Umweltschutz oder Nachhaltigkeit bedeutet nicht zwangsweise, dass Sie Ihren kompletten Garten umgestalten müssen. Manchmal reicht es schon, wenn Sie nur die richtigen Pflanzen nebeneinander pflanzen. Denn schon die alten Gemüsegärtner wussten ganz viel über nachhaltiges Wirtschaften im Garten und auf dem Feld.
Die Vielfalt ist gut für die Umwelt
Die Natur liebt die Abwechslung. Nicht nur, dass unterschiedliche Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe aus dem Boden ziehen und sich so keine Konkurrenz machen, die richtige Nachbarschaft kann auch befruchtend wirken.
Das ist wie bei uns zu Hause: Ein guter Nachbar ist viel mehr als nur der Mann oder die Frau mit der folgenden Hausnummer. Sie können also durch die richtige Wahl Ihrer Pflanzen und die Pflege des Bodens den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger fast auf null reduzieren. Umso wichtiger ist es zu wissen, welche Pflanzenkombinationenund welche konkurrieren. Und das gilt beileibe nicht nur für Gemüse, sondern auch für Blumen.
Harmonie im Beet
Auch wenn Pflanzen in unmittelbarer Nachbarschaft gut harmonieren, heißt es nicht, dass sie zum gleichen Zeitpunkt ausgesät bzw. gepflanzt werden sollten: Der Wuchs der Tomate (langsam) passt einfach nicht zum Wachstum des Salats (schnell). Benutzen Sie gerne unsere Tabelle "Mischkulturen" als Hilfestellung, damit sich Ihre Pflanzen nicht gegenseitig Licht und Wasser streitig machen.
Nicht nur die Optik entscheidet
Die richtige Blume kann durch ihren Geruch und ihre Wurzelausscheidungen Gemüse in der Nachbarschaft stärken oder durch ihre starken Wurzeln das Erdreich aufbrechen. Außerdem locken Blumen natürlich Insekten an, die bei der Gelegenheit auch die Nutzpflanzen wie Tomate oder Gurke bestäuben. Zögern Sie also nicht, Blumeninseln oder blühende Umrandungen in Ihrem Gemüsegarten einzusetzen. Es lohnt sich!
Klassische Blumen für den Gemüsegarten sind Kamillen, Kornblumen, Mohn, Kapuzinerkresse, Sonnenblumen und Wicken. Auch Katzenminze, Fetthenne und Ysop sind typische, mehrjährige Farbtupfer im Gemüsegarten. Katzenminze schützt übrigens die Pflanzen in Ihrer Umgebung vor Schädlingsbefall.
Wie planen Sie Ihre Mischkultur?
Die Anlage eines Pflanzplans für Ihren Gemüsegarten will gut geplant sein. Abwechslung im Beet allein reicht nicht aus. Es gilt die Faustregel, dass Gemüse, das oberirdisch wächst, gut mit Gemüse harmoniert, welches unterirdische Früchte hat.
Doch das ist noch nicht alles: Kohlrabi und Kopfsalat halten sich beispielsweise gegenseitig die Schädlinge vom Hals und Kräuter sind generell bei den meisten Gemüsepflanzen als Nachbarn gern gesehen. Ein weiterer Klassiker sind Ringelblumen, die kleine Wunder in der Nachbarschaft zu Kohl, Bohnen oder Tomaten bewirken, indem sie Nematoden und eine Vielzahl Erkrankungen verhindern. Auch in einer perfekten Mischkultur müssen Pflanzabstände eingehalten werden, sonst ist eine Ermüdung des Bodens unvermeidbar!