Der richtige Zeitpunkt für den Baumschnitt
Für einen radikalen Baumschnitt sollte ein frostfreier Tag zwischen November und Februar gewählt werden, denn im Zeitraum vom 1. März bis 30. September sind solche Maßnahmen gesetzlich verboten, um brütende Vögel und ihre Nester nicht zu stören (siehe § 39 Abs. 5 S. 1 Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz). Nur leichte Pflege- und Formschnitte sind in dieser Zeit erlaubt. Außerdem gibt der Schnitt in der Ruhephase frucht- oder blütentragenden Gehölzen die Gelegenheit, sich bis zum nächsten Austrieb lange genug zu erholen.
Stark treibende, nicht fruchttragende Sorten wie Weiden sollten Sie besser im Sommer großzügig zurückschneiden. Das verhindert, dass die Äste in der Kronenmitte zu dicht werden.
Je nachdem, wann fruchttragende Gewächse ihre Blütezeit haben, sollte auch der Rück- bzw. Erhaltungsschnitt durchgeführt werden:
Februar | März | April | Juli | August | |
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Apfel | • | • | • | ||
Birne | • | • | • | ||
Pflaume | • | • | |||
Zwetschge | • | • | • | ||
Kirsche | • | • | |||
Pfirsich | • | • | • | ||
Beerenobst | • | • | • | • | |
Himbeere | • | • | |||
Brombeere | • | • | |||
Wein | • | • | • |
Obstbäume schneiden führt zu mehr Ertrag
Da ein schwächeres Wachstum die Blütenbildung begünstigt, sollten Sie vor allem mit dem Rückschnitt von stark wachsenden Apfelbäumen bis zum Spätwinter warten. Im Februar oder März können Sie Ihren Obstbäumen durch einen Rückschnitt die Kraft für viele Früchte verschaffen.
Mit einem starken Rückschnitt fördern Sie das Holzwachstum, ein schwacher Rückschnitt fördert die Fruchtansätze. Da Steinobst für Holzkrankheiten anfälliger ist als Kernobst, ist für Kirschbaum & Co. ein Sommerschnitt gleich nach der Ernte zu empfehlen.
Besonders die Krone sollte licht und luftig ausgedünnt werden. Nach innen bzw. senkrecht wachsende Äste entfernen, da ihr Fruchtertrag sehr gering ist.
Bei sich kreuzenden oder aneinanderreibenden Zweigen kann je einer weggeschnitten werden – auch hier wieder jeweils den steileren oder nach innen wachsenden Zweig entfernen.
Rückschnitt: eine Vitalkur für Blütensträucher
Gehölze freuen sich über einen regelmäßigen Rückschnitt und treiben dadurch immer wieder neu aus. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?
Das kann von Strauch zu Strauch unterschiedlich sein. Grundsätzlich sollten Frühjahrsblüher etwa alle drei Jahre direkt nach der Blüte geschnitten werden. Denn zu diesem Zeitpunkt bilden sie bereits neue Knospen aus. Insbesondere die älteren Zweige sollten Sie entfernen, damit für die frischen Jungtriebe mehr Platz ist. Dazu gehören etwa Flieder oder Holunder, aber auch Zier-Johannisbeeren.
Sommerblüher dürfen im zeitigen Frühjahr großzügig ausgelichtet werden. Zu entfernen sind prinzipiell vertrocknete, nach innen wachsende, sich reibende und sich kreuzende Zweige. Zurückgeschnitten wird immer knapp über einem Auge – das verhindert, dass Krankheitserreger über den gekappten Ast eindringen können. Sommerblüher, die zurückgeschnitten werden müssen, sind beispielsweise Hortensien.
Bei Sträuchern, die über längere Zeit nicht oder fehlerhaft zurückgeschnitten wurden, empfiehlt sich ein sogenannter „Verjüngungsschnitt“. Das Gehölz wird dabei rigoros gekürzt. Doch Vorsicht: Es gibt Straucharten, z. B. Goldregen, die diese Radikalkur nicht vertragen.
Rückschnitt bei hängenden Baumkronen
Die wohl bekannteste Trägerin einer hängenden Krone ist die Trauerweide. Sie kommt in der Regel ohne zusätzlichen Beschnitt aus – so wächst sie meist am schönsten.
Zierweiden sollten allerdings in regelmäßigen Abständen geschnitten werden, da sie sonst zu wuchern beginnen. Der genaue Zeitpunkt kann dabei je nach Weidenart variieren: oft liegt er Ende Februar, noch vor dem Austrieb.
