Fester Stand, passende Kleidung, der richtige Umgang mit Bohrer, Axt und Stichsäge: Wir erklären Ihnen, wie Sie beim Heimwerken geschützt sind und Unfälle vermeiden – die wichtigsten Experten-Tipps für Ihre Sicherheit.
1. Stabil auf der Leiter stehen
Jeder fünfte Heimwerker-Unfall ist ein Sturz aus der Höhe. Darum nicht auf Stühle oder andere wacklige Hilfskonstruktionen stellen, sondern auf eine Leiter oder einen Tritt steigen.
Je nach Verwendungszweck gibt es unterschiedliche Leiter-Modelle, etwa Sprossen-, Stufen- oder Anlegeleitern. Man sollte sie entsprechend der Tätigkeit benutzen und etwa eine Stehleiter nicht als Anlegeleiter verwenden. Maximale Belastbarkeit und Arbeitshöhe finden Sie meist auf aufgedruckten oder aufgeklebten Piktogrammen an der Seite.
Was es noch zu beachten gibt:
2. Körper und Kopf richtig schützen
Tragen Sie geeignete Arbeitskleidung, die bequem, aber nicht zu locker sitzt. Verwenden Sie qualitätsgeprüfte Handschuhe, die je nach Arbeitszweck entsprechend stich-, schnitt- oder reißfest sind.
Sicherheitsschuhe mit stabiler Sohle und eingearbeitetem Zehenschutz sind sinnvoll, wenn Sie bei Ihrer Tätigkeit auf spitze Gegenstände treten oder Ihnen etwas auf die Füße fallen könnte.
Beim Sägen oder bei Abrissarbeiten schützt eine Schutzbrille die Augen vor herumfliegenden Splittern und Spänen. Bei lärmintensiven Arbeiten mit motorisierten Geräten ist ein Gehörschutz angeraten.
Bei Renovier-, Abriss-, Lackier- und Malerarbeiten hält eine Atemschutzmaske die umherschwirrenden (Fein-)Staube und Schwebeteilchen (Aerosole) wirksam ab. Achtung bei Lacken, Klebstoffen, Holzschutzmitteln: Gegen Gase und Dämpfe bzw. Sprühnebel nützen nur Masken mit speziellen Filtern der Klasse A–E.
3. Sicher mit der Stichsäge arbeiten
Schutzbrille und Gehörschutz sind obligatorisch für alle, die mit der Stichsäge hantieren. Handschuhe hingegen darf man nicht tragen, wenn Maschinen verwendet werden, bei denen die Gefahr des Einziehens besteht – also rotierende Werkzeuge wie Stich- oder Kreissäge.
So gehen Sie sicher vor: Werkstück fixieren, damit es nicht verrutschen kann, und ausreichend Abstand zwischen Finger und Sägeblatt halten.
Bei kabelgebundenen Maschinen darauf achten, dass das Anschlusskabel nicht im Weg ist. Zudem: Schutzeinrichtungen der Maschine nicht entfernen und das richtige Sägeblatt (etwa für Holz, Metall oder Kunststoff) wählen.
4. Akkubohrer korrekt benutzen
Wer einen Akkubohrer einsetzt, sollte ihn vorher kurz auf Schäden prüfen. Verzichten Sie auf Handschuhe oder Schmuckstücke, die sich verfangen können. Auch die Augen schützen, damit beim Bohren nichts hineinfliegen kann.
Die Maschine nur bei sicherem Stand und noch zu bewältigendem Drehmoment mit beiden Händen führen und nicht überlasten.
Werkstücke und Maschine nach Gebrauch abkühlen lassen und Bitaufsatz oder Bohrer nicht unmittelbar nach der Tätigkeit wechseln – Verbrennungsgefahr! Außerdem sollte die Maschine stillstehen, bevor sie abgelegt wird.
5. Optimal Holz hacken
Bevor Sie sich ans Hacken des Feuerholzes machen, zuerst das Werkzeug kontrollieren und keine Spaltaxt mit stumpfer Klinge verwenden. Der Axtkopf muss fest mit dem Stiel verbunden sein. Dieser sollte keine Risse und Sprünge haben.
Tragen Sie robuste und rutschfeste Handschuhe mit festem Bund am Handgelenk und idealerweise Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen sowie gegebenenfalls Schienbeinschoner. Gegen umherfliegende Splitter schützt eine Augenschutzbrille oder ein Forsthelm mit Visier.
Der Hackklotz sollte breit und robust sein und in Kniehöhe auf einem stabilen, nicht federnden Untergrund stehen. Stellen Sie nun das Holzstück auf den hinteren Teil der Unterlage. Halten Sie Abstand zu anderen Personen, damit niemand durch die schwingende Axt oder herumfliegende Holzstücke gefährdet wird.
Das Spaltwerkzeug mit beiden geraden Armen am Ende des Stiels packen. Für den optimalen Schwung sollte die Oberseite des zu spaltenden Holzes auf Hüfthöhe sein, Ihr Stand sicher und breitbeinig. Wichtig: Das zu spaltende Holz niemals mit Hand oder Fingern festhalten und fixieren.
Heimwerker-Tipp: Immer konzentriert bleiben.
Wer beim Heimwerken Unfälle vermeiden will, braucht die richtige Arbeitseinstellung. Das rät Torsten Werner, Teamleitung Arbeitssicherheit und Brandschutz bei BAUHAUS: