Im Sommer gießen wir selbstverständlich alle Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse, sobald wir es für nötig halten. Aber Wasser ist kostbar – und wird über Jahre hinweg auch immer kostbarer werden. Unsere Vorräte an unbelastetem Trinkwasser sind nämlich nicht unbegrenzt. Also: Zeit, sich Gedanken über eine nachhaltige Wassernutzung zu machen.
Wussten Sie, dass eine Person in Deutschland am Tag ca. 127 Liter Wasser verbraucht?
Es lohnt sich, Leitungswasser im Haus und Garten zu sparen! Wir erläutern Ihnen hier, wie es Ihnen ganz einfach gelingt.
Energie sparen
Wenn Sie Wasser einsparen, sparen Sie auch Energie. Denn: Ein großer Teil des verbrauchten Trinkwassers wird vorher erwärmt – z. B. beim Duschen, Baden oder Putzen. Wer den Wasserkonsum reduziert, minimiert also die Wasserrechnung genauso wie die vom Energieversorger. Leitungswasser kostet nämlich nicht nur zuhause viel Energie: Auch Wasserversorger selbst verbrauchen viel, um Wasser zu fördern, zu pumpen und zu reinigen. Mit jedem Liter Wasser, den wir sparen, reduzieren wir auch die Emissionen und Kosten vom Wasserversorger.
Umweltentlastung
Den Wasserverbrauch zu senken hat vor allem einen Vorteil: Es entlastet die Natur. Warmwassersparen gilt sogar als aktiver Klimaschutz. Denn: Aus Trinkwasser wird Abwasser, das oft Schadstoffe in die Umwelt schwemmt. Außerdem passt unser Wasserkonsum nicht immer zu den Schwankungen, denen der natürliche Wasserkreislauf unterworfen ist. Sinkt beispielsweise der Grundwasserspiegel, verdorren Pflanzen in regenarmen Zeiten. Außerdem kann sich ein zu hoher Wasserverbrauch schlecht auf die Geologie des Bodens auswirken.
Wassererhalt
Grund genug mit dem Wassersparen zu beginnen: Wasser wird zur Mangelware. Heiße Sommer, absinkende Grundwasserspiegel und eine zunehmende Belastung von oberen Wasserschichten mit Nitrat & Co. werden eher früher als später dafür sorgen, dass wir sauberes Wasser in Zukunft nicht mehr nutzen können wie aktuell.
Wie kann ich Wasser sparen?
Nach der Theorie folgt die Praxis: Wir erklären Ihnen, wie Sie ganz einfach für mehr Nachhaltigkeit beim Wasserkonsum sorgen können. Orientieren Sie sich gerne an diesen Punkten:
Kostbares Regenwasser nutzen
Regenwasser ist kostbarer als Sie vielleicht denken. Und dabei bekommen Sie es kostenlos direkt von Ihrem Dach. Und genau darum sollten Sie es sammeln! Das geht ganz einfach und Sie können es vielseitig einsetzen. Dabei sparen Sie nicht nur jede Menge Geld, sondern schützen auch die Natur.
Für die unabhängige Bewässerung im Garten und für die Hausversorgung brauchen Sie einen Regenspeicher: eine Regentonne oder Zisterne zum Beispiel. Wenn Sie nur im Garten Wasser nutzen wollen, reichen ein schlichter Tank samt grobem Filter und Tauchpumpe aus. Für die Hausversorgung braucht es eine größere Zisterne samt Hauswasserautomat.
Übrigens: Wasser, das nicht zum Trinken, Kochen, Spülen oder zur Körperhygiene eingesetzt wird, nennt sich Brauchwasser und kann problemlos durch Regenwasser ersetzt werden kann. Wofür Sie es statt Trinkwasser nutzen können? Zum Putzen und Reinigen, zur Boden- und Gartenbewässerung, für Ihre Toilettenspülung, für Ihre Waschmaschine oder für Highlights in Ihrem Garten wie ein Pool oder Gartenteich, um ein paar Beispiele zu nennen. Die Liste geht weiter und weiter.
Regenwasser sammeln
Wie Sie Regenwasser sammeln können? Mit einer Regentonne zum Beispiel! Damit können Sie es ganz einfach aus dem Fallrohr sammeln – und sie ist bereits für weniger als 30 Euro erhältlich. Eine Zisterne dagegen ist ein Sammelbehälter für Trink- oder Nutzwasser und wird unterirdisch eingebaut. Darin können Sie Wasser für Garten und Haushalt sammeln.
Durchschnittliche Niederschlagsmenge in Deutschland (pro Jahr)
Der Regenertrag hängt vom Niederschlagswert in Ihrer Region ab. Auf der Karte können Sie die durchschnittliche Niederschlagsmenge für Ihre Region entnehmen.
Richtig gießen
Der Wasserbedarf im Garten kann ziemlich hoch ausfallen – besonders im Sommer, wenn es heißt: Rasen bewässern und für die Pflanzen zur Gießkanne greifen. Deswegen ist eine effiziente Vorgehensweise beim Gießen gefragt.
Die meisten Pflanzen und Rasen bevorzugen bei warmen Temperaturen ein- bis zweimal pro Woche reichlich Wasser statt täglich eine kleine Menge. Denn: Das Nass muss tief genug in den Boden eindringen können. Ansonsten durstet die Pflanze trotz Bewässerung aus. Pflanzen mit einer tiefen Wurzel müssen nicht so viel gegossen werden. Sie ziehen die benötigte Nässe direkt aus der tieferliegenden Erde.
Wichtig: Sobald das Gießwasser nicht mehr im Boden versickert, können Sie mit dem Gießen aufhören.
Unser Tipp für Sie
Sie können einfach und richtig gießen mit automatischen Wasserwächtern statt Gießkanne. Sie vereinfachen die Wasserversorgung im Garten und bewässern alles rund um die Uhr – auch wenn Sie im Urlaub sind. Dafür eignen sich mechanische Gartenwasserzähler oder Zeitschaltuhren. Sie regeln die Wasserabgabe oder die Laufzeit von Pumpe und Bewässerungssystem. Am Ende der Bewässerungsphase stoppt die Uhr den Wasserfluss wieder. Ihre Pflanzen, Ihr Rasen, Ihre Blumen, Ihr Beet und Ihr Gemüse bleiben also gut versorgt und schön grün. Es macht also Sinn, alte Geräte durch neue Geräte im Garten für die Gartenbewässerung zu ersetzen.