Bei der hängenden Kätzchen-Weide zum Beispiel empfiehlt sich ein Rückschnitt erst nach der Blüte. Ohne Rückschnitt würden sich bei dieser Gattung schon innerhalb weniger Jahre abgestorbene Triebe in der Krone sammeln, da sie durch den dichten Wuchs nicht genügend Licht abbekommen.
Kletterpflanzen zurückschneiden
Mehrjährige Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein, Kletterrosen oder Clematis profitieren von einer konsequenten Schnittbehandlung mit dichtem Wachstum und/oder vielen schönen, gesunden Blüten. Meist genügt ein Auslichten, vor allem ein Zurückschneiden von alten und abgestorbenen Trieben. Sommerblühende Clematis schneiden Sie im Februar stark zurück – auf etwa 40 Zentimeter Höhe. Frühjahrsblühenden Arten reicht ein dezenter Formschnitt direkt nach der Blüte.
Schneiden Sie starkwüchsige Kletterpflanzen wie Blauregen radikal im Frühjahr nach der Blüte und dann noch einmal im späten Herbst zurück (alle Seitentriebe auf drei bis fünf Knospen). Achten Sie außerdem darauf, dass die Triebe sich ausschließlich um die vorgesehenen Rankhilfen winden. Fehlgeleitete und noch nicht verholzte Triebe wickeln Sie konsequent ab und legen sie um die Rankhilfe.
Beachten Sie: Sind die Pflanzen zu groß geworden und es steht ein starker Rückschnitt an, sollten Sie dies an frostfreien Tagen im Februar machen.
Diese Gehölze brauchen keinen Schnitt
Es gibt durchaus Bäume und Sträucher, die ohne Schnitt auskommen und sogar solche, die einen Rückschnitt gar nicht erst vertragen. Man erkennt sie daran, dass sie auch an den älteren Zweigen Blüten tragen und ausschließlich an den Endknospen weiterwachsen.
Dazu zählen zum Beispiel die Magnolie oder der Fächerahorn. Auch Strauch-Pfingstrosen müssen nicht zurückgeschnitten werden. Sie wachsen und blühen umso prächtiger, je älter sie werden. Hier sollten nur abgestorbene, bzw. erfrorene Äste entfernt werden.
Alle immergrünen Sträucher, beispielsweise auch der Kirschlorbeer, kommen ebenfalls ohne Schnitt aus. Sie vertragen ihn zwar recht gut, blühen mit einem Rückschnitt aber nicht intensiver. Als Hecken oder Sichtschutz gepflanzt dient der Rückschnitt daher eher dazu, die Form zu erhalten.
Nach dem Baumschnitt kommt die Wundversorgung
Besonders wenn größere Äste abgeschnitten wurden, kann die „Wundstelle“ am Baum durch Pilz- oder Bakterienbefall infiziert werden. Deshalb sollten Sie die Schnittstelle mit einem Wundverschluss behandeln
Auch Rindenabrisse und Fraßstellen durch Wild können damit geschlossen werden. Kleinere Schnittflächen können gesunde Bäume meist leichter selbst schließen. Dazu bildet ihre Wachstumsschicht (Kambium) ein Wundgewebe – den Kallus.
Übrigens: Laubbäume besitzen eine bessere Selbstheilungskraft als Nadelbäume.
Wo kann man Baumschnitt entsorgen?
Am einfachsten können Sie den Baumschnitt in der Biotonne entsorgen- allerdings nur, wenn es sich wirklich nur um unbehandeltes und natürliches Holz handelt. Wenn Sie merken, dass Sie zu viele Gartenabfälle produziert haben und sie nicht mehr in die Tonne passen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Entweder Sie mieten sich einen Grün- bzw. Baumschnitt-Container. Oder Sie beauftragen einen Gartenbaubetrieb damit, das Schnittgut zu entsorgen und Ihnen gleich noch bei den Arbeiten zu helfen. In Säcken abgefüllt können Sie es auch bis zu einer bestimmten Obergrenze beim Recyclinghof abgeben.
Alternativ können Sie den Baumschnitt im Garten wiederverwenden und zum Beispiel ein Hochbeet anlegen oder Mulch machen. Auf dem Komposthaufen lassen sich die Gartenabfälle auch gut entsorgen. Am besten häckseln Sie dazu die größeren Äste und Zweige. Schon gewusst? Sie können in vielen BAUHAUS Fachcentren ganz unkompliziert einen Benzin-Häcksler und andere Gartengeräte leihen!
