Grünes Poolwasser – was tun?
Ihr Poolwasser ist grün und Sie fragen sich, was nun zu tun ist? Wir erklären Ihnen zunächst, was die Ursachen für die Verfärbung sein können. Dann führen wir Sie Schritt für Schritt durch die Maßnahmen zur Klärung von grünem Poolwasser und geben Ihnen praktische Tipps zur Vorbeugung.
Was sind die Ursachen für grünes Poolwasser?
Grünes Wasser im Pool wird in der Regel durch das Wachstum von Algen verursacht. Diese Algenbildung kann durch eine Reihe von Faktoren begünstigt werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
• Mangelhafte Reinigung: Algen benötigen Nahrung. Dazu zählen Hautschuppen, Haare, Pollen und andere Verunreinigungen im Wasser.
• Aus dem Gleichgewicht geratener pH-Wert: Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert hat zur Folge, dass das Chlor nicht richtig wirken und desinfizieren kann. Dies begünstigt nicht nur das Algenwachstum, sondern auch die Vermehrung von Keimen und Bakterien.
• Hoher Phosphatgehalt: Phosphate begünstigen die Algenbildung, da sie als wichtige Nährstoffe für die Algen dienen. Der Grenzwert für Phosphate im Poolwasser liegt bei 0,1 mg pro Liter.
• Verstopfter Poolfilter: Filter verteilen die Chemikalien im Pool und reinigen außerdem das Wasser von Algen, Insekten und anderen Verschmutzungen. Ist der Filter verstopft, geschieht dies nicht mehr oder nur unzureichend. Dadurch verbreiten sich Algen schneller.
FAQ: Kann grünes Poolwasser gesundheitsschädlich sein?
Algen sind für den Menschen nicht schädlich. Allerdings können sich bei einem Algenbefall Bakterien und Keime besser vermehren. Diese können in hohen Konzentrationen gesundheitsgefährdend sein.
Maßnahmen bei grünem Poolwasser
Grünes Poolwasser ist nicht schön anzusehen. Überdies kann das Baden darin gesundheitsgefährdend sein. Das Ziel ist deshalb, das Poolwasser zu reinigen, sodass es bald wieder sauber und klar ist. Wir zeigen Ihnen, wie das am besten geht.
Schritt 1: Pool reinigen
Die erste Maßnahme zur Befreiung Ihres Pools von Algen ist eine mechanische Reinigung. Entfernen Sie zunächst größere Schmutzpartikel wie Blätter von der Oberfläche mithilfe eines Keschers. Reinigen Sie anschließend die Wände und den Boden des Pools gründlich. Befreien Sie sie von grünen Ablagerungen. Hierzu verwenden Sie am besten eine Beckenbürste und einen Poolsauger. Letzterer saugt Algenreste und Schmutz auf.
Schritt 2: pH-Wert ermitteln
Nach der Reinigung des Pools sollten Sie den pH-Wert des Wassers bestimmen. Dafür können Sie ein Testkit oder ein digitales Messgerät verwenden. Der ideale pH-Bereich liegt zwischen 7,2 und 7,6. In diesem Bereich wirken die Chemikalien, die zur Bekämpfung von Algen eingesetzt werden, am effektivsten. Je nach den Ergebnissen des Tests sollten Sie den pH-Wert mit pH-Senkern oder pH-Hebern entsprechend anpassen.
Schritt 3: Schockchlorung durchführen
Bei einer Schock- oder Stoßchlorung fügen Sie dem Wasser in kurzer Zeit viel Chlor hinzu. Das Chlor soll alle Algen im Pool restlos abtöten. Gehen Sie bei der Behandlung wie folgt vor:
- Geben Sie die Poolausrüstung ins Wasser, um Rückstände, die sich an Luftmatratzen, Wasserspielzeug und Reinigungsgeräten befinden, zu entfernen.
- Kontrollieren und Reinigen Sie den Poolfilter.
- Bestimmen Sie die Chlorwerte des Poolwassers mit einem Testkit oder einem Analysegerät sowie die Wassermenge im Pool bzw. das Volumen.
- Ermitteln Sie mit den Angaben des Herstellers und Ihren Messwerten die benötigte Menge des Poolschockers. Um Algen zuverlässig abzutöten, sollte der Chlorgehalt auf ca. 10 mg/l angehoben werden. Hinweis: Oft sieht der Hersteller vor, dass Sie den Poolschocker zunächst in einem Eimer Wasser auflösen.
- Führen Sie die Schockchlorung abends durch, denn tagsüber kann die hohe Sonneneinstrahlung die Wirkung des Chlors beeinträchtigen. Bei einer Schockchlorung am Abend kann das Chlor über Nacht einwirken und dabei helfen, die Algen effektiv abzutöten.
- Nun führen Sie die Stoßchlorung im Pool durch. Gehen Sie bei der Zugabe um den Pool herum und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung auf der Wasseroberfläche.
Tipp: Wenn Sie auf Chlor verzichten möchten, können Sie alternativ auch Aktivsauerstoff zur Desinfektion Ihres Wassers verwenden.
Schritt 4: Filteranlage rückspülen
Nach der Schockchlorung müssen die abgetöteten Algen aus der Filteranlage entfernt werden. Dafür führen Sie eine Rückspülung durch. Gehen Sie wie folgt vor:
- Stellen Sie die Filterpumpe ab und das Ventil auf Rückspülung um.
- Schließen Sie einen passenden Schlauch an das Abwasserventil an.
- Starten Sie die Filteranlage. Bei der Rückspülung fließt das Wasser in die entgegengesetzte Richtung durch den Filter zum Abwasserventil, wodurch die Algenrückstände und Schmutzpartikel aus dem Poolfilter herausgespült werden.
Führen Sie den Vorgang durch, bis das Abwasser klar ist. Dies kann je nach Verschmutzungsgrad bis zu 10 Minuten dauern. Danach können Sie je nach Filter eine Nachspülung vornehmen oder das Ventil wieder auf den normalen Filterbetrieb umstellen.
Schritt 5: Wasserwerte anpassen
Zuletzt sollten die Wasserwerte angepasst werden. Damit beugen Sie einem erneuten Algenbefall vor. Kontrollieren Sie die Wasserwerte und bringen Sie sie mittels Poolchemie wieder in den optimalen Bereich.
Idealwert | Wert senken | Wert heben | |
---|---|---|---|
pH-Wert | 7,0-7,4 | pH-Senker, Hausmittel: Essig | pH-Heber |
Alkalität | 80-150 mg/l | pH-Senker, TAC-Minus | pH-Heber, TAC-Plus, Hausmittel: Backpulver |
Freies Chlor | 0,5-0,9 mg/l | UV-Licht, Chlorneutralisator | UV-Licht, Chlorneutralisator |
Gebundenes Chlor | 0,2 mg/l | UV-Licht, Chlorneutralisator | - |
Die Alkalinität gibt dabei die Säurekapazität des Wassers an, also wie viel Säure im Wasser gebunden werden kann. Sie ist wichtig für die Stabilisierung des pH-Wertes. Freies Chlor ist geruchlos und für die Desinfektion des Poolwassers verantwortlich. Gebundenes Chlor hingegen ist der Rückstand, der nach der Desinfektion übrig bleibt. Es hat den typischen Chlorgeruch, den Sie vermutlich aus dem Schwimmbad kennen. Riecht es in Ihrem Garten also streng nach Chlor, ist die Menge an gebundenem Chlor zu hoch.
Vorbeugende Maßnahmen gegen grünes Wasser
Nachdem das Poolwasser nun klar ist, gilt es zu verhindern, dass sich erneut Algen bilden. Wir sagen Ihnen, welche vorbeugenden Maßnahmen Sie ergreifen müssen und wie oft Sie diese durchführen müssen.
Regelmäßige Poolpflege und Wasseranalyse
Um einem Algenbefall im Pool vorzubeugen, sollten Sie Ihr Poolwasser regelmäßig kontrollieren, reinigen und behandeln. Stellen Sie bei einer Testung ein Ungleichgewicht fest? Bemerken Sie verfärbtes oder trübes Poolwasser? Dann handeln Sie so schnell wie möglich. Ein schnelles Eingreifen erspart Ihnen viel Arbeit.
Eigenschaften | Pflanzen |
---|---|
Groben Schmutz mit Kescher entfernen | Täglich |
Feinen Schmutz durch Poolroboter oder -sauger beseitigen | 1–2 Mal pro Woche |
Chlorwert und pH-Wert prüfen | 1 Mal pro Woche |
Stoßchlorung | Bei Verfärbung des Wassers oder starkem Chlorgeruch |
Wassertausch | Faustregel: pro Gast und Tag 30 Liter Poolwasser austauschen, jährlich insgesamt ⅓ des gesamten Wassers, alle 3 Jahre kompletter Austausch |
Algizid verwerden | Alle 2 Wochen |
Tipp: Algizide behindern das Algenwachstum. Sie werden deshalb primär vorbeugend eingesetzt. Für die Bekämpfung von Algen eignen sich Algizide jedoch nicht so gut, wie die plötzliche Anhebung des Chlorgehalts im Wasser.
Die richtige Poolfilterwartung
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von grünem Poolwasser ist eine regelmäßige Kontrolle des Poolfilters. Funktioniert dieser nicht einwandfrei, bleibt das Wasser verschmutzt. Das bietet Algen einen geeigneten Nährboden. Die Wartung des Filters unterscheidet sich dabei je nach Modell.
Sandfilter: Tauschen Sie den Filtersand alle 2-3- Jahre aus und nehmen Sie eine Rückspülung vor, wenn der Filterdruck zu hoch wird (ca. einal pro Woche). |
Kartuschenfilter: Beim Kartuschenfilter ist keine Rückspülung möglich. Wechseln Sie die Kartusche alle zwei Wochen. Bei Bedarf können Sie sie zwischendurch gründlich abspülen. |
Häufige Fragen
Was tun, wenn das Poolwasser trotz einer Stoßchlorung grün bleibt?
Bleibt das Beckenwasser trotz Stoßchlorung grün, kann dies auf einen Befall mit einer resistenten Algenart hindeuten. Zeigen auch gegen bestimmte Algenarten gerichtete Mittel keine Wirkung, ist in den meisten Fällen ein kompletter Wasserwechsel erforderlich.
Was tun, wenn das Poolwasser trotz korrekter Chlor- und pH-Werte grün bleibt?
Prüfen Sie, ob das Wasser zu viel Cyanursäure enthält. Diese Säure wird häufig dem Chlor zugesetzt, um dessen Abbau durch UV-Strahlung zu verlangsamen. Eine hohe Konzentration von Cyanursäure kann jedoch die Desinfektionswirkung von Chlor beeinträchtigen, da sie sich im Wasser nicht zersetzt. Um dieses Problem zu beheben, empfiehlt es sich, das Wasser ganz oder teilweise auszutauschen.