Es ist nicht schwer, ein Stück Urlaub von der Küste in den eigenen Garten zu bringen: ein klassischer Dünenweg ist schnell gebaut, denn seine Konstruktion verzichtet auf ein klassisches Fundament. So ein Steg aus Holz ist einfach ein lebendiges Stück Gartenmobiliar, das nicht nach Perfektion strebt. Warum also sollte diese Art des Gartenwegs den Feriengebieten an der Nordsee vorbehalten bleiben? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Nordsee-Feeling in Ihren Garten holen.
Natürlich schön - Holzweg im Garten
Wenn Sie einen Dünenweg planen, ist Kreativität gefragt. Denn einen solchen Weg kann man nicht kaufen, man muss ihn bauen. Und deswegen sieht auch jeder Dünenweg anders aus. Sie alle vereint aber ein befestigter Untergrund, stabile Lagerhölzer und eine Lauffläche aus einem nässebeständigen Holz. Und gerade das ist wichtig, denn der Holzweg liegt jahrein jahraus im Garten und ist so den Kräften der Natur (fast) schutzlos ausgeliefert.
Eine ganze Reihe handfester Vorteile macht den Dünenweg besonders attraktiv für unsere Gärten: Die Last beim Begehen wird auf eine große Fläche verteilt, so dass der Boden nur wenig verdichtet wird. Das ist wichtig für Gemüsefreunde. Weiter erleichtert die erhöhte Position die Übersicht im Beet und schmutzige Pfoten holt man sich auf dem Holz-Catwalk auch nicht. Und gut aussehen tut der Holzweg natürlich auch. Unbestreitbare Vorteile also. Am besten sollten Sie deswegen noch heute mit der Konstruktion beginnen…
Diese Punkte sollten Sie bei der Planung Ihres Dünenwegs beachten:
Materialauswahl
Die Lagerhölzer, auf denen der Weg aufliegt, sollten in jedem Fall ein heimisches Hartholz sein, denn diese Ebene soll vor allem eines sein: dauerhaft stabil! Beim Belag obendrauf, also bei der Gehfläche, gilt das Gleiche wie bei Holzterrassen: Gönnen Sie sich was Gutes! Das Holz ist hier hohen Belastungen ausgesetzt, deswegen raten wir dringend von unbehandeltem heimischen Nadelholz ab. Hier wäre der Pflegeaufwand vergleichsweise groß. Stattdessen kauft man Douglasie, Robinie oder Eiche. Bangkirai und andere Tropenhölzer aus zertifiziertem Anbau sind eine gute, aber vergleichsweise teure Alternative.
Die Lagersteine
Nicht vergessen: jeder Dünenweg hat ein Minifundament aus Stein. Denn die Lagerhölzer liegen unten auf kleinen Betonplatten oder noch besser speziellen Fundamentsteinen. Sie verhindern den Kontakt mit dem feuchten Erdreich, helfen kleine Niveauunterschiede auszugleichen und sorgen für eine gute Belüftung im Untergeschoss.
Schritt für Schritt zum eigenen Dünenweg
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1. Erst planen, dann bauen
Im ersten Schritt markieren Sie sich den Verlauf, den Ihr Dünenweg nehmen soll. Das kann mit Markierungsspray oder ganz klassisch mit Erdnägeln und Maurerschnur passieren. Ist der Boden eben, oder müssen Höhenunterschiede ausgeglichen werden? Und ist der Boden überall gleich tragfähig? Wenn alles passt - Material im BAUHAUS Fachcentrum einkaufen, nach Hause bringen und zum Bauplatz tragen. Dafür ist ein Helfer Gold wert.
2. Untergrund & Lagersteine vorbereiten
Den Boden unter dem Dünenweg müssen Sie gegen Unkraut, Brombeeren & Co sichern. Das kann mit einer Schicht Hackschnitzeln und/oder einem stabilen Unkrautvlies erfolgen. Danach positionieren Sie die Lagersteine, auf denen später die Lagerhölzer liegen werden. Ein zugeschnittenes Stück Holzlatte als wiederverwendbarer Abstandshalter hilft dabei sehr. Die Platten oder Lagersteine werden peinlich genau mit der Wasserwaage ausgerichtet. Jeder Fehler, der sich hier einschleicht, wird später den Weg schief erscheinen lassen.
3. Lagerhölzer montieren
Jetzt werden die Lagerhölzer auf die Steinplatten gelegt, genau ausgerichtet und mit Pads aus Recycling-Material (einem schwarzen Kunststoff-Granulat) nach unten abgepuffert. Wenn der Dünenweg länger ist als die Lagerhölzer lang sind, werden diese mit Flachverbindern verbunden. An den beiden Enden der Strecke werden die rechten und linken Lagerhölzer mit einer Querlatte und Winkelverbindern zu einem Kasten verbunden. Noch einmal die Ausrichtung genau mit der Wasserwaage und dem Richtscheit kontrollieren, dann die Lagerhölzer mit den Fundamentplatten mit Dübeln verbinden. Dabei das Vorbohren nicht vergessen!
4. Dielen zusägen
Damit alle Dielen exakt die gleiche Länge haben, bauen Sie sich einen provisorischen Anschlag im passenden Abstand an Ihre Kapp- und Gehrungssäge. Gut beraten ist, wer die Dielen so gekauft hat oder die Planung so angelegt hat, das möglichst wenig Verschnitt übrig bleibt. Beim Sägen die persönliche Schutzausrüstung (Augen- und Ohrschutz) nicht vergessen.
5. Dielen verschrauben
Jetzt werden die Dielen verschraubt. Die erste Diele muss besonders sauber gesetzt werden. Dabei wieder das Vorbohren nicht vergessen. Da es sich hierbei um eine reine Fleißarbeit handelt, empfehlen sich drei Tricks: Ein passend zugeschnittenes Kantholz als Abstandshalter zwischen den Dielen verhindert, dass man bei jeder Diele die Abstände neu ausmessen muss. Zum Vorbohren einen weiteren Akku-Bohrschrauber einsetzen, so dass man nicht ständig das Werkzeug im Bohrfutter wechseln muss. Last but not least: ein Helfer, der parallel die Schrauben auf der anderen Seite der Diele mit einem eigenen Werkzeugsatz setzt, ist einmal mehr Gold wert.
Dünenweg aus Holz - was man sonst noch wissen sollte
Konstruktiver Holzschutz
Schon beim Bau stellen Sie die Weiche, wie lange Ihr Dünenweg halten wird: Der konstruktive Holzschutz ist extrem wichtig. Grundregel ist, dass das Holz keinen dauerhaften Wasserkontakt haben darf. Alle Holzflächen müssen hinterlüftet sein, damit sie nach dem Regen schnell wieder abtrocknen können. Edelstahlschrauben sind ebenfalls Pflicht, um der schleichenden Korrosion vorzubeugen.
Warum nicht einfach Betonplatten?
Die emotionalen Argumente für einen Holzweg sind zahlreich, es gibt aber auch ganz handfeste Vorteile gegenüber Beton: Die Energiebilanz heimischer Harthölzer ist weitaus besser, als die von industriell hergestelltem Zement und Beton. Holz fügt sich besser in einen naturbelassenen Garten ein als Kunststein. Und wenn mal etwas ausgebessert werden muss, geht das - anders als bei Beton - bei Holzflächen im Handumdrehen.
Die Oberfläche der Dielen
Bei der Entscheidung für die Oberflächenstruktur der Dielen haben Sie freie Hand. Der Abstand der Rillen auf der Oberfläche (eng oder breit) hat in erster Linie optische Wirkung. Auch die Rutschfestigkeit wird durch sie nur unwesentlich beeinflusst. Übrigens: Die klassischen Dünenwege an der Nordsee haben gar keine Rillen, sondern eine glatt gehobelte Oberfläche.
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