Achtung: Entsorgen Sie Ihre Gartenabfälle nicht einfach in der freien Natur! Hier drohen nicht nur hohe Bußgelder, Sie schaden damit auch den heimischen Pflanzen und Tieren. Für das Verbrennen von Baumschnitt brauchen Sie außerdem eine Sondergenehmigung. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde zu allen Auflagen und Preisen.
Die wichtigsten Baumschnitt-Techniken im Detail
Auch wenn Bäume und Sträucher augenscheinlich einen typischen Wuchs aufweisen, ist der jeweils richtige Schnitt oft unumgänglich. Das Gehölz wächst nach einem Rückschnitt nicht nur kräftiger nach, ungeschnitten verwuchern die Pflanzen schlicht und ergreifend auch.
Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Baumschnitt-Techniken, mit denen Sie die meisten Gehölze gesund und in Form halten und verraten, was Sie tun können, wenn ein Baum nach dem Rückschnitt blutet.
Der Pflanzschnitt
Diese Pflegemaßnahme wird gleich nach dem Einpflanzen von Holzgewächsen, wie zum Beispiel jungen Obstbäumen, vorgenommen, um das Verhältnis von Wurzel und Trieben auszugleichen. Die durch die Rodung gekürzten Wurzeln müssen dabei weniger Volumen aufweisen als die Krone.
Außerdem kann darüber auch das spätere Wachstum beeinflusst werden. Klassischerweise haben Obstbäume eine sogenannte Pyramidenkrone, bestehend aus dem durchgehenden Mitteltrieb und drei oder vier seitlichen Hauptästen.
So geht der Pflanzschnitt: Den Mitteltrieb um ca. 1/3 kürzen und die Seitentriebe um ca. 2/3. Schwache Triebe können Sie komplett abschneiden.
Der Erziehungsschnitt
Bei Jungbäumen dient er der Vorbeugung von Fehlentwicklungen. Außerdem bereitet er die Krone auf ihre angedachte Funktion vor, also z. B. das Tragen von Früchten.
So geht der Erziehungsschnitt: Sogenannte „Konkurrenztriebe“ (bis ca. 5 cm Durchmesser) werden abgeschnitten, Triebe mit einer Stärke über 5 cm sollten gekürzt werden.
Der Verjüngungsschnitt
Besonders stark zugewachsenen Bäumen oder Sträuchern, die evtl. schon von Misteln befallen sind, kann mit einem Verjüngungsschitt geholfen werden.
So geht der Verjüngungsschnitt: Durch das gezielte Entfernen einzelner, auch größerer Äste erhält der Baum insgesamt mehr Licht und Luft – und kann so neu erblühen.
Bäume richtig schneiden
In Ihrem Garten gibt es Bäume und Sträucher, die zu groß oder zu dicht geworden sind? Damit Sie sich im nächsten Sommer über eine prächtige Blüte freuen können, zeigen wir Ihnen hier häufige Fehler beim Baumschnitt. Die Seitentriebe mit Knospen geben Orientierung.
Prinzipiell gilt: lieber zu viel als zu wenig abschneiden. Denn unzureichend gekürzte Triebe wachsen nur schwach nach.
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So sollte es aussehen, wenn Sie einen Trieb zurückschneiden: die Schnittkante ist auf Höhe der Knospe. Perfekt!
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So sollten Sie einen Trieb nicht zurückschneiden. Die Knospe ragt über die Schnittfläche hinaus und steht ungeschützt frei.
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Auch dieser Rückschnitt ist nicht korrekt: Hier ist der Zapfen zu lang und ragt weit über die Knospe hinaus.
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Noch ein verbreiteter Fehler beim Rückschnitt: Die Schere wurde zu steil angesetzt, die Schrägfläche ist zu groß.
So finden Sie die richtige Gartenschere
Garten- und Astscheren gehören zur Grundausstattung des Hobbygärtners. Sie müssen gut in der Hand liegen und leichtgängig arbeiten. So kann man viele Schnitte machen, ohne dass die Arme oder Hände ermüden.
Gartenschere oder Astschere?
Kaum ein anderes Werkzeug ist so häufig im Einsatz wie die handliche Gartenschere. Je nach Modell werden Astdurchmesser bis 20 Millimeter bewältigt.
Bei noch dickeren Ästen kommt man mit langholmigen Astscheren, die man beidhändig bedient, viel besser zurecht.
Vor allem Getriebemodelle sind echte Kraftpakete, die richtig zupacken und sich ohne Murren durch bis zu fünf Zentimeter dicke Äste beißen.
Amboss- oder Bypass-Schere?
Die scharfe Klinge einer Amboss-Schere hat einen stumpfen Gegenspieler aus Kunststoff oder Metall – ideal für hartes und trockenes Holz.
Bei Bypass-Scheren gleiten zwei scharfe Klingen aneinander vorbei, sie eignen sich damit perfekt für frisches, weicheres Holz.
Gartenschere für große oder kleine Hände?
Bei hochwertigen Gartenscheren – ob Amboss oder Bypass – lässt sich die Grifföffnung stufenweise verstellen, sodass Gärtner und Gärtnerinnen mit kleinen Händen mit ihr ebenso gut arbeiten können wie jene mit großen.
Ein kleiner Öffnungswinkel der Schere ist außerdem in dichtem Geäst praktisch, da Sie mit der Schere nicht ständig hängen bleiben.
Gartenscheren richtig pflegen
Entfernen Sie mit einer Drahtbürste alles, was nach Pflanzensaft oder Harz aussieht. Beides macht die Klingen nicht nur schwergängig, es können darauf auch Krankheitserreger überwintern. Danach bekommen die Klingen eine reinigende Behandlung mit Pflegeöl.
Übrigens: Eine stumpfe Klinge schärfen Sie am besten mit einem nassen Schleifstein. Das erfordert allerdings etwas Übung.
1. Rost lösen:
Sprühen Sie die Feder mit Öl ein und pressen Sie sie ein paarmal zusammen. Auch die Verschlussklinke bekommt etwas Öl, damit sich die Schere problemlos öffnen und schließen lässt. Lassen Sie das Öl noch etwa 10 Minuten einwirken.
2. Sauber wischen:
Säubern Sie die Schere mit einem Lappen. Das Öl bleibt dabei an den wichtigen Stellen erhalten.
Reisighaufen für Igel schichten, Schnittgut häckseln oder Hochbeet anlegen
Wer viele Bäume und Sträucher hat, hat auch jedes Jahr viel Schnittgut. Für den Kompost ist das Holz allerdings zu dick und verrottet zu langsam. Baumschnitt mit Holz und Laub ist jedoch ideal als Unterschlupf für Igel: Schichten Sie hierfür Laub lose auf und decken es anschließend mit einigen Reisern und Äste ab.
Als Alternative bietet sich Häckseln an. Das Häckselgut dient anschließend als Mulch-Schicht unter Sträuchern. Wenn Sie keinen eigenen Häcksler haben, mieten Sie einfach einen!
Zum BAUHAUS Leihservice
Oder legen Sie ein Hochbeet an! Grobe Äste, Zweige und Sträucherschnittgut eignen sich bestens als unterste Füllschicht. Wie Sie ein Hochbeet planen, bauen, befüllen und bepflanzen, erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Hochbeet bauen:
Zum Ratgeber Hochbeet bauen
Welche Bäume kann man jetzt schneiden?
Im Frühling beginnt für viele Gartenbesitzer die Zeit, ihre Bäume und Sträucher zurückzuschneiden. Doch nicht alle Bäume sollten zu diesem Zeitpunkt geschnitten werden. Hier ist eine Übersicht über die optimalen Zeitpunkte zum Schneiden verschiedener Baumarten:
|
Januar |
Februar |
März |
April |
Juni |
August |
September |
Ahornbaum |
• |
• |
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Apfelbaum |
• |
• |
|
|
• |
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Aprikosenbaum |
• |
• |
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Birnbaum |
• |
• |
|
|
• |
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Brombeerstrauch |
• |
• |
|
|
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Feigenbaum |
• |
• |
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Gingko |
• |
• |
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Himbeerstrauch |
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|
|
• |
• |
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Kirschbaum |
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|
• |
• |
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Olivenbaum |
• |
• |
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Pflaumenbaum |
• |
• |
|
|
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Pfirsichbaum |
|
• |
|
• |
• |
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Weide |
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Wein |
• |
• |
|
• |
• |
||
Zitronenbaum |
• |
• |
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Zwetschgenbaum |
• |
• |
|
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