Das größte Naturschutzgebiet Deutschlands sind die privaten Gärten. Ein flächendeckender Rückzugsraum für Mensch und Tier. Umso wichtiger ist es, dass hier der Schutz der Natur immer im Mittelpunkt steht, nachhaltig geplant und kein Gift eingesetzt wird. Mit diesen Tipps helfen Sie Tieren, schonen Ressourcen – und Ihren Geldbeutel.
1. Grüne Kinderstube
Um von Anfang an natürlich zu gärtnern, greifen Sie am besten schon bei der Anzucht von Sämlingen statt zu Plastiktöpfchen lieber auf handelsübliche Eierkartons zurück.
Die durchs Gießwasser aufgeweichten Gefäße werden nämlich später im Garten einfach mit ausgepflanzt. Eierkartons sind für Pflanzen mit großen Samen besonders praktisch: Füllen Sie die Schachteln mit Aussaaterde, legen Sie Samen von Sonnenblumen & Co. aus und halten Sie die Erde feucht.
Vor dem Auspflanzen trennen Sie die einzelnen Segmente dann einfach ab und entfernen bei Bedarf den Boden. Denn die Pappe ist für sehr feine Wurzeln sonst schwer zu durchdringen.
Tipp: Auch zum Vorkeimen von Kartoffeln können Sie die Eierkartons nutzen.
2. Futterpflanzen für Insekten
Wer in seinem Garten lieber natürlich gärtnern möchte, braucht auf jeden Fall Futterpflanzen für die kleinen Gartenbewohner.
Brennnesseln sind für manche Menschen ein lästiges Unkraut, aber für Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Admiral sind sie überlebenswichtig. Denn ihre Raupen ernähren sich ausschließlich vom Laub der Brennnesseln. Lassen Sie Urtica dioica, so ihr botanischer Name, also in ungenutzten, windgeschützten Gartenecken stehen. Brennnesseltriebe ohne Raupen können Sie sehr gut im Garten verwerten: Verteilen Sie das Laub beispielsweise als nahrhaften Bio-Mulch im Gemüsebeet, z.B. zwischen Tomaten, oder stellen Sie eine nährstoffhaltige Pflanzenjauche daraus her.
3. Auch mit Kies ist ein natürliches Gärtnern möglich!
Genügsame Pflanzen kommen fast ohne Gießen aus. Besonders beliebt sind:
Auch viele Gräser sind äußerst genügsam. Nicht umsonst haben sie sich auch im öffentlichen Grün bewährt – die Top-Empfehlung für den Garten!
Nötig sind volle Sonne und durchlässige Erde, damit’s in feuchten Wintern keine Probleme gibt. Lehmboden machen Sie mit Sand oder Splitt durchlässiger. Wer mag, kann das Beet dünn mit Kies bedecken. Das hat nichts mit den lieblosen Steinwüsten vieler Vorgärten zu tun, sondern dient als Mulchschicht.
Bis sich die neu gesetzten Pflanzen am Standort eingelebt haben, sollten Sie das Beet normal gießen.
4. Grüne Dächer für die Umwelt
Zusätzlichen Lebensraum bietet eine pflegeleichte Dachbegrünung – aber kaum jemand kann oder will das ganze Dach seines Wohnhauses bepflanzen.
Tipp: Auf einem Vogelhäuschen gelingt dieses Projekt ganz einfach im Kleinformat! Im Winter freuen sich die Vögel über einen Happen Körner, im Sommer wird das Vogelhaus während der Blütezeit zum beliebten Fly-In-Restaurant für Insekten. Die Begrünung mit Mauerpfeffer, Fetthenne und anderen Sukkulenten ist pflegeleicht, dauerhaft und mehrjährig. Das Haus sollte in voller Sonne stehen.
Man deckt es zunächst mit Dachpappe ab und schraubt eine Leiste auf den Dachrand. Dabei kleine Lücken für den Wasserabzug lassen. Mit Vlies auslegen, Substrat einfüllen, bepflanzen und in den ersten 2 bis 3 Wochen täglich gießen.
5. Wasser sammeln ist das A und O, wenn man natürlich gärtnern möchte
Gießwasser ist teuer und sollte nicht verschwendet werden, da lohnt sich eine Regentonne!
Das Sammeln des Niederschlagswassers spart nicht nur bares Geld: Da es keinen Kalk enthält, wird es von allen Pflanzen gut vertragen.
Kleine Regenmengen kann man über eine Abzweigung im Fallrohr am Haus oder Schuppen in die Tonne leiten. Je nach Modell sammelt man darin bis zu mehrere Hundert Liter Wasser. Wer den ganzen Garten mit Regenwasser versorgen will, sollte sich für eine unterirdische Zisterne entscheiden, die mehrere Tausend Liter fasst.
6. Natürliches Gärtnern: Hübsche Vagabunden
Fingerhut (Digitalis purpurea) ist pflegeleicht und ein toller Blickfang, aber als zweijährige Pflanze von Natur aus kurzlebig. Wo er sich wohlfühlt, versamt er sich von selbst und wird somit Dauergast im Garten. Mit Überraschungsfaktor, denn die Samen werden vom Wind verstreut, sodass Fingerhut immer wieder woanders auftaucht. Wenn Sie das stört, graben Sie die Jungpflanzen einfach aus und pflanzen Sie sie woanders neu – aber im ersten Jahr, noch bevor die Pflanzen ihre tief reichenden Wurzeln ausbilden.
Fingerhut steckt Trockenheit gut weg, liebt aber halbschattige Standorte mit nahrhafter, humusreicher und gerne feuchter Erde. Der einzige Haken: Fingerhut ist in allen Teilen giftig. Ebenso wie Fingerhut breiten sich zum Beispiel Akelei und Spornblumen gern durch Selbstaussaat im Garten aus.
7. Pflanztöpfe recyceln
Als Hobbygärtner hat man viel mit Töpfen zu tun. Tontöpfe sind schwerer als solche aus Kunststoff, heizen sich aber nicht so sehr in der Sonne auf. Durch die porösen Tontopfwände bekommen die Pflanzenwurzeln mehr Luft, verdunsten aber auch mehr Wasser, weshalb die Pflanzen darin schneller austrocknen.
Beim Gießen mit Leitungswasser können sich bei Tontöpfen Kalkausblühungen bilden. Wegschmeißen ist aber keine gute Option: Die Ablagerungen lassen sich zum Glück leicht mit einer Bürste entfernen, nachdem man die Töpfe über Nacht in Kartoffelkochwasser samt Kartoffelschalen eingeweicht hat.
Sogar kaputte Tontöpfe lassen sich als Scherben weiterverwenden, die man beim Bepflanzen anderer Töpfe auf das Wasserabzugsloch legt. Ausrangierte Kunststofftöpfe wandern dagegen in den Gelben Sack.
8. Natürlich Unkraut bekämpfen
Um Ihren Garten ganz ohne Gift bewirtschaften zu können, sollten Sie ständig ein Auge darauf haben, wo Unkräuter, Krankheiten oder ungebetene Besucher einen Angriffspunkt haben könnten. Und das fängt schon beim Kauf der Pflanzen an: Achten Sie auf die Herkunft Ihrer grünen Ware und nehmen Sie nur völlig gesunde Pflanzen mit in Ihren Garten. Auch beim Einpflanzen kann man viel gegen die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen tun: Vergrößern Sie die Abstände zwischen den Pflanzen, damit Krankheiten oder Schädlinge nicht so leicht überspringen können.
1. Mit Hacke, Grubber, Kratzer
Das beste Rezept gegen Wildkräuter ist die Hacke! Was mit Stumpf und Stiel aus dem Beet entfernt ist, kann Sie nicht mehr ärgern. Und gut für den Boden ist die mechanische Pflege sowieso. Selbst Fugen auf Treppen und Terrassen lassen sich mit wenig Aufwand sauber halten, wenn man tätig wird, bevor das Unkraut fest verwurzelt ist.
2. Mit Feuer
Die thermische Bekämpfung von Unkraut hat gerade auf Wegen und gepflasterten Flächen sehr an Bedeutung gewonnen. Das Angebot an sogenannten „Unkrautbrennern“ ist groß, ihr Einsatz einfach und sicher. Beim „Thermoflamm“ reicht sogar ein Stromanschluss.
3. Mutterboden auswählen
Vorsicht bei der Bestellung von „Humus“ mit unklarer Herkunft. Der Mutterboden wird mit großer Wahrscheinlichkeit Wildkräutersamen enthalten. Die wollen Sie nicht in Ihrem Garten haben. Kaufen Sie den Boden im BAUHAUS Fachcentrum oder mischen Sie Ihren Boden selber an.
4. Bodendecker einsetzen
Schließen Sie die Lücke! Lassen Sie keine Beete lange offen, legen Sie stattdessen eine Blumenwiese an oder pflanzen Sie einfach Waldmeister, Vergissmeinnicht & Co. Die bedecken den Boden und nehmen Unkräutern den Raum.
5. Deckel drauf
Mit einem Gartenvlies können Sie Wildkräutern jede Lebensgrundlage entziehen. Die Folie wird mit Rindenmulch oder Holzhäckseln bedeckt – schon ist Ruhe im Beet!
6. Frieden schließen
Die meisten Wildkräuter können als Gründünger eingesetzt werden. Ihre Wurzeln lockern den Boden auf. Wenn man sie untermulcht, treiben sie nicht erneut aus und geben dem Boden beim Verrotten neue Kraft.
7. Einfach aufessen!
Vieles was sich wild in Ihrem Garten aussät, kann man essen. Löwenzahn, Bärlauch, Giersch und Sauerampfer sind gesund und schmackhaft. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Brennnessel füllt ganze Bibliotheken. Wie wäre es denn mal mit einem Wildkräutersalat aus Ihrem Garten?
Unterwegs in Sachen Natur
Auch beim Pflanzenkauf können Sie schon einen wertvollen Beitrag zur Natur und Schonung des Klimas leisten, indem Sie auf die Herstellung und Lieferkette der Pflanzen achten.
Wir bei BAUHAUS sind gemeinsam mit unseren Partner-Gärtnereien schon seit vielen Jahren in Sachen Natur unterwegs. So wird beispielsweise auf bienengefährliche Stoffe wie Glyphosat oder Neonicotinoide vollständig verzichtet. Auch die Pflanzen-Logistik hat das anspruchsvolle Ziel CO2-neutral zu werden. Es muss also das, was die LKWs an CO2 freisetzen, an anderer Stelle wieder eingespart werden. Hierfür wurde die LKW-Flotte erneuert und auf bestmöglichen Verbrauch und Schadstoffausstoß getrimmt. Gleichzeitig wurde das Firmengelände mit 20.000 Quadratmetern Solarpanelen überbaut, was den Stromverbrauch von mehr als 300 Haushalten deckt.
Hier möchten wir unsere Partner-Gärtnereien und deren Nachhaltigkeits-Initiativen kurz vorstellen.