Ein Insektenhotel ist ein echter Magnet für Bienen & Co.: Gerade Wildbienen freuen sich über die Nisthilfe. Egal, ob im BAUHAUS gekauft oder wie von uns selber gebaut – ein Insektenhotel führt dazu, dass es spätestens nach einem Jahr in Ihrem Garten an allen Ecken summt und brummt. Und Insekten will jeder Gärtner in seinem Garten haben, denn ohne sie gibt es keine Bestäubung für Blumen und Gemüse. Bauen Sie ihnen also eine praktische Nisthilfe.
Ein Zuhause für Biene & Co.
Wildbienen sind zwar Einzelgänger, doch eng verwandt mit den klassischen Honigbienen des Imkers. Sie gehören aber keinem Volk an, haben deswegen auch keinen (Bienen-) Stock. Sie müssen sich stattdessen jedes Jahr in ihrer kurzen Lebensspanne von wenigen Wochen einen neuen Nistplatz suchen, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Und genau hier kommt Ihr Insektenhotel zum Zug!
Übrigens: Auch die dicken Hummeln sind Wildbienen, sie nisten aber in Erdlöchern oder speziellen Hummelkästen. Auch Wespe und Hornisse stehen nicht auf der Gästeliste in Ihrem Insektenhotel - es besteht also keine Gefahr, dass Sie oder Ihre Familie wegen einem nahen Insektenhotel häufiger gestochen werden.
Wo platziert man am besten Insektenhotels?
Hier gilt es, eigentlich widersprüchliche Forderungen unter einen Hut zu bringen: Ein Insektenhotel soll in jedem Fall trocken und vor Regen geschützt, gleichzeitig aber auch sonnig und frei anzufliegen sein. Im Regelfall bedeutet das eine Ausrichtung nach Süden oder Südwesten. Die Höhe sollte mindestens einen halben Meter über dem Boden liegen aber trotzdem vor Fressfeinden (Spechte, Käfer, Spinnen) geschützt sein. In der Praxis werden die meisten Insektenhotels an den Seitenwänden von Gartenhäusern oder freistehend im Garten platziert.
Letzter Check bei der Standortwahl: Nicht jeder Nachbar liebt Bienen und andere Insekten. Achten Sie also darauf, dass Ihr „Nistkasten“ einen ausreichenden Abstand zur Grundstücksgrenze einhält und die Ausrichtung zu Ihrer Bienenweide passt und nicht zur Terrasse der Nachbarn.
Wie ist ein Insektenhotel aufgebaut?
Es gibt nur wenige Regeln, die Sie beim Bau einer Insekten-Nisthilfe unbedingt einhalten müssen. Sie können also Ihrer Kreativität weitgehend freien Lauf lassen. Hier sind die Eckpunkte, an denen Sie sich orientieren sollten:
Eine Nisthilfe für Insekten besteht immer aus einem Rahmen, einer geschlossenen Rückseite und einer Vielzahl von Fächern und Nistplätzen an der Wetterfront. Machen Sie sich im Vorweg eine kleine Zeichnung, was Sie wo unterbringen wollen. Wer keine Zeit hat, einen Kasten zu bauen, kann auch gut eine alte Schublade oder Kommode zweckentfremden. Wichtig ist nur, dass das Holz des Rahmens nicht mit giftigen Farben oder Lacken gestrichen ist. Im Zweifel: abschleifen bis aufs bare Holz!
Die Ausstattung der „Zimmer“
Massivholz:
Wenn Sie einen Holzstamm (z.B. Esche, Eiche, Buche) aufbohren, zunächst nur im Längsholz arbeiten. Ins Hirnholz bohrt man nur bei gut abgelagertem, altem Holz. Setzen Sie die Sackbohrungen (zwischen 2 und 10 mm) nicht zu dicht! Die Tiefe sollte mindestens sechs bis acht Zentimeter betragen. Dabei nicht das Holz mit dem Bohrer verkohlen. Die Bohrungen müssen sauber sein, sonst besteht Verletzungsgefahr für die Tiere.
Schilf und Bambusabschnitte:
Gut! Sie müssen aber an einem Ende verschlossen bleiben. Generell gilt, dass alle Einzelteile (und das Insektenhotel als Ganzes!) immer an der Rückseite abgeschlossen bleiben müssen. Eine saubere, alte Konservendose kann als Halter und provisorische Rückseite eingesetzt werden.
Lehm:
Gibt’s im Fachcentrum. Er sollte aber nicht austrocknen und hart werden. Löcher bohrt man mit einem Bambusstäbchen oder einem alten Bohrer.
Granitbruch, grober Schotter:
Gern gesehen, gibt’s natürlich auch im Fachcentrum. Die Brocken werden durch ein Drahtgitter in Position gehalten.
Unerwünscht sind:
Tannenzapfen, Stroh, Ziegelsteine, frisches Hirnholz, gläserne Beobachtungsröhren, harzige Nadelhölzer, Gasbetonsteine und Bohrungen unter 2 mm oder über 10 Millimeter!
Wichtig:
Viele Schilf- und Bambusmatten sind mit Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden behandelt. So etwas darf nicht in Ihr Insektenhotel einziehen!
So bauen Sie Ihr eigenes Insektenhotel
Dieses Werkzeug brauchen Sie
Dieses Material brauchen Sie
1. Der Korpus
Korpus selbst bauen oder vorhandenes Material zweckentfremden. Hierzu eignen sich alte Schubladen oder Holzkisten.
Merke: das Holz muss von allen Altanstrichen befreit werden, daher gut abschleifen. Wenn der Rahmen fertig ist, eine Planung für die Fächeraufteilung anlegen und eine kleine Skizze davon machen, wie Ihr Insektenhotel ausgeteilt werden soll.
2. Die Raumaufteilung
Die Fächer einrichten. Das geht mit einfachen Holz-Flachleisten. Diese sollten wie der Korpus massiv und unbehandelt sein. