Freuen Sie sich auf eine ertragreiche Obsternte – dank unserer Tipps zum Düngen von Obstbäumen. Lernen Sie die richtigen Düngemittel kennen und erfahren Sie, wie Sie potenzielle Fehler bei der Düngung vermeiden. So gelingt Ihnen mit Sicherheit eine gesunde Ernte.
Wann ist die beste Zeit, Obstbäume zu düngen?
Die Wahl des richtigen Zeitpunktes ist für die wirksame Düngung Ihrer Obstbäume im Garten essenziell. Je nach Boden- und Baumtyp kann der Zeitpunkt leicht variieren. Wichtig ist, dass die Düngung ausschließlich während der Wachstumsphase stattfindet. Neue Triebe am Baum sind also ein gutes Signal dafür, dass die erste Düngung ansteht. Grundsätzlich ist es ausreichend, Ihre Bäume alle zwei Jahre zu düngen.
Düngung im Frühjahr:
Als allgemeine Düngungsempfehlung gilt die Zeit im Frühling zwischen Februar und April. In diesem Zeitraum beginnt das Triebwachstum: neue Blätter und Blüten bilden sich. Wer seine Bäume jetzt düngt, schafft eine gute Grundlage für die bevorstehende Wachstumsperiode und gleicht eventuelle Nährstoffdefizite aus der kalten Jahreszeit wieder aus.
Düngung im Herbst:
Eine zusätzliche Herbstdüngung Ende August kann die Widerstandsfähigkeit der Bäume gegen Stressfaktoren wie Kälte, Schädlinge und Krankheiten im Winter erhöhen. Während der Ruhephase speichern die Wurzeln die Nährstoffe für den nächsten Austrieb. Bei einer zweiten Düngung im Herbst ist die Düngermenge im Frühjahr entsprechend zu reduzieren.
Welche Nährstoffe brauchen Obstbäume am meisten?
Damit die Obstbäume in Ihrem Garten kräftig wachsen und gesunde Früchte ausbilden können, benötigen sie bestimmte Nährstoffe in ausgewogener Menge. Die meisten davon sind bereits naturgemäß im Boden vorhanden. Sie können allerdings durch die Düngergabe ergänzt werden und die Bäume so gezielt unterstützen. Zu den wichtigsten Nährstoffen für Obstbäume gehören:
• Stickstoff fördert das vegetative Wachstum, wie die Bildung von Blättern und Trieben.
• Kalium ist für die Regulation des Wasserhaushalts und somit für die Blüten- und Fruchtbildung von Bedeutung.
• Phosphor fördert die Wurzelentwicklung und trägt zur Samenbildung bei.
Ebenso sind Magnesium, Calcium, Schwefel und Spurenelemente wie Eisen oder Zink in kleineren Mengen für bestimmte Stoffwechselprozesse nötig. Die optimale Nährstoffzusammensetzung hängt jedoch von den Anforderungen Ihrer Obstbäume ab. Kernobstbäume brauchen beispielsweise weniger Stickstoff, während sich Steinobstbäume über mehr Phosphor freuen.
Auswahl des richtigen Düngers für Obstbäume
Bei der Entscheidung für ein Düngemittel haben Sie die Wahl zwischen organischen und mineralischen Produkten sowie Langzeitdüngern.
• Organische Dünger entstehen durch die Zersetzung von Stoffen in der Natur. Dazu zählen Kompost, reifer Mist oder Hornmehl. Sie liefern langsam freisetzende Pflanzennährstoffe und verbessern die Bodenfruchtbarkeit langfristig.
• Mineralische Dünger hingegen enthalten synthetisch hergestellte Nährstoffe in konzentrierter Form, die unmittelbar verfügbar sind und eine schnelle Reaktion der Pflanzen zeigen. Zu dieser Gruppe gehören der Stickstofflieferant Harnstoff, Superphosphat und der Volldünger Blaukorn für Obstbäume.
• Wenn Sie sich für einen Langzeitdünger entscheiden, können Sie zu Osmocote greifen. Dies ist ein kontrolliert freisetzender Dünger, der seine Nährstoffe über einen längeren Zeitraum abgibt. Langzeitdünger bieten eine kontinuierliche Versorgung der Pflanzen mit Mineralien und erfordern weniger häufiges Nachdüngen.
Organische Dünger |
• fördern eine nachhaltige Bodengesundheit • bieten eine langsame, stetige Nährstofffreisetzung • verbessern das Wurzelwachstum und die Wasserretention |
• im Frühjahr um den Baum herum ausbringen, nicht direkt am Stamm • leicht in die oberste Bodenschicht einarbeiten • die Menge je nach Nährstoffbedarf des Baumes anpassen |
Mineralische Dünger | • sorgen für eine schnelle Verfügbarkeit der Pflanzennährstoffe • ermöglichen eine exakte Dosierung spezifischer Nährstoffe z. B. bei Mangelerscheinungen |
• vorsichtig nach Herstellerangaben dosieren, um Überdüngung und Wurzelschäden zu vermeiden |
Langzeitdünger | • ermöglichen eine gleichmäßige Nährstoffabgabe über Monate • reduzieren das Risiko einer Überdüngung • müssen nur selten angewendet werden |
• einmalige Anwendung im Frühling oder gemäß Produktanleitung • gleichmäßig im äußeren Wurzelbereich des Baumes verteilen |
Junge Obstbäume düngen
Die korrekte Düngung richtet sich ebenso nach dem Baumalter. Junge Obstbäume haben einerseits ein hohes Wachstumspotenzial und streben danach, kräftige Wurzeln zu bilden, andererseits sind sie durch die kleinere Wurzelmasse besonders anfällig für Überdüngung. Die jungen Bäume benötigen folglich vergleichsweise weniger Dünger als etablierte Gehölze. Neben dem Risiko des Nährstoffüberschusses gibt es noch einen weiteren Grund, beim Düngen achtsam zu sein: Ein zu schnelles Wachstum kann die Jungpflanzen anfälliger für Krankheiten machen. Daher sollten Sie Ihre Obstbäume in den ersten zwei Jahren gar nicht oder nur sehr wenig düngen.
Eine Ausnahme ist der Zeitpunkt der Pflanzung: Die meisten winterharten Obstbäume wie Apfel, Birne, Kirschen, Pflaumen und Quitten pflanzen Sie im Herbst. Frostempfindliche Arten wie Pfirsiche oder Feigen pflanzen Sie hingegen besser im Frühling. In beiden Fällen reicht es aus, das Pflanzloch mit einem Gemisch aus Erde, Kompost und Hornspänen zu füllen. Von den Nährstoffen dieses organischen Materials können die Jungpflanzen lange Zeit zehren. Entsprechend der Baumart und Bodenbeschaffenheit kann im Laufe der Zeit eine maßvolle Zugabe an mineralischen Dünger sinnvoll sein.
Tipp: Um die Wachstumsbedingungen für Obstbäume im Boden noch zu optimieren, legen Sie eine Baumscheibe an. Dazu entfernen Sie die Grasnarbe im Umkreis von einem Meter und verteilen mit etwas Abstand zum Stamm eine gleichmäßige Schicht Mulch darauf. So lässt sich eine gute Belüftung und Wasserspeicherung in der Erde sowie die optimale Fläche für die Ausbringung von Dünger erzielen.
Etablierte Obstbäume düngen
Sie haben einen großen Kirsch- oder Apfelbaum im Garten und wünschen sich einen großen Ertrag an saftigen Früchten? Dann braucht Ihr Baum etwas mehr Unterstützung als nur die Starthilfe bei einer Jungpflanze. Es empfiehlt sich, organische und mineralische Düngemittel zu kombinieren, um die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig aufrechtzuerhalten und dem Baum gleichzeitig einen schnellen Nährstoff-Schub zu bieten. Sie können bei der Frühjahrsdüngung beispielsweise etwas Mist, Gesteinsmehl und Komposterde mit einem organischen Obst- und Beerendünger oder einem anderen mineralischen Volldünger mischen. Im Vergleich zu jungen Bäumen benötigen ältere Exemplare in der Zusammensetzung der Mineralien grundsätzlich einen höheren Anteil an Kalium, da sie mehr Energie in die Frucht- und Blütenbildung investieren als in das vegetative Wachstum. Für die exakte Dosierung lesen Sie genau die Anweisungen auf der Verpackung oder lassen Sie sich in einem BAUHAUS Fachcentrum beraten.
Unbedingt beachten: Etablierte Obstbäume haben bereits ein stark ausgebildetes Wurzelwerk. Allerdings sind nur die Saugwurzeln im Bereich der äußeren Kronentraufe aufnahmefähig für Nährstoffe. Dementsprechend sollten Sie nicht direkt am Stamm düngen, sondern am äußeren Rand der Baumscheibe.
Häufige Fehler beim Düngen von Obstbäumen
Sie sollten beim Düngen Ihrer Obstbäume zurückhaltend sein. Machen Sie sich im Vorhinein klar, welchen Nährstoffbedarf Ihr Kern- oder Steinobstbaum hat und halten Sie einen regelmäßigen Rhythmus ein. Ein Bodentest hilft, den Nährstoffbedarf exakt zu bestimmen. Wenn Sie sich dann noch die folgenden Aspekte zu Herzen nehmen, kann nichts mehr schiefgehen:
• Überdüngung: Weniger ist mehr – dieses Motto ist hier wichtiger denn je. Während eine Überdüngung mit organischen Produkten kaum möglich ist, kann eine Überdosierung mit mineralischen Düngern umso größeren Schaden anrichten. Ein Überschuss an Nährstoffen kann zur Übersäuerung des Bodens führen, das Grundwasser verunreinigen und Salzanreicherungen verursachen, die dem Gehölz das Wasser entziehen. Meist zeigt sich dies in verfärbten und verformten Blättern.
• Falscher Zeitpunkt: Die Düngergabe während der Ruhephase, bei Trockenheit oder kurz vor der Ernte ist nicht effizient. Im Winter ist der Baum inaktiv und nimmt keine Nährstoffe auf. Dies ist ebenso der Fall während einer Trockenperiode. Kurz vor der Ernte sollten die Bäume ihre Energie darauf konzentrieren, reife Früchte zu produzieren, anstatt neue Triebe zu fördern.
• Nicht angepasste Nährstoffe: Nicht selten kommt es zu einer Überdosierung von Stickstoff. Dieser fördert zwar das vegetative Wachstum, gleichzeitig setzen die Bäume jedoch auch weniger Blüten an und bilden folglich auch weniger Früchte. Außerdem wird die Pflanze dadurch anfälliger für Krankheiten, Schädlinge und Frostschäden. Wenn Sie Fleischbräune und gefleckte Früchte beobachten, dann haben Sie den Obstbaum eventuell mit Kalium überversorgt.
• Unzureichende Bewässerung nach der Düngung: Eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit im Bereich der Baumscheibe ist entscheidend für die Aufnahme von Nährstoffen durch die Wurzeln. Je trockener der Boden, desto gestresster der Baum und sein Wurzelsystem. Zudem verdünnt das Wasser den Obstbaumdünger ausreichend und erhöht den Kontakt zwischen Nährstoffen und Wurzelwerk.