Die Bandbreite an Messwerkzeugen ist beachtlich. Was für Gelegenheitsmaßnahmen im Haushalt genügt, reicht in der Holzwerkstatt selten aus. Erfahren Sie hier, welche Produkte gängig sind, wenn es ums genaue Messen geht, und was Sie grundsätzlich beim Ausmessen beachten sollten.
Der Zollstock: Wenn es nicht auf Millimeter ankommt
Ein Zollstock (auch Glieder- oder Meterstab genannt) gehört zur Grundausstattung in jedem Werkzeugkasten. Modelle aus Holz oder Kunststoff besitzen die EG-Genauigkeitsklasse III. Heißt: Die Länge darf nicht mehr als plus/minus 1,4 Millimeter auf zwei Metern abweichen.
Wie breit ist der Schrank, wie hoch die Fensterbank, wie tief der Schreibtisch? Wo es Heimwerker nicht ganz genau nehmen müssen, genügt gewöhnlich ein Zollstock.
Das Kapselmaßband: Kompakt und praktisch zum Mitnehmen
Ideal für Messungen über große Entfernungen von drei bis acht Metern. Problematisch wird die Anwendung ab einer gewissen Länge, wenn das dünne Metall abknickt. Hier ist eine helfende Hand von Vorteil. Das Kapselmaßband ist nützlich auf Baustellen, in der Werkstatt und im Haushalt.
Bei Maßbändern mit der EG-Genauigkeitsklasse II halbiert sich die zulässige Abweichung bei zwei Metern Länge auf plus/minus 0,7 Millimeter – und liefert bessere Ergebnisse als ein Zollstock.
Praktisch: Maßbänder mit Laser zum Markieren und Ausrichten (siehe Produkt-Tipps unten).
Das Lasermessgerät: Genauer und einfacher geht‘s kaum
Ein elektronischer Entfernungsmesser ist kompakt, komfortabel und wird überall dort eingesetzt, wo handelsübliche Messwerkzeuge an ihre Grenzen stoßen. So lassen sich auf Knopfdruck auch große Raumhöhen mittels Lasermessung exakt bestimmen.
Dasselbe gilt für die automatische Errechnung von Raumvolumina sowie dem Flächenmaß von Fußböden oder Wänden. Leistungsstarke Entfernungsmesser haben auf zehn Metern nur eine Abweichung von maximal einem Millimeter.
Der Messschieber: Präzise, wenn jeder Millimeter zählt
Wer es in der Holzwerkstatt, beispielsweise beim Möbelbau oder der Herstellung von Holzverbindungen, ganz genau nehmen muss, greift zum Messschieber (auch Taschenschieblehre genannt). Ihn gibt es mit analoger oder digitaler Anzeige.
Möglich sind Außen- und Innenmessungen, Messungen von (Bohr-)Tiefen sowie Stufen. Wichtig: Es handelt sich um ein Präzisionswerkzeug, das entsprechend pfleglich behandelt werden muss.
Der Schreinerwinkel: Des Tischlers liebstes Stück
Insbesondere bei handwerklichen Arbeiten mit Holz, Stein oder Metall ist der Schreinerwinkel ein wichtiges Werkzeug, das hervorragend beim manuellen Messen unterstützt.
Er wird oft wie ein klassisches Lineal eingesetzt, also im Bereich von bis zu 50 Zentimetern, und ermöglicht das präzise Anzeichnen von Schnittlinien, Abständen und Kanten sowie 90- oder 45-Grad-Winkeln.
Genau messen, Messfehler vermeiden
In der Werkstatt kommt es meistens auf Millimeter an. Messungen à la Pi mal Daumen führen dabei allerdings zu mangelhaften Ergebnissen und sorgen erfahrungsgemäß für viel Mess-Missmut. Wählen Sie also immer das bestmögliche Werkzeug für Ihr Vorhaben und halten Sie die Messflächen sauber – Stichwort: Sägespäne entfernen.
Auch Ablesefehler können das Ergebnis trüben. Achten Sie daher auf eine ideale Beleuchtung, blicken Sie möglichst senkrecht auf das Messinstrument, und schauen Sie genau hin. So banal das klingt: Auch die Stiftwahl kann das Ergebnis beeinflussen. Bewährt hat sich ein feiner Bleistift – denn je dicker der Strich, desto schwammiger wird‘s.
Tipp fürs Anzeichnen über Eck: erst den Stift neu ansetzen, dann das Messinstrument.