Wer den Charme alter Bauernhäuser liebt, holt sich mit einem vorgeblendeten Fachwerk im Handumdrehen die gewünschte Portion rustikaler Gemütlichkeit nach Hause.
Ran an's Holz!
Praktischerweise wird das Holzständerwerk einfach auf eine bestehende Wand aufgeschraubt. So kann der Traum vom Fachwerk auch in der Mietwohnung wahr werden und macht auch einen späteren Stilwechsel locker mit.
Folgende Materialien benötigen Sie:
Dieses Werkzeug wird gebraucht:
1. Genau messen
Damit am Ende kaum erkennbar ist, dass die Hölzer nur auf der Wand aufliegen, sollten sie am besten bis zur Decke reichen. Deshalb ist hier millimetergenaues Messen gefragt.
Beachten Sie:
Die Raumhöhe immer an mehreren Stellen abnehmen und auf die Ständer übertragen. Auch die Breite sollte die ganze (Teil-) Wand füllen, um die Illusion perfekt zu machen.
2. Keine Angst vor Winkeln
Nun kommen die schrägen Streben unseres Fachwerks an die Reihe: Dafür benutzen Sie idealerweise einen Winkelmesser. Damit lassen sich die Gradzahlen nämlich ganz leicht auf die Altholzbalken übertragen.
Hinweis:
In der Regel betragen die Winkel bei Holzkonstruktionen dieser Art 45°. Auch die Ständer lassen sich mit dem Werkzeug optimal im rechten Winkel anzeichnen.
3. Voll Bock auf Sägen?
Jetzt folgt der Griff zum Fuchsschwanz, um die Balken zurechtzuschneiden. Dank seiner Größe meistert er auch locker dicke Hölzer. Wer es sich ein bisschen leichter machen möchte, greift zur elektrischen Säbelsäge mit ausreichender Schnitttiefe.
Hier gilt:
Immer außen an den Markierungen sägen, denn die Sägeblatt-Stärke ist als Schnittverlust einzukalkulieren.
4. Make-up fürs Holz
Sind alle Balken auf die richtige Länge gebracht und die Kanten mit einem Schleifklotz geglättet, sollten sie mit Holzlasur behandelt werden. Ob Sie dafür eine farblose oder eine getönte Variante wählen, bleibt Ihnen überlassen. Die Lasur schützt die Hölzer auch drinnen vor Feuchtigkeit, Vergilbung und Schmutz.
Wichtig:
Aufgetragen wird die Lasur immer in Richtung der Holzfasern. Der endgültige Farbton zeigt sich dann nach dem Trocknen.
5. Wegbereitung für die Montage
Nun erhalten die Ständer Bohrungen zur späteren Wandbefestigung. Sie werden im oberen Drittel des „Fake-Fachwerks“ positioniert – optimalerweise in der Mitte zwischen dem oberen Querholm und den Ansatzpunkten der schrägen Streben. Um die Schrauben später gut versenken zu können, werden die Löcher auf der Sichtseite zusätzlich mit dem Forstnerbohrer geweitet.
Nicht vergessen:
Die Bohrlöcher auf die Wand übertragen und dort ebenfalls vorbohren, um passende Dübel zu setzen.
6. Eine Verbindung, die hält!
Zum Zusammenfügen der Einzelteile kommen Flachverbinder aus Eisen zum Zug – als Blech, T-Stück oder Eckwinkel, je nach Einsatzort.
Da das Altholz stark abgelagert und darum relativ hart ist, werden sämtliche Löcher durch die Bleche markiert und dann vorgebohrt. Die Schrauben können mit dem Bohrschrauber oder einer Ratsche angezogen werden
Beachten Sie:
Den Bohrschrauber immer senkrecht halten!
7. Aufstellung, bitte!
Der Endspurt verlangt jetzt ein wenig Krafteinsatz: Sind alle Holzelteile zusammengefügt, wird das komplette Zierfachwerk aufgestellt und an die Wand gelehnt. Dann richten Sie das ganze Element so aus, dass sich die Bohrlöcher in Balken und Wand decken.
Hinweis:
Zu zweit lässt sich das Fachwerk leichter und sicherer aufstellen.
8. Ritsch, ratsch – alles sitzt fest
Nun nur noch die Schrauben zur Wandbefestigung durch die Löcher stecken und das Ständerwerk senkrecht ausrichten, bis die Schrauben etwas in den Löchern stecken. Mit einer Ratsche fest anziehen, bis sie gut in den Löchern versenkt sind und nichts mehr wackelt.
Tipp:
Wer möchte, kann die Bohrungen abschließend mit Holzkitt oder passend abgesägten Holzdübeln füllen, so dass gar kein Metall mehr hervorspitzt.