Warum muss ich meinen Pool auswintern?
Eigentlich liegt die Antwort auf der Hand: Wer seinen Pool im letzten Herbst richtig eingewintert hat, sollte sich vor der Badesaison darum kümmern, dass das heimische Schwimmbecken auch wieder fit für den kommenden Sommer ist. Denn nur so können Sie die Nass-Oase bei heißen Temperaturen vollends genießen.
Haben Sie beim Einwintern alles richtig gemacht, befindet sich jetzt noch gerade so viel Wasser im Pool, dass sämtliche Zu- und Ableitungen frei liegen. Damit haben Sie verhindert, dass die Anschlüsse zufrieren und beschädigt werden. Außerdem ist eine winterfeste Abdeckplane über das Becken gespannt.
Doch selbst wenn Sie Ihren Pool gar nicht oder erst später im Sommer benutzen wollen, sollten Sie ihn für die Saison vorbereiten. Denn warme Temperaturen bieten einen idealen Nährboden für Keime und Bakterien. Und deren Bildung sollten Poolbesitzer unbedingt verhindern.
Wann sollte ich meinen Pool sommerfit machen?
Idealerweise starten Sie im März oder April damit, Ihren Pool fit für den Sommer zu machen. Das Wetter spielt hier eine große Rolle: Friert es Ende März noch einmal, warten Sie lieber bis April. Klettern die Temperaturen schon in den letzten Winterwochen über die 15-Grad-Marke, ist Anfang März vielleicht schon der richtige Zeitpunkt fürs Auswintern gekommen.
Wichtig ist, dass Sie den Start nicht zu lange hinauszögern. Denn sonst kommt es bei den warmen Temperaturen vermehrt zu Algen- und Bakterienbildung – das macht die Reinigung weder einfacher noch angenehmer.
Checkliste: Pool sommerfit machen in 8 Schritten
Das Auswintern des Pools nimmt vielleicht ein wenig Zeit in Anspruch. Wer allerdings weiß, welche Handgriffe nötig sind, hat das Becken innerhalb eines Tages für die kommende Badesaison optimal vorbereitet. Diese 8 Schritte sind für die Inbetriebnahme notwendig:1. Abdeckplane beseitigen
Bevor Sie die Winterabdeckplane für Ihren Pool entfernen, sollten Sie sie auf Wasseransammlungen kontrollieren. Befinden sich größere oder kleinere Pfützen darauf? Dann schöpfen oder pumpen Sie das Wasser zuerst ab. Auch Laub oder Dreck muss z. B. mit einem Kescher oder einem langen Besen weggefegt werden. Erst danach beseitigen Sie die Plane.
Damit Sie die Winterabdeckung auch im nächsten Jahr wieder benutzen können, reinigen Sie sie gründlich und lassen Sie sie vollständig trocknen. Danach verstauen Sie sie an einem kühlen und trockenen Ort.
2. Pool entleeren
Üblicherweise sollte bei der Überwinterung immer eine gewisse Wassermenge im Pool vorhanden sein. Vor der Befüllung im Frühling empfiehlt es sich, das Wasser dann komplett abzulassen und den Pool neu zu befüllen. So haben Sie zumindest einmal im Jahr frisches und sauberes Wasser im Becken.
Wer im Herbst ein spezielles Überwinterungsmittel ins Poolwasser gegeben hat, um Kalkränder oder Algenbildung auch in den Fugen zu verhindern, muss das Wasser unbedingt wechseln! Aber auch ohne diese Flüssigkeit empfiehlt sich eine vollständige Entleerung, um Algen, Bakterien oder Keime zu beseitigen.
Lassen Sie das Poolwasser entweder über den Ablauf am Boden komplett ab oder nutzen Sie eine Schmutzwasserpumpe, um das Becken zu entleeren.
3. Grundreinigung
Nach einem langen Winterschlaf darf jetzt geschrubbt werden. Am besten starten Sie damit direkt nach der Entleerung. Dann ist die Folie bzw. das Becken noch leicht nass und Sie können den Schmutz einfacher entfernen. Groben Dreck an den Poolwänden können Sie mit einem Hochdruckreiniger beseitigen. Spritzen Sie dann die Wände und den Boden mit einem Gartenschlauch ab.
