
Das Ergebnis wirkt, als wäre die gesamte Wand mit Holz eingekleidet. Doch tatsächlich hat sich Daggi einen optischen Trick zunutze gemacht: Sie nagelte Leisten waagerecht und senkrecht an die Wand, versah die obere Leiste und die Fußleiste mit Profilen und strich schließlich Leisten und Wand im gleichen Ton.
Das Ergebnis überrascht: Es wirkt, als wäre die komplette Wand mit Holz vertäfelt. Die Bloggerin ist mehr als zufrieden: „Der Raum hat richtig gewonnen, die graue Verkleidung sorgt für Struktur und verleiht dem Wohnzimmer Charakter und Gemütlichkeit.“
Daggis Tipps für perfekte Ergebnisse
Falls auch Sie eine Wand verschönern möchten, sollten Sie sich zunächst überlegen, welche Höhe das neue Wandkleid haben soll. Klassischerweise verdeckt es rund ein Drittel der Wand, aber auch andere Varianten sehen gut aus. Daggi hat sich bei ihrer Verkleidung an der Sofakante orientiert und entschieden, dass die Verkleidung sie um etwa ein Drittel überragen sollte.
Um am Ende den gewünschten Effekt zu erzielen, rät Daggi außerdem, beim Messen exakt vorzugehen. „Sie sollten eine Wasserwaage verwenden und nach dem Anbringen der Leisten die Kanten mit Acryl ausgleichen, sodass zur Wand hin keine Lücken bleiben.“
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1. Vorbereitung
Zunächst die Wand, die verändert werden soll, frei machen: alle Bilder abhängen und die Möbel abrücken.
Die Arbeitsumgebung sorgfältig mit Folie und Malervlies abdecken.
2. Höhe der Vertäfelung festlegen
Den Raum vermessen, vor allem die exakte Wandhöhe. Nun gilt es zu entscheiden, welche Höhe die eigene Verkleidung haben soll.
Klassischerweise nimmt eine Wandvertäfelung etwa ein Drittel der Wandhöhe ein, doch auch Alternativvarianten sind denkbar.
Wichtig: Die Höhen der Möbel, wie beispielsweise des Sofas, einbeziehen und sich daran orientieren.
3. Linie an die Wand zeichnen
Ist die Höhe festgelegt, zeichnen Sie eine waagerechte Messlinie an die Wand. Dabei können Sie mit Laser arbeiten oder traditionell mit der Wasserwaage. Bloggerin Daggi hat eine Markierschnur verwendet.
4. Obere Leisten zusägen und an der Wand befestigen
Zunächst die breiten Rechteckleisten für die obere Kante ausmessen und mit Hilfe der Säge und der Schneidelade passend zusägen. Exakt arbeiten, damit alles gut passt. Anschließend die Sägekanten glattschleifen.
Die Eckleisten – je nach persönlicher Vorliebe – entweder auf Gehrung sägen oder überlappen lassen.
Ist alles bereit, die Leisten mit Montagekleber oder Montageklebeband an die Wand bringen. Die Position gründlich prüfen und gut andrücken.
5. Leisten zusätzlich mit Nägeln befestigen
Je nach Beschaffenheit der Wände kann es ausreichen, die Leisten lediglich aufzukleben. Für einen besseren und längeren Halt ist es jedoch sinnvoll, sie zusätzlich mit Stahlnägeln zu sichern. Wer mag, kann auch auf den Montagekleber bzw. das Klebeband verzichten und nur mit Nägeln arbeiten.
Dabei vor dem endgültigen Befestigen mit den Nägeln die korrekte Position der Leisten noch einmal mit einer Wasserwaage prüfen.
6. Profilleisten ausmessen und zusägen
Analog zum Vorgehen bei den Rechteckleisten werden nun die Profilleisten ausgemessen und passend zugesägt. In den Ecken auf Gehrung sägen. Je nach persönlicher Vorliebe und Wandbeschaffenheit auch hier die Leisten unterhalb der bereits angebrachten Leisten mit Montagekleber oder Klebeband befestigen sowie mit Leistenstiften festnageln.
Wichtiger Hinweis:
Beim Arbeiten mit Leistenstiften unbedingt eine Schutzbrille tragen, da die feinen Stifte leicht abbrechen und umherfliegen können. So kann eine mögliche Augenverletzung ausgeschlossen werden.
7. Senkrechte Leisten zusägen und anbringen
Nun werden die senkrechten Leisten den Maßen entsprechend zugesägt. Je nach Breite der Wand sollten Sie dabei ausrechnen und für sich überlegen, in welchem Abstand sie idealerweise zueinander angebracht werden sollten, damit sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt und jeder Bereich gleich groß ist.
Tipp: Um den Gesamteindruck zu testen und auf einer guten Grundlage eine Entscheidung über die Abstände der Leisten zu treffen, die Ihnen am besten zusagt, können die Leisten versuchsweise zunächst in unterschiedlichen Abständen mit Tape fixiert werden (siehe Foto).
8. Optional: Kanten abrunden
Da die senkrechten Leisten etwas stärker sind als die untere Kante der Profilleiste, hat sich Daggi dafür entschieden, die oberen Kanten der Senkrechtleisten mit Schleifpapier abzurunden. Der Anschluss wirkt so harmonischer.
9. Senkrechtleisten anbringen
Als Nächstes die senkrechten Leisten im errechneten Abstand wie bei den Waagerechtleisten aufkleben bzw. nageln. Auch hier exakt und mit der Wasserwaage arbeiten, damit das Ergebnis nicht schief wird.
10. Untere Leisten zuschneiden und anbringen
Als Letztes nun die Abstände für die unteren Leisten messen, die Leisten passend zusägen und sie nach dem gleichen Prinzip wie bisher an der Wand anbringen.
11. Lückenschluss mit Acryl
Meist sind Wände ja nicht vollkommen eben, insbesondere wenn Sie in einem Altbau wohnen. Weil der Effekt der Holzverkleidung aber nur dann richtig gut wird, wenn keine Lücken zwischen Holz und Wand auftreten, wendet Daggi einen Trick an: Sie verschließt die Lücken zwischen Holz und Wand sorgfältig mit überstreichbarem Acryl. So verschmilzt die Täfelung mit der Wand, kleine Spalten werden verschlossen, und die Holzleisten wirken nicht aufgeklebt. Ist alles verschlossen, das aufgetragene Acryl mit einem Fugenglättungsgerät oder dem Finger (Plastikhandschuhe tragen!) glattziehen.
12. Wand und Leisten streichen
Ist das Acryl getrocknet (Herstellerangabe beachten), kann die Wand nach Belieben gestrichen werden. Die Farben können Sie sich im BAUHAUS Fachcentrum individuell mischen lassen. Daggi hat sich für eine Kombination aus Weiß (Fläche oberhalb der Vertäfelung) und Grau (Vertäfelungsbereich) entschieden.
Natürlich kann auch ein einheitlicher Ton für beide Bereiche gewählt werden. Besonders schön sieht es aus, wenn auch die Fußleiste und Steckdosen im gleichen Ton gestrichen werden. Hierzu die Fußleisten entweder mit 2-in-1-Lack streichen (schimmert aber eventuell leicht) oder optional mit Holzgrund grundieren und mit Wandfarbe streichen (etwas anfälliger für Kratzer).
13. Fertig!
Nun ist die DIY-Wandverkleidung fertig. Daggi ist auf jeden Fall zufrieden mit dem Ergebnis und freut sich sehr darauf, gemeinsam mit der Familie viele gemütliche Stunden im neuen, aufgehübschten Wohnzimmer zu verbringen.