Mit einem Komposter verwandeln Sie Küchen- und Gartenabfälle in nährstoffreichen Dünger, der die Bodenstruktur verbessert und das Wachstum Ihrer Pflanzen fördert. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie richtig kompostieren und die fertige Komposterde optimal nutzen können.
Den perfekten Standort für den Komposthaufen finden
Die Wahl des richtigen Standorts erleichtert Ihnen die Pflege des Komposthaufens und optimiert gleichzeitig den Rotteprozess.
Ideal ist ein halbschattiger Platz für den Gartenkompost, um eine gute Balance zwischen Feuchtigkeit und Wärme zu gewährleisten.
Achten Sie auch darauf, dass der Kompost leicht zugänglich ist. Das erleichtert die spätere Pflege und Entnahme der reifen Komposterde.
Tipp: Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, wählen Sie für Ihren Gartenkompost einen Standort, der weit genug von benachbarten Grundstücken entfernt ist. Alternativ können Sie auch einen geschlossenen Komposter verwenden, der unangenehme Gerüche effektiv minimiert.
Was darf auf den Kompost?
Sie können auf Ihrem Kompost verschiedene Garten- und Küchenabfälle kompostieren. Ideal ist es, wenn Sie ein Gleichgewicht zwischen stickstoffreichen (grünen) und kohlenstoffreichen (braunen) Materialien schaffen.
Grüne Materialien
Die grünen Materialien sind für einen gesunden und ausgewogenen Kompost unverzichtbar. Sie erhöhen nicht nur den Stickstoffgehalt im Kompost, sondern liefern auch wichtige Nährstoffe, die für das Wachstum gesunder Pflanzen entscheidend sind. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über einige wichtige grüne Kompostgüter:
Gemüseabfälle:
Küchenreste, wie Gurkenschalen, Brokkoli-Stängel und Salatblätter, sind stickstoffreich und zersetzen sich aufgrund ihrer Feuchtigkeit schnell.
Rasen- oder Grünschnitt:
Pflanzenreste und frisch gemähtes Gras sind klassische „grüne Materialien“ für den Kompost. Sie sind reich an Stickstoff und fördern die Kompostierung.
Kaffeesatz:
Obwohl Kaffeesatz oft braun aussieht, wird er in der Kompostierung als „grünes Material“ behandelt. Er ist stickstoffhaltig und ein hervorragender Kompostzusatz.
Braune Materialien
Braune Materialien sind essenziell für die Kohlenstoffzufuhr in Ihrem Kompost. Sie regulieren die Feuchtigkeit und sorgen für eine gute Struktur. Das ist entscheidend für die Belüftung und den Zersetzungsprozess. Hier finden Sie verschiedene braune Materialien, die Sie bedenkenlos auf den Kompost geben können:
Laub und Äste:
Herbstlaub und Äste sind hervorragende Quellen für braunen Kompost. Sie sind reich an Kohlenstoff, der für die Struktur und Belüftung des Komposts unerlässlich ist.
Zeitungspapier:
Zerkleinertes Zeitungspapier bringt Kohlenstoff in den Kompost. Es sollte jedoch in geringer Menge verwendet werden, da es sich langsamer als andere Materialien zersetzt.
Holzspäne:
Holzspäne oder Sägemehl aus unbehandeltem Holz erhöhen den Kohlenstoffgehalt. Sie sollten dünn aufgetragen werden, um den Luftstrom nicht zu behindern.
Eine gute Mischung aus grünem und braunem Kompostgut schafft optimale Bedingungen für Mikroorganismen. Das ist fundamental, um einen gesunden Kompostierungsprozess zu fördern.
Was darf nicht auf den Kompost?
Nicht alle Abfälle sind für den Kompost geeignet, da sie Schädlinge anziehen, Krankheiten verbreiten oder den Kompostierungsprozess stören können. Hier sind einige Beispiele von Materialien, die Sie vermeiden sollten:
• Kranke Pflanzen: Krankheitserreger können im Kompost überleben und später gesunde Pflanzen anstecken.
• Tierische Produkte: Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Fette ziehen Schädlinge an und verursachen unangenehme Gerüche.
• Behandeltes Holz: Chemikalien im Holz können den Boden und die Pflanzen schädigen.
• Unkräuter mit Samen: Einige Unkrautsamen können im Kompost überleben und später im Garten keimen.
• Katzen- und Hundekot: Beides kann Krankheitserreger enthalten, die für den Menschen gefährlich sind.
• Zitrusfruchtschalen: Zitrusfrüchte haben einen hohen Säuregehalt, der den pH-Wert des Komposts vorübergehend senken und das mikrobielle Gleichgewicht stören kann.
Vermeiden Sie diese Materialien, um Ihren Gartenkompost gesund zu halten. Hochwertiges Rottegut fördert das Wachstum Ihrer Pflanzen und verbessert die Bodenstruktur ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Richtig kompostieren – so geht’s
Anlage und Pflege eines Komposts sind einfacher, als viele denken. Bei richtiger Schichtung und regelmäßiger Pflege fördern Sie den Abbau organischer Stoffe und unterstützen die Bildung von nährstoffreichem Humus.
Braune und grüne Materialien richtig schichten
Um einen Kompost anzulegen, beginnen Sie mit einer locker geschichteten Basis aus grobem Kompostgut wie Zweigen oder Häckselgut. Dieser Schritt sichert die Belüftung von unten. Darauf folgt eine Schicht aus grünen Materialien, wie Gemüsereste oder Rasenschnitt. Wechseln Sie diese mit braunen Materialien ab, wie Laub oder Stroh. Dieser Schichtprozess fördert eine ausgewogene Zersetzung.
Die richtige Feuchtigkeitskontrolle und Temperatursteuerung
Für einen gesunden Kompostierungsprozess ist es wichtig, den Kompost regelmäßig zu befeuchten, insbesondere in Trockenperioden. Zu trockener Kompost verlangsamt die Aktivität der Mikroorganismen und damit die Rotte. Sorgen Sie dafür, dass die Kompostmaterialien feucht sind, aber vermeiden Sie Staunässe. Außerdem ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis von grünem und braunem Material zu erhalten. Dies hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und fördert eine gute Durchlüftung, die für den Abbau der organischen Substanz wichtig ist.
Neben der Feuchtigkeit ist die Temperaturkontrolle von entscheidender Bedeutung. Bei der Zersetzung entsteht Wärme, die den Kompostierungsprozess beschleunigt. Eine optimale Temperatur von etwa 40 bis 60 Grad Celsius fördert das schnelle Wachstum der Mikroorganismen und den Abbau der Materialien. Überwachen Sie die Temperatur im Komposthaufen mit einem Kompostthermometer, um sicherzustellen, dass die Bedingungen ideal sind.
Tipp: Mit einer Abdeckung oder einem geschlossenen Behälter schützen Sie den Kompost nicht nur vor Austrocknung durch Sonne und Wind, sondern erleichtern auch das Feuchtigkeitsmanagement im Inneren.
Richtiges Mischen und Wenden
Regelmäßiges Umsetzen des Komposts ist wichtig, um eine gleichmäßige Rotte zu gewährleisten und die Sauerstoffzufuhr in die Tiefe des Haufens zu fördern. Durch die Durchmischung der verschiedenen Schichten und Kompostmaterialien können die Mikroorganismen effizienter arbeiten. Dadurch werden nicht nur unangenehme Gerüche minimiert, sondern auch der Kompostierungsprozess beschleunigt. Idealerweise sollte der Gartenkompost im zeitigen Frühjahr das erste Mal umgesetzt werden und danach alle drei Monate, um eine gleichmäßige Reifung des Kompostes zu fördern.
Häufige Fragen
Im Folgenden finden Sie häufig gestellte Fragen zum Kompostierungsprozess.
Wie lange dauert der Kompostierungsprozess?
Die Dauer des Kompostierungsprozesses kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen die Materialzusammensetzung, das Wetter und die korrekte Pflege. Im Durchschnitt dauert es etwa 6 bis 12 Monate, bis aus Abfällen ein Reifekompost geworden ist. Durch regelmäßiges Umsetzen und die richtige Materialzusammensetzung kann dieser Prozess jedoch beschleunigt werden. Weiterhin kann der Einsatz eines Kompostbeschleunigers die Dauer verkürzen.
Wann ist die Komposterde fertig zur Verwendung?
Ihr Kompost ist bereit für den Einsatz, wenn er dunkel und krümelig ist und erdig riecht, fast wie Waldboden. Die ursprünglichen Materialien sollten nicht mehr erkennbar sein. Dieses Stadium erreicht der Kompost in der Regel nach 6 bis 12 Monaten. Ein guter Test: Wenn Sie eine Handvoll Komposterde nicht mehr von gekaufter Blumenerde unterscheiden können, ist er fertig. Nutzen Sie ein Kompostsieb für ein besonders feines Ergebnis, bevor Sie ihn im Garten ausbringen.