Siebdruck ist eine Drucktechnik, mit der Sie schöne Motive auf Papier und Textilien pressen können – für individuelle T-Shirts, Einkaufstaschen oder Deko-Poster.
"Was mich am Siebdruck reizt, ist das Handwerkliche und das Komponieren von Farben und Formen."
Birgitt Morgenstern, Siebdruck-Künstlerin
Für das BAUHAUS Kundenmagazin passt! haben wir die Siebdruck-Künstlerin Birgitt Morgenstern zu Hause in ihrer Werkstatt im Keller einer Jugendstilvilla in Lüneburg besucht. Innenräume zu gestalten, sie stilvoll in Szene zu setzen, ist die Leidenschaft der 55-Jährigen. Ihr kreatives Spektrum ist breit. Sie entwirft unter anderem Tischdecken, Tischsets, Servietten, Geschirrtücher, Kissenhüllen und Geschenkpapier. Ihre Spezialitäten: feine Vliestapeten und Vorhänge. Ob bunte Blüten oder filigrane Gräser und Früchte – mit Farbe, Abzieher (Rakel) und Siebdruck-Rahmen bannt Birgit Morgenstern Florales und Organisches auf Textiles.
Sie sind kreativ, haben tolle Ideen für coole T-Shirt-Motive oder wollen ein selbst gedrucktes Poster in Ihrer Wohnung aufhängen? Dank Siebdruck kein Problem – der ist selbst für DIY-Anfänger geeignet. Wir zeigen Ihnen im Folgenden ein paar Tipps für Zuhause.
Sie wollen sich im Siebdruck versuchen? Dann benötigen Sie folgendes Zubehör:
Tipp: Versuchen Sie Ihre ersten Motive in einer einzigen Farbe zu halten und Farbverläufe erst anzugehen, wenn Sie etwas geübt in der Drucktechnik sind.
1. Siebdruck vorbereiten
Bevor Sie mit dem Siebdruck loslegen können, müssen Sie Ihren Belichtungsfilm mit einem Motiv versehen. Das können Sie einfach mit einem herkömmlichen Drucker aufdrucken: Belichtungsfilm in den Papiereinzug legen, bedrucken, fertig.
Tipp: Achten Sie darauf, dass das Motiv komplett schwarz ist, sonst klappt der Siebdruck nicht.
Dieser Belichtungsfilm ist Ihre ganz eigene Motiv-Schablone. Ist diese fertig, kann es mit dem Siebdruck losgehen:
Kleben Sie dazu zunächst die Ränder des Siebdruckrahmens mit Siebklebeband ab, um sie vor der Beschichtung zu schützen.
2. Schablone vorbereiten
Beschichten Sie den Siebdruckrahmen mit der lichtempfindlichen Fotoemulsion. Dazu geben Sie die Emulsion in die Beschichtungsrinne und fahren von unten nach oben über das Polyester-Sieb, bis eine gleichmäßige Schicht darüber verteilt ist.
Auf diese Schicht legen Sie Ihren Belichtungsfilm mittig und belichten ihn mit der Halogen- oder UV-Lampe.
Tipp: Auf der Verpackung der Emulsion steht, bei wie viel Watt Sie den Film wie lange belichten müssen.
Durch das Licht härten die transparenten Teile des Films aus. Durch Ihr schwarzes Motiv dringt kein Licht. Sie können diese Teile des Films anschließend mit Wasser aus dem Rahmen waschen. Zurück bleibt Ihre Beschichtung mit dem nun „durchsichtigen“ Motiv. Das ist Ihre fertige Siebdruck-Schablone.
Achtung: Die Fotoemulsion ist sehr lichtempfindlich. Achten Sie darauf, dass der Raum, in dem Sie sie verwenden, abgedunkelt ist.
3. Stoff bedrucken
Geben Sie die Siebdruckfarbe mit dem Farbspachtel auf die Beschichtung und verteilen Sie sie gleichmäßig über das gesamte Motiv. Platzieren Sie nun den Rahmen auf Ihrem Shirt oder Papier so, dass Ihr Motiv an der gewünschten Stelle ist.
Mit der Handrakel fahren Sie anschließend von unten nach oben mit etwas Druck über das Sieb. So pressen Sie die Farbe durch die durchlässigen Stellen Ihres Motivs auf Ihren Untergrund.
4. Aushärten lassen und fertig!
Der Stoff ist jetzt fertig bedruckt, die Farbe härtet aus.
Nach dem Druck spülen Sie das Sieb zügig mit Wasser und Siebdruckreiniger aus. Warten Sie damit nicht zu lange, sonst kann die Farbe im Sieb eintrocknen und nicht mehr entfernt werden. Durch das saubere Sieb können Sie immer und immer wieder Farbe pressen – und so Ihrer Kreativität auf Papier und Textilien freien Lauf lassen.