Es gibt sie, die Alternative zu Rasen, Rosen, Gemüsebeet: Der asiatische Garten strahlt mit seinem Mix aus Wildheit und Geometrie Ruhe und Harmonie aus. So bringen Sie sich zu Hause in Einklang mit der Natur.
Warum nach Fernost schauen?
Die Ursprünge der Gartenkunst gehen in China mehr als 1400 Jahre zurück. Schon im 7. Jahrhundert brachte man hier die Philosophie des Taoismus und des Yin und Yang mit der Gartengestaltung zusammen. So entstanden einzigartige, grüne Kunstwerke. Zu einer Zeit also, als es in Europa wenig mehr als Klostergärten gab, waren chinesische und später japanische Gärtner bereits auf höchstem künstlerischen Niveau angelangt: Teichgärten, Trockengärten und Teegärten sind nur drei der bekanntesten Beispiele.
Und weil die fernöstliche Gartenbaukunst so faszinierend ist, gab es auch in Deutschland schon sehr früh typische Japanische Gärten. Berühmt sind beispielsweise die Anlagen in Düsseldorf, Bonn, Kaiserslautern und Hamburg.
Die Formel für Ihr Gartenglück
Als Faustregel gilt: Ein Gefälle von Nord nach Süd, Wasser im Norden und weich geschwungene Linien sorgen für die Ausgewogenheit der Kräfte. In wellenförmig oder gezackt angelegten Teichen, Bachläufen oder Wegen können die Naturkräfte perfekt fließen und sich in alle Richtungen ausbreiten.
Daneben spielt die Balance der Gegensätze – Yin und Yang – eine entscheidende Rolle im harmonischen Garten. Ein üppig bewachsenes Beet neben einer flachen Wiese oder ein Kiesbett unter einer großen Weide vereinen Kontraste zu einem ausgewogenen Miteinander. So erhält Ihr Grün eine Seele. Dabei dominiert das kraftvolle Duo aus Wasser und Stein die asiatische Landschaftsidylle. Ein kleiner Springbrunnen belebt optisch Ihren Teich und wirkt im Licht einer Steinlaterne besonders atmosphärisch. Von einem selbstgebauten Steg aus können Sie das Wasserspiel auch von Nahem genießen.
Eine Bauanleitung für Ihren Teich finden Sie hier. Krönen Sie Ihren Garten mit stilechten Möbeln. Wählen Sie dafür natürliche Materialien wie Holz oder Stein, die harmonisch ins Gesamtbild passen.
Pflanzen für Ihren Asia-Garten
Auch wenn die fernöstlichen Gärten eine eigene Welt sind, bei den Pflanzen trifft man doch viele Bekannte, die auch jeden europäischen Garten schmücken können: Bambus, Chinaschilf, Ziergras, Azaleen, Japanischer Ahorn, Zwerg-Kiefer, Zierkirschen, Pfingstrosen, Lilien, Magnolien, Rhododendren, Hartriegel, Japan-Segge.
Farbschule
Als Sinnbild des Einklangs ist Grün die dominante Farbe in asiatischen Gärten.
Neben den klassischen Wasserliebhabern Bambus, Farn und Fächerahorn können Sie mit Grünlingen in extravaganten Formaten, wie z. B. einem Bonsai, besondere Akzente setzen.
Für Kontraste sorgen die rötlichen Nuancen von Schlauchpflanzen, Ahornsträucher oder Zierkirschen. Mit ihnen bringen Sie Ihre exotische Oase, gemäß der Harmonielehre, wieder ins Gleichgewicht.
Ein Teich für den Koi
Für viele Freunde japanischer Gartenkultur ist ein Koi-Teich die Krönung ihres Schaffens.
Die japanischen Karpfen stellen aber besondere Anforderungen an Teich und Halter: Die Teiche müssen relativ tief sein (1 bis 2 Meter) und brauchen eine Fläche von mehr als 10 Quadratmetern. Ihr Wasser muss regelmäßig umgewälzt und erneuert werden. Die meisten Koi-Teiche sind übrigens beheizt, was genauso wie die regelmäßige Betreuung durch den Tierarzt die Kosten in die Höhe treibt.
Im Gegenzug hat man ein Biotop für atemberaubend schöne Fische, die bis zu 60 Jahre alt werden können und eine persönliche Beziehung zu ihrem Halter entwickeln. Das bekommt kein Goldfisch hin.
Wasserspiele gehören dazu
Ein Asia-Garten ohne Wasserspiel – das wäre undenkbar!
Wenn aber ein ausgewachsener Teich nicht in Ihr Gartenkonzept passt, haben Sie trotzdem eine riesige Auswahl an Wasserspielen, Gartenbrunnen und Quellsteinen, die ganz hervorragend zu fernöstlichen Motiven passen.
Praktisch alle haben heute einen geschlossenen Wasserkreislauf, so dass es weder ein extra Reservoir noch einen Wasseranschluss braucht. Nur ein Stromanschluss ist noch nötig. Und der gibt Ihnen auch die Gelegenheit, Ihr Wasserspiel mit LED-Licht stimmungsvoll zu beleuchten.
Ein Meer von Steinen? Warum Steingärten oft eine schlechte Idee sind
Modische Stein- und Kiesgärten sind vor allem eins: pflegeleicht! Sie müssen aber unbedingt naturnah angelegt werden; eine schlichte Folie im Untergrund führt zu einer Versiegelung des Bodens – für Insekten und die auf sie angewiesene Tierwelt gibt es dann nichts zu holen. Ein schlecht angelegter Steingarten ist eben eine ökologische Wüste.
Übrigens: Der Widerstand gegen diese Form von Garten wächst auch in der Politik. So gibt es auf kommunaler Ebene ein breite Front gegen Steingärten. Experten schließen sogar ein zukünftiges Verbot dieser Gartenform nicht mehr aus.
Sayonara (japanisch 'さよなら' für 'Auf Wiedersehen')