3 Bodentypen und der passende Dünger

Um Gemüse, Salat & Co. selbst zu ziehen, braucht es nicht nur Begeisterung fürs Gärtnern an sich. Auch einige andere wichtige Voraussetzungen wie Bodenbeschaffenheit oder Aussaat tragen deutlich zum Ernteerfolg bei.

Der geeignete Boden

Boden ist nicht gleich Boden, und nicht jeder bietet eine gute Basis für gesundes Pflanzenwachstum. Also sollten Sie im ersten Schritt herausfinden, welche Beschaffenheit die Erde in Ihrem Beeten besitzt, ob sie genügend Nährstoffe zur Versorgung des Grüns bietet und wie es um ihren Wasserhaushalt steht.


Welchen Bodentyp hat Ihr Garten?

Bei der Bestimmung des Gartenbodens begrenzt man sich auf den Oberboden, seine Zusammensetzung und seine Eigenschaften. Die tieferen Horizonte beeinflussen ihn zwar, spielen aber für den Hobbyanbau kaum eine Rolle.

 
Den größten Einfluss auf die Versorgung Ihrer Pflanzen mit Nährstoffen, Luft und Wasser hat die Zusammensetzung des Bodens. Das heißt, ob die Erde aus groben oder feinen Bestandteilchen bzw. Steinchen besteht und wie hoch der Gehalt an organischem Humus ist.
Hinzu kommt der Zusammenhalt des Substrats, also ob die Erde nur locker gefügt ist oder eine kompakte Masse bildet. Außerdem spielt natürlich der pH-Wert – von sauer bis basisch – sowie der Gehalt an Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium, Phosphor und Kalzium für das gesunde Gedeihen von Pflanzen eine entscheidende Rolle.

Kneten Sie den Boden in den Händen, das Ergebnis sagt Ihnen, welchen Bodentyp Ihr Garten hat.

Sandboden

Lässt sich Ihr Boden in den Händen beim Kneten gar nicht zu einem Klumpen formen, sondern krümelt einfach auseinander, handelt es sich um einen sandigen Boden.

Das bedeutet, der Anteil an Mineralkörnern (Korngröße zwischen 0,063 und 2,0 mm) ist so hoch, dass die Erde sehr locker und durchlässig ist. Dadurch ist der Wassergehalt sehr niedrig und das Substrat haftet nicht. Er enthält wenig organische Bestandteile.

Damit verbessern SIe Sandboden:
Um die Speicherfähigkeit für Wasser zu erhöhen, können Lehm oder Tonmineralien untergemischt werden. Die Zugabe von Laub, Humus oder Kompost erfüllt den gleichen Zweck und erhöht zusätzlich noch den Nährstoffgehalt.


Lehm-Ton-Boden

Können Sie die Erde zu klebrigen Klumpen formen, liegt ein Lehm-Ton-Boden vor. Hier ist der Anteil sehr kleiner Körnchen unter 0,063 mm sehr groß.

Wegen dieser geringen Korngröße speichert er sehr leicht Wasser. Trocknet er aus, kann er sehr hart werden. Aufgrund dessen lässt er sich schwer bearbeiten, denn entweder haftet er feucht und schwer an den Gartengeräten oder lässt sie kaum durchdringen.

So optimieren Sie Lehm-Ton-Boden:
Da dieser Bodentyp zu Staunässe neigt und die Versorgung der Pflanzenwurzel mit Luft sehr schlecht ist, empfiehlt es sich, ihn oft umzugraben sowie Sand oder Kompost unterzumischen. Dadurch wird er lockerer und nährstoffreicher.


Humoser Lehm-Sand-Boden

Diese Bodenart vereint die Eigenschaften der beiden anderen Typen zum eigentlich idealen Gartenboden. Man erkennt die humose Lehm-Sand-Mischung nach dem Kneten am glatten Klumpen.

Sie speichert genügend Wasser zur Versorgung der Pflanzen, enthält ein ausreichendes Maß an Nährstoffen und ist locker genug, um Luft an die Wurzeln heranzulassen. Dank seiner ausgewogenen Struktur erwärmt sich dieser Bodentyp auch schnell, was dem Pflanzenwachstum ebenfalls zugutekommt.

Selbst hier geht es noch besser:
Trotz aller positiven Voraussetzung braucht auch dieser Boden hin und wieder eine Düngergabe, um auf Dauer genug Nährstoffe zu bieten.


Kleine „Erdkunde“: Erdsorten im Vergleich

Klassische Blumen- bzw. Pflanzerde eignet sich für die meisten Gewächse. Gute Qualität erkennt man z. B. am Geruch nach viel Humus enthaltendem Waldboden.

Der Nährstoffgehalt reicht bei hochwertiger Erde für ca. sechs bis acht Wochen. Danach sollten Sie mit Dünger nachhelfen. Spezialerden können im Pflanzkübel sinnvoll sein, denn dort sollten optimale Bedingungen geschaffen werden. Auch Teicherde (für die Bepflanzung im Gartenteich), Anzuchterde (für Aussaaten und Stecklinge), Orchideensubstrat und Kakteenerde erleichtern Ihnen die jeweilige Bepflanzung. Wie viel Dünger die Erde enthält, erklärt die Deklaration auf jedem Beutel.

Richtig düngen: Bedarf erkennen und decken

Ehe Sie zur Tat schreiten und Dünger ausbringen, sollten Sie den Nährstoffgehalt Ihrer Gartenerde bestimmen. Dies gelingt am leichtesten mit einem Schnelltest. Wer Wert auf exakte Ergebnisse legt, kann auch eine Probe in ein Labor geben. Wichtig ist die Bestimmung des Boden- pH-Werts sowie der Hauptnährelemente Stickstoff, Phosphor, Kali, Kalk und Magnesium.

Mineralische Dünger

Um den Boden mit den fehlenden Nährstoffen zu versorgen, eignen sich spezielle Mineraldünger mit immer gleichen Bestandteilen. Dadurch lassen sie sich exakter dosieren als sogenannte Naturdünger wie Hornoder Gesteinsmehle. Sie sind einfach in der Handhabung, sehr gut pflanzenverfügbar und aktuell oft aus rein natürlichen Rohstoffen.

Auf die biologische Art

Neben dem Klassiker Kompost aus eigner Produktion oder Stallmist vom Bauern nebenan sind auch rein biologische Düngemittel im Handel auf dem Vormarsch. Durch die natürlichen Komponenten ist zwar die Dosierung etwas schwerer, aber die organischen Zusammensetzungen erhöhen den Humusgehalt des Bodens und damit dessen Qualität.


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