Sie haben eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) oder möchten in naher Zukunft gerne eine installieren? Wunderbar – dann sind Sie auf dem richtigen Weg zu einem nachhaltigeren, klimaneutralen Leben und werden zukünftig vermutlich einiges an Energiekosten sparen. Doch vor der Installation und auch danach gibt es ein paar Dinge zu überlegen.
Das Solarpaket I wurde von Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Das Gesetzespaket wird die Bürokratie bei der Installation von Photovoltaikanlagen abbauen und den Ausbau der Solarenergie in Deutschland vorantreiben.
Mehr zu den Vereinfachungen finden Sie hier:
Zudem kommt die Frage auf, ob ein Batteriespeicher für die PV-Anlage sinnvoll ist oder nicht. Aber was ist ein PV-Speicher eigentlich? Wann lohnt er sich? Und kann ich ihn auch nachträglich einbauen? Wir klären auf!
Was ist ein PV-Speicher?
Wie funktioniert ein PV-Speicher?
Die heutigen Batteriespeicher-Module basieren in der Regel auf Lithium-Ionen. Die älteren Blei-Batterien sind kaum noch zu finden und die neuartigen Salzwasser- und Redox-Flow-Batterien sind noch nicht leistungsstark genug und vor allem noch sehr teuer in der Anschaffung, weshalb sie bei Eigenheimbesitzern bislang kaum zu finden sind. Lithium-Ionen-Batterien hingegen weisen einen Wirkungsgrad von über 95 % auf und haben eine besonders hohe Energiedichte. Mit ihrer langen Lebensdauer – die korrekte Verwendung vorausgesetzt – sind sie heute für viele PV-Anlagen-Besitzer das Mittel der Wahl. Doch wie funktionieren Lithium-Ionen-Batteriespeicher?
Bei der Funktionsweise müssen wir zwischen zwei Systemen unterscheiden: Dem AC-gekoppelten System und dem DC-gekoppelten System.
AC-gekoppeltes Batteriespeicher-System
Vorteil: Vor allem bestehende Anlagen können einfacher nachträglich mit einem Batteriespeicher ausgestattet werden.
DC-gekoppeltes Batteriespeicher-System
Vorteil: DC-gekoppelte Speichersysteme sind effizienter und günstiger.
PV-Speicher nachträglich einbauen
Wer bereits eine PV-Anlage installiert hat, kann auch nachträglich noch einen Batteriespeicher einbauen. Wichtig ist, dass die Größe des Speichers nicht nur auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, sondern auch auf die vorhandene Solaranlage. Ist der Ladezustand zu lange zu hoch, leidet die Batterie unter dieser „Überladung“. Andersherum ist ungenutzte Kapazität unnötig teuer und nicht ressourcenschonend bei der Produktion.
Für die Nachrüstung eignen sich besonders AC-gekoppelte Speichersysteme, denn diese werden hinter dem Wechselrichter angeschlossen und der erzeugte Strom wurde vor dem Speichern bereits in Gleichstrom umgewandelt. Somit ist der Batteriespeicher unabhängig von der Anlage.
Speicher, die eine DC-Anbindung vorweisen, müssen direkt hinter den PV-Modulen angeschlossen werden – noch vor dem Wechselrichter. In den meisten Fällen ist der vorhandene Wechselrichter dann unbrauchbar und muss ersetzt werden – das kann nicht nur kompliziert, sondern auch mit hohen Extrakosten verbunden sein.
Kosten für einen PV-Speicher
Mittlerweile sind die Kosten für PV-Batteriespeicher deutlich gesunken, was sie im Umkehrschluss auch wirtschaftlicher macht. Denn die Anschaffungskosten können schneller durch geringere Stromkosten wieder eingespart werden. Generell müssen Sie heute mit ca. 1.200 € pro kWh Speicherkapazität rechnen. Kleinere Speicher erhält man schon für ca. 5.000 €. Größere PV-Speicher mit Kapazitäten von bis zu 12 kWh kosten ca. 10.000 € oder 13.000 €. Doch auf den Kosten bleiben Sie nicht völlig allein sitzen, denn es bestehen diverse staatliche Förderungen für PV-Anlagen und Speicher, wie z. B. die KfW-Förderung.
Die aktuelle Strompreisentwicklung in Deutschland
Ob die Strompreise in Zukunft wieder sinken werden? Die Chancen sind gering. Sicher weiß es niemand, doch schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte an, wird schnell klar, dass die Preise für Strom in Deutschland auch zukünftig weiter steigen werden. Das hat u. a. folgende Gründe:
Strom ist also teuer und wird es vermutlich auch erstmal bleiben – vor allem in Deutschland. Denn im weltweiten Vergleich sind wir eines der Länder, in dem Privathaushalte mit am meisten für Energie zahlen. Es ist also nur logisch, dass die Nachfrage nach alternativer Energieerzeugung steigt und Verbraucher daran interessiert sind, unabhängiger vom teuren Netzstrom zu werden.
Wann ein PV-Speicher sinnvoll ist
Um die Effizienz der eigenen Anlage zu optimieren, können Sie schon bei der Planung über die Installation eines Batteriespeichers nachdenken. Dieser erlaubt es Ihnen, möglichst viel selbst und günstig produzierten Strom zu nutzen und noch weniger auf den teuren Strom aus dem Netz angewiesen zu sein. Das macht vor allem auch in Hinblick auf die Zukunft Sinn, denn der Strombedarf in privaten Haushalten steigt kontinuierlich: Alltägliche Technologien entwickeln sich immer weiter und z. B. für fortschrittliche Heizsysteme oder für das Laden des E-Autos über die Wallbox wird auch mehr Strom gebraucht. Umso besser, wenn Sie dafür Ihren günstigen Solarstrom nutzen können. Damit zahlen Sie nicht nur langfristig weniger, sondern leisten auch noch einen Beitrag zum Klimaschutz.
Die Frage, ob ein Batteriespeicher für die PV-Anlage sinnvoll ist, hängt aber vor allem auch mit der Wirtschaftlichkeit zusammen. Denn für die Installation eines solchen Speichers fallen Kosten an – besonders dann, wenn Sie ihn nachträglich einbauen. Generell geht man bei PV-Speichern von einer Laufzeit von mindestens 10 bis 15 Jahren aus. In diesem Zeitraum nutzen Sie also das Maximum an günstigem Solarstrom und profitieren von der Einspeisevergütung. Die Lithium-Ionen-Speicher sind zudem weitestgehend wartungsfrei, es fallen also in der Regel keine zusätzlichen Kosten für Reparatur- oder Wartungsarbeiten an. Finanziell lohnt sich die Anlage mit Batteriespeicher dann, wenn die langfristigen Einnahmen bzw. Einsparungen die Kosten für die Installation übersteigen.