Jetzt geht es ans Eingemachte: Schrubben Sie das Innere des Pools mit einer Beckenbürste, bis alles sauber ist. So entfernen Sie Verschmutzungen, Kalkrückstände oder andere Verunreinigungen. Ihr Becken ist mit einer Poolfolie ausgekleidet? Seien Sie dann besonders vorsichtig, um Beschädigungen zu vermeiden. Auf Reinigungsmittel für den Haushalt sollten Sie unbedingt verzichten. Das kann zu Trübungen oder Schaumbildung führen. Verwenden Sie stattdessen ein spezielles Reinigungsmittel für Swimmingpools. Auch Poolsauger oder Poolroboter können bei diesem Schritt eine große Hilfe sein!
Im Anschluss spritzen Sie das Becken nochmal mit dem Gartenschlauch ab und lassen das Wasser ablaufen.
4. Poolfolie prüfen
Kontrollieren Sie den Poolboden und die Poolwände auf eventuelle Schäden. Für kleine Risse empfehlen sich Pool-Reparaturflicken. Prüfen Sie auch die Dichtungen und schmieren Sie sie, wenn sie zu trocken erscheinen, mit Silikonfett ein. Die Absperrventile sollten geöffnet sein.
5. Filteranlage warten
Auch das Poolzubehör hatte im Winter Pause. Bevor die Sandfilteranlage wieder in Betrieb genommen wird, sollten Sie eine Rückspülung vornehmen. Dabei lassen Sie das Wasser einmal in umgekehrter Richtung durch die Filteranlage spülen. Die meisten Filteranlagen haben dafür einen bestimmten Modus. Scheint sie anfangs nicht zu funktionieren, bewegen Sie sie einmal von Hand. Danach sollte sie wieder einwandfrei laufen.
Haben Sie eine Sandfilteranlage mit Quarzsand, sollte dieser alle zwei Jahre getauscht werden. Ansonsten desinfizieren Sie das Material, indem Sie schnelllösliches Chlor-Granulat ins Wasser geben. Wenn Sie keine Sandfilteranlage haben, tauschen Sie die Kartusche Ihrer Filterpumpe aus oder spülen Sie sie einmal gründlich durch.
6. Erstbefüllung des Pools
Nachdem die Poolreinigung erledigt ist, füllen Sie jetzt das Becken mit frischem Leitungs- oder Brunnenwasser. Lassen Sie das Wasser bis zur Mitte des Skimmers einlaufen und behalten Sie währenddessen die Leitungen im Auge.
Wer Brunnenwasser verwendet, muss jetzt ein spezielles Mittel hinzugeben, um das Ausfällen von Metallen und Kalk zu verhindern und Wasserverfärbungen vorzubeugen. Bei Leitungswasser empfiehlt sich jetzt der Zusatz eines Härte-Stabilisators.
7. Filteranlage in Betrieb nehmen
Wenn die Filteranlage einwandfrei läuft, können Sie sie jetzt installieren. Wichtig ist, dass Sie die richtige Filterzeit einstellen. Die gesamte Wassermenge sollte 2- bis 3-mal am Tag vollständig umgewälzt werden.
So berechnen Sie die Laufzeit:
8. Chlor- und pH-Wert einstellen
Vor allem nach der Erstbefüllung ist es ratsam, die pH- und Chlorwerte möglichst zügig richtig einzustellen. Sonst kann das Poolwasser kippen, da sich der Sauerstoffgehalt verändert. Die Folge: Bakterien und Algen sterben ab und setzen sich wie ein schmieriger Film an Beckenwänden und am Boden fest.
Der optimale pH-Wert liegt zwischen 7,2 und 7,4. Ist der Wert zu niedrig, ist das Wasser zu sauer. Dann kann es zu Irritationen auf der Haut und in den Augen kommen. Auch die Korrosionsgefahr für Metalle steigt. Poolleitern und Scheinwerfern macht saures Wasser besonders zu schaffen. Bei einem zu hohen pH-Wert ist das Wasser zu kalkhaltig, wird schnell trüb und die Algenbildung wird gefördert. Auch hier kann es zu Problemen mit den Augen oder der Haut kommen. Mit entsprechenden Mitteln, wie pH-Plus bzw. pH-Minus, können Sie den Wert anpassen.
Außerdem sollten Sie nach der Befüllung eine hochdosierte Erstchlorung bzw. eine Stoßchlorung durchführen. Hier empfehlen Hersteller eine Dosis von 3 mg Chlor pro Liter Wasser. Im Anschluss sorgen Sie mit Chlortabletten für eine durchgängige Dauerchlorierung. Der optimale Wert liegt hier zwischen 0,3 und 0,6. Ist zu wenig Chlor im Pool, helfen Sie mit der entsprechenden Menge nach. Bei einem zu hohen Chlorwert hilft es, abzuwarten oder mit einem Neutralisierungsmittel nachzuhelfen.