Da sind nicht nur Spatzen und Amseln, da draußen im Garten. Da gibt’s eine Menge Vögel, die auf den zweiten Blick sehr interessant sind. Spannend zum Beobachten, toll zum Zuhören. Und selbst vermeintliche Allerweltsvögel zeigen auf den zweiten Blick faszinierende Verhaltensmuster. Zeit also für eine Expedition ins Tierreich Ihres Gartens!
Wir haben für Sie die Top 10 der Gartenvögel zusammengestellt …
Platz 10: Das Rotkehlchen
Die erkennt jeder: Die orangerote Brust und die geringe Fluchtdistanz machen die Identifikation einfach. Jungvögel haben übrigens noch keinen Farbfleck.
Wie singt das Rotkehlchen?
Das Rotkehlchen singt eine Folge von „Zikzikzik“-Lauten. Beim Gesang ist es aber extrem variabel: Es gibt Einzeltöne, Triller und metallische Laute. Fachleute unterscheiden beim Rotkehlchen bis zu 275 Melodien.
Wo finde ich das Rotkehlchen?
Das Rotkehlchen liebt Mischzonen mit guter Bodenvegetation.
Platz 9: Die Blau- und Kohlmeise
Meisen sind kleinwüchsig, nur 10 bis 12 cm groß. Die Blaumeise ist sogar noch kleiner. Der Kopf ist bei der Blaumeise blau-weiß, der Bauch strahlend gelb. Ein schwarzes Band läuft über Augen und Nacken. Bei der Kohlmeise ist der Kopf schwarz-weiß, der Körper an der Oberseite grün bis blau, die Unterseite ist gelb.
Wie singen Blau- und Kohlmeisen?
Meisen singen relativ gleichmäßig: Auf ein „Zizi“ folgt ein längerer Triller. Ausnahme ist der Alarmruf, wenn Greifvögel oder Katzen im Anmarsch sind: ein hohes, lang gezogenes „ii“ ist dann zu hören.
Wo finde ich Blau-und Kohlmeisen?
Meisen wollen Mischwälder und Gärten. In Europa sind sie flächendeckend vertreten.
Platz 8: Der Haus- und Feldsperling (Spatzen)
Den Haus- und Feldsperling, besser bekannt unter dem Namen Spatz, kennt jeder! Er ist etwa handgroß, hat einen großen Kopf und einen kräftigen Schnabel.
Der Haussperling hat einen braunen Rücken mit schwarzen Streifen und eine dunkle Kehle bei den Männchen, eine beige Brust bei den Weibchen. Der Feldsperling hat einen braunen Kopf und einen schwarzen Fleck auf den Wangen. Er ist etwas kleiner als der Hausspatz.
Wie singt der Feldsperling?
Der Sperling ist kein großer Sänger. Sein Gesang ist eher monoton und klingt wie „Tschlierp!“.
Wo finde ich den Feldsperling?
Der Haus- und Feldsperling ist nahezu überall zu finden.
Platz 7: Der Grünfink
Wer den Grünfink nicht erkennt, hat eine Grünschwäche der Augen. Der Grünfink ist gelb-grün bis moosfarben und somit eigentlich unübersehbar. Die Farben des Weibchens sind etwas zurückhaltender in Braun und Moosgrün.
Wie singt der Grünfink?
Der Grünfink macht im Garten oft den Lauten. Er klingt fast wie ein Kanarienvogel: Zwitschern, Pfiffe, Triller - hier ist alles dabei.
Wo finde ich den Grünfink?
Der Grünfink ist ein typischer Vogel des Waldrands und liebt deswegen Hecken und Sträucher in den Gärten.
Platz 6: Der Mäusebussard
Der Mäusebussard ist der elegante Jäger, der immer mit strengem Blick auf den Zaunpfählen am Wegesrand sitzt. Er ist um die 50 cm groß und hat ein braun-weißes Federkleid. Der Mäusebussard frisst alles was ihm in den Schnabel kommt, vom Maulwurf über Mäuse bis hin zu Reptilien.
Wie singt der Mäusebussard?
Der Mäusebussard ist einer der wenigen Greifvögel, der den Schnabel aufmacht: „Hiiii-äääh!“ ist sein Lieblingslied.
Wo finde ich den Mäusebussard?
Der Mäusebussard liebt die Vorstadt und das Land, nicht so sehr die City. Er braucht Freiräume, um jagen zu können. Er ist der Raubvogel, den man im Frühjahr hoch oben am Himmel kreisen sieht.
Platz 5: Die Ringeltaube
Die Ringeltaube kennt sogar jedes Stadtkind. Sie hat ein grau-blaues Gefieder und am Hals einen türkisfarbenen oder weißen Fleck. Die Ringeltaube ist um die 40 cm groß. Sie frisst jede Art von Körnern, Mais und Getreide hat sie besonders gerne. Was viele nicht wissen: die Ringeltaube kann überraschend schnell fliegen - bis zu 120 km/h!
Wie singt die Ringeltaube?
Die Ringeltaube ist quasi für den Soundtrack der Großstadt zuständig: „Guh-guhgugu-guuh!“- wer kennt das nicht?!
Wo finde ich die Ringeltaube?
Die Ringeltaube findet man eigentlich überall. Parks, Gärten, Wälder und Felder zählen zu den Verbreitungsgebieten der Ringeltaube.
Platz 4: Die Amsel
Auch die Amsel braucht keine Erklärung. Der schwarze Vogel, draußen vor dem Fenster, der zwischen 25 und 30 cm groß ist, ist garantiert eine Amsel. Das Männchen trägt neben dem schwarzen Gefieder einen orangefarbenen Schnabel, das Weibchen hingegen ist dunkelbraun mit gefleckter Brust und somit nicht ganz so auffällig wie ihr männlicher Kollege.
Wie singt die Amsel?
Die Amsel kann singen! Sie kann das sogar sehr abwechslungsreich, besonders morgens und abends ist sie unüberhörbar. Es gibt ganze Archive von Amselstimmen, Experten gehen von ca. 300 Gesangsmustern aus.
Wo finde ich die Amsel?
Die Amsel ist eigentlich ein Waldvogel. In Europa ist die Amsel flächendeckend vorhanden. Man kann fast sagen: Wo Menschen sind, sind Amseln.
Platz 3: Der Buntspecht
Der Buntspecht trägt ein schwarz-weißes Harlekinkostüm und ist deshalb einer der auffälligsten Spechte. Die Männchen tragen einen roten Fleck im Nacken, die Weibchen sind mit ihrem schwarz-weißen Gefieder etwas zurückhaltender in der Farbe. Jungtiere erkennt man an ihrem roten Scheitel. Der Buntspecht gehört mit etwa 25 cm Körpergröße zu den etwas größeren Gartenvögeln.
Wie singt der Buntspecht?
Der Buntspecht ist gesanglich ein echter Schweiger. Wenn überhaupt, dann hört man von ihm einen harten „Krick“. Viel besser zu hören: sein Trommeln auf dem Holz. 10 bis 15 Schläge in 2 Sekunden hämmert der Buntspecht ins Holz, um Weibchen anzulocken.
Wo finde ich den Buntspecht?
Der Buntspecht mag abwechslungsreiche Wälder, Parks und Gärten.
Platz 2: Der Star
Der Star heißt, wie er ist: ein echter Schönling! Er ist um die 20 cm groß. Die Jungtiere sind noch unauffällig grau-braun, ältere Vögel sind fast schwarz. Im Spätsommer wird ihr Federkleid von einem Perlenmuster überzogen und bekommt weiße Spitzen. Mehr Bling gibt's nicht im Garten!
Wie singt der Star?
Der Star ist kein großer Sänger. Von ihm hört man meist zischende und pfeifende Laute, er kann aber auch andere Vögel imitieren.
Wo finde ich den Star?
Der Star ist flächendeckend vertreten. In Nordeuropa (auch Norddeutschland) ist er ein Zugvogel. Er kommt in großen Gruppen (Schwärmen) vor.
Platz 1: Die Mehlschwalbe
Die Mehlschwalbe ist ein Familienvogel. Sie lebt in großen Kolonien. Mehlschwalben sind echte Langstreckenflieger und Boten des herannahenden Sommers. Ihre Nester bauen sie in der Regel oben unterm Dachüberstand. Kein Vogel fliegt eleganter wie die Schwalbe. Die Mehlschwalbe ist wie kaum ein anderer Vogel auf ein so breites Insektenangebot angewiesen.
Wie singt die Mehlschwalbe?
Die Mehlschwalbe kann besser fliegen als singen. Meist hört man von ihr nur ein „Schrrrrip!“. Im Nest wiederum ist lautes Schwatzen angesagt.
Wo finde ich die Mehlschwalbe?
Die Mehlschwalbe liebt offenes Gelände für die Jagd, braucht aber alte Häuser oder Felswände zum Brüten. Sie ist ein typischer Vogel in Kleinstädten.
Der Sonderpreis der Jury geht an: Die Nachtigall
Die Nachtigall ist unscheinbar. Sie ist kaum größer als ein Spatz: oben rotbraun, weiß-beige an der Unterseite.
Wie singt die Nachtigall?
Der Gesang der Nachtigall ist unerreicht. Kein Vogel singt schöner, kein Vogel hat mehr Musik geschrieben. Es singen nur die Kerle, bevorzugt nachts im Frühling. Ein Nachtigallen-Lied hat bis zu 250 Strophen.
Wo finde ich die Nachtigall?
Die Nachtigall befindet sich meist in Gärten, Gebüschen und Waldrändern. Ihr Winterquartier hat die Nachtigall in Afrika.
Fly-in-Futterstation
In jeden Abenteuergarten gehören 2 oder 3 große Sonnenblumen. Und die sollten auch im Herbst stehen bleiben und nicht abgeerntet werden, denn über den regen Flugverkehr an den verblühten Sonnenblumenköpfen im Oktober und November staunen nicht nur die Kleinen.
Dem Naturschutz helfen
Bei der „Stunde der Gartenvögel" wird eine kleine Volkszählung im Garten gemacht. Eine Aktion des NABU, bei der bundesweit am zweiten Maiwochenende im Frühling ehrenamtliche Helfer ausrücken und die Vögel in den heimischen Gärten zählen. Mehr als 150.000 Helfer haben letztes Jahr mitgemacht. Ihre Ergebnisse sind ernüchternd. Nirgendwo wird der Rückgang an Vögeln in unseren Gärten so deutlich dokumentiert wie hier: Auch wenn es kleine Fortschritte bei Sperling, Kohlmeise und Rotkehlchen gab, ist die Abnahme im Bestand bei den insektenfressenden Vögeln erschreckend: Die Zahl der Mehlschwalben und Mauersegler ist im freien Fall. Und selbst sicher geglaubte Bestände wie die der Amseln sind auf einmal bedroht. So kann es auch kein Wunder sein, dass inzwischen mehr als die Hälfte der deutschen Vogelarten als gefährdet gilt. Unser Tipp für mehr Wissen über Vögel: Vögel bestimmen