Fassadenbegrünung: Wände werden ein Biotop

Wie wäre es mit einer Fassadenbegrünung? Eine begrünte Hauswand ist nicht nur ein toller Hingucker, sondern auch ein Beitrag für die Umwelt. Doch was sollten Sie bei der Fassadenbegrünung beachten? Wie pflegen Sie die Kletterpflanzen richtig? Und können Sie Fassadenbegrünungen ohne Schäden wieder entfernen? Die Antworten rund um Thema begrünte Fassaden haben unsere BAUHAUS-Fachleute hier für Sie zusammengetragen.


Vor dem Pflanzen

Fassade begrünen – oder doch besser nicht? Damit Sie eine gute Entscheidung treffen können, sollten Sie sich vor dem Anpflanzen gründlich informieren. Wir beantworten die häufigsten Fragen in der Planungsphase:

Welche Vorteile haben Sie mit einer Fassadenbegrünung?

Ob die Fassadenbegrünung für Sie sinnvoll ist, ist eine individuelle Entscheidung. Hier sind einige Vorteile:

Wärmedämmung: Fassadenbegrünung schützt Ihre Hauswände vor Hitze, Kälte und Wetter. Sie wirkt wie eine natürliche Isolierschicht. Entsprechend können Sie sich im Winter über geringere Heizkosten und im Sommer über kühlere Räume freuen.

Anstrich adé: Die Pflanzen schützen die Fassade. So brauchen Sie Ihr Haus nur teilweise oder gar nicht mehr streichen.

Bessere Luftqualität: Pflanzen wandeln Stickstoff in Sauerstoff um und verbessern so die Luft rund um Ihr Haus.

Schöneres Aussehen: Grüne Wände machen viele Gebäude attraktiver, verglichen mit bloßen Mauern.

Lebensraum für Tiere: In der Begrünung finden Vögel und Insekten einen Lebensraum, sogar mitten in der Stadt. Natürlich ist eine Fassadenbegrünung eine langfristige Entscheidung, die einen entsprechenden Pflegeaufwand mit sich bringt. Außerdem sollte sich Ihre Hausfassade dafür eignen.

Was kostet eine Fassadenbegrünung?

Die Kosten für eine Fassadenbegrünung hängen von der Größe und Art der Bepflanzung ab. Beispielsweise kann eine Wand mit einheimischem Efeu günstiger sein als eine mit blühenden Kletterpflanzen.

Ein einfaches Rankgitter geht bei etwa 20 Euro pro Quadratmeter los. Komplexere Systeme wie eine wandgebundene Fassadenbegrünung oder Seilsysteme können entsprechend mehr Kosten verursachen.

Wird Fassadenbegrünung gefördert?

Wussten Sie, dass viele Städte und Kommunen die Begrünung von Fassaden zur Luftreinhaltung fördern? Diese Förderprogramme sind meist lokal organisiert. Beispielstädte, die solche Förderungen anbieten, sind unter anderem Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

Erkundigen Sie sich doch einfach mal, ob es nicht auch in Ihrem Wohnort eine finanzielle Unterstützung für die Bepflanzung und Pflege grüner Wände gibt.

Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet unter bestimmten Bedingungen zinsgünstige Förder-Kredite für den Erhalt und die Neuanlage von Fassadenbegrünung an. Allerdings sind diese meist an weitere Sanierungsmaßnahmen gekoppelt.

Welche Voraussetzungen muss meine Wand erfüllen?

Bevor Sie flächendeckende Kletterpflanzen anbringen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Mauer oder Hauswand folgende Kriterien erfüllt:

• Stabilität: Das Mauerwerk der Fassade muss intakt und der Putz unbeschädigt sein. Nur so können Sie sicher sein, dass sich die Pflanzen nicht mit ihren Haftwurzeln in Rissen und Abplatzungen breitmachen und Feuchtigkeitsschäden verursachen.

• Oben Licht, unten Schatten: Die bepflanzte Wand sollte möglichst zur Sonne gewandt sein. Im besten Fall liegt der unterste Teil der Mauer im Schatten. Denn die meisten Rankpflanzen brauchen eine geschützte, schattige Basis.

• Reine Flächen: Idealerweise hat die zu bepflanzende Hauswand wenige oder keine Fenster, Dachrinnen, Rollladenkästen, Klappläden und Dachpfannen. Diese Stellen sind Tabuzonen für die Triebe von Rankpflanzen. Entsprechend aufwändig ist es, die Begrünung ständig zu trimmen.

Welche Fassadenbegrünungssysteme gibt es?

Klassisch werden Kletterpflanzen direkt an die Fassade gepflanzt. Wenn Sie jedoch Ihr Mauerwerk schützen wollen, können Sie Rankgitter oder ein Seilsystem davor bauen.

Zum einen erleichtern solche Rankhilfen das Emporklettern der Pflanze.Zum anderen können Sie so den Übergang der Pflanze auf die Wand verhindern. Pflanzen, die sich einmal im Rankgitter verankert haben, gehen in der Regel nicht auf die dahinterliegende Wand über. Auf diese Weise können Sie die Fassadenbegrünung leichter wieder entfernen.


Welche Pflanzen eignen sich für Fassadenbegrünung?

Ihre Fassade ist inspiziert, die positiven Effekte von grünen Fassaden sind geklärt, nun geht es ans Pflanzen. Doch was sind die geeigneten Pflanzen für Ihre Hauswand? Und welches Grün benötigt eine Kletterhilfe oder besondere Pflege?

Efeu

Efeu

Der Efeu ist die einzige heimische Pflanze, die sich für die Begrünung von Fassaden eignet. Er ist immergrün und sorgt rund ums Jahr für eine lebendige Pflanzenwand. Efeu ist ein „Selbstklimmer“, der von selbst an der Wand aufsteigt. Eine Rankhilfe ist daher möglich, jedoch nicht nötig.

Selbstklimmer wie Efeu wachsen wild und können ohne richtige Pflege Bauschäden anrichten: Ihre Haftwurzeln können in Ritzen eindringen und den Putz sprengen. Entsprechend wichtig ist hier ein regelmäßiger Schnitt.

Noch eine kleine Warnung: Efeu ist giftig. Falls Sie also kleine Kinder oder Haustiere haben, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie diese Pflanze am Haus anbringen möchten.


Wilder Wein

Wilder Wein

Der Wilde Wein ist ebenfalls eine selbstklimmende Pflanze und benötigt keine Kletterhilfe. Im Winter ist diese Fassadenbegrünung zwar unbelaubt. Dafür überzeugt sie im Herbst mit einer leuchtend roten Blattfärbung. Wein ist bei Vögeln und Insekten besonders beliebt, sie verspeisen gerne die Blüten und Beeren der Kletterpflanze.


Kletterhortensie

Kletterhortensie

Diese Kletterpflanze ist äußerst schattenbeständig und eignet sich perfekt für weniger sonnige Lagen. Mit ihren weißen Blüten erstrahlt die Kletterhortensie von Mai bis Juli an der Hauswand. Ihre eiförmigen Blätter verfärben sich im Herbst in ein dekoratives Gelb.

Die Kletterhortensie wächst langsam, hält sich mit Haftwurzeln fest und benötigt keine Kletterhilfe. Sie ist pflegeleicht und benötigt im Herbst – anders als die meisten anderen Selbstklimmer – keinen Rückschnitt.


Blauregen

Blauregen

Eine der bekanntesten Kletterpflanzen für die Fassadenbegrünung ist der Blauregen. Seine großen, violett-blauen Blütendolden sind jedes Jahr wieder ein Hingucker. Blauregen wächst sehr schnell und benötigt daher eine stabile, stabartige Rankhilfe. Am besten blüht er in sonnigen Lagen.

Wichtig: Schneiden Sie die Begrünung zweimal jährlich. Sonst verursacht der Blauregen durch seinen starken Wuchs möglicherweise Schäden an der Pflanzenwand.


Kletterrosen

Kletterrosen

Kletterrosen sind wie geschaffen für eine Fassadenbegrünung. Ob in zartem Rosé, pastelligem Gelb oder kräftigem Pink, ob mit oder ohne Duft: Sie ziehen sie alle Blicke auf Ihr Zuhause. Übrigens: Regelmäßiges Abschneiden der verwelkten Blüten verlängert ihre Blütezeit an begrünten Fassaden.

Besonders praktisch: Kletterrosen blühen an jeder Hauswand. Allerdings benötigen sie ausreichend Platz. Dann können sie mit einer Kletterhilfe an der Pflanzenwand einige Meter hoch wachsen.


Clematis

Clematis

In vielen verschiedenen Farben blühen die beliebten Clematis zwischen April und Juni. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze im Halbschatten und in feuchten Böden. Wir empfehlen Ihnen, das Wurzelwerk mit Mulch abzudecken. Dieser hält das Erdreich länger feucht und dient als guter Kälte- und Frostschutz für empfindlichen Wurzeln.

Clematis besitzt große und kleine Blüten und benötigt zum Aufsteigen und Wachsen eine Kletterhilfe. Schneiden Sie die Pflanze jedes Frühjahr zurück, damit sie wieder kräftig blüht.


Alles für Ihre Fassadenbegrünung:

  • KHW Rankgitter  (L x H: 43 x 137 cm, Anthrazit)

    KHW Rankgitter

    45 , -

  • KHW Rankgitter  (L x H: 43 x 137 cm, Weiß)

    KHW Rankgitter

    45 , -

  • KHW Rankgitter  (Grau)

    KHW Rankgitter

    109 , 95

  • KHW Rankgitter  (Weiß)

    KHW Rankgitter

    104 , 95

  • KHW Rankgitter  (Anthrazit)

    KHW Rankgitter

    119 , 95


So pflegen Sie Ihre begrünte Fassade

 

Welche Pflege braucht meine Fassadenbepflanzung?

Damit Ihre Pflanzenwand gleichmäßig wächst und dauerhaft schön blüht, sollten Sie einige Dinge beachten:

Nährstoffe und Wasser: Ihre Fassadenbegrünung braucht ganzjährig nährstoffreiche Böden und regelmäßige Bewässerung. Besonders im Sommer sollten Sie die Pflanzen regelmäßig gießen.

Düngen: Für eine optimale Fassadenbegrünung ist organischer Dünger, wie Komposterde oder spezieller Bio-Dünger für Zierpflanzen, empfehlenswert. Dieser sollte während der Hauptwachstumszeit im Frühjahr und Sommer etwa alle 4-6 Wochen angewendet werden. Im Herbst und Winter kann die Düngung reduziert oder pausiert werden, um die Pflanzen auf ihre Ruhephase vorzubereiten.

Rückschnitt: Je nach Pflanzenart sollten Sie Kletterpflanzen 1-2x im Jahr zurückschneiden (lassen), um wildes Wachstum und Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Verwenden Sie dafür am besten eine scharfe Gartenschere.

Regelmäßige Pflege: Entfernen Sie ungewollten Bewuchs an der Wand auf Sicht und nach Bedarf. Entfernen Sie vertrocknete Blüten und Blätter.


Darauf sollten Sie beim Entfernen von Fassadenbegrünung achten

 

Kann ich Fassadenpflanzen überhaupt wieder entfernen?

Eine Fassadenbegrünung ist eine langfristige Entscheidung – besonders bei Kletterpflanzen wie wildem Wein, Efeu oder der Kletterhortensie. Doch keine Sorge: Mit etwas Zeit und Mühe können Sie sie auch wieder entfernen. Das Abreißen der Pflanzen und Ausgraben der Wurzeln ist schnell erledigt. Mehr Zeit brauchen Sie, um die Haftwurzeln vom Mauerwerk zu trennen.

Wie entferne ich Efeu & Co. von der Hausfassade?

Ziehen Sie vorher am besten geeignete Handschuhe und Schutzkleidung an, um sich vor Verletzungen durch scharfe oder giftige Pflanzenteile zu schützen.

1. Beginnen Sie damit, die Pflanzen so nah wie möglich an der Wand abzuschneiden. Nutzen Sie hierfür eine scharfe Gartenschere oder ein Messer.

2. Versuchen Sie, die Wurzeln vorsichtig von der Wand zu lösen, um Schäden am Putz und der Fassade zu vermeiden.

3. Untersuchen Sie die Fassade nun auf mögliche Schäden, Risse oder Feuchtigkeitsstellen, die durch die Begrünung entstanden sein könnten.

4. Entsorgen Sie alle abgeschnittenen Pflanzenteile umweltgerecht, zum Beispiel in der Bio-Tonne oder auf dem Kompost.

5. Bürsten Sie die Haftorgane mit einer harten Bürste ab oder säubern Sie unverputzte Klinkerwände mit einem Hochdruckreiniger. Massive Stein- oder Betonwände ohne Außenisolierung können Sie nach dem Abreißen der Klettertriebe auch vorsichtig mit einem Abflammgerät behandeln. So werden die verbliebenen Reste verkohlt und lassen sich anschließend leichter abbürsten.

6. Überlegen Sie, ob Reparaturen an der Fassade notwendig sind. Kleinere Risse können Sie selbst ausbessern, bei größeren Schäden sollten Sie Fachleute hinzuziehen.

7. Nach dem Entfernen der Fassadenbegrünung haben Sie die Chance, Ihre Hauswand neu zu gestalten. Ob ein neuer Anstrich oder eine andere Begrünung – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Durch das sorgfältige Entfernen der Fassadenbegrünung und die richtige Pflege der Wand danach können Sie langfristig Schäden vermeiden und die Lebensdauer Ihrer Fassade erhöhen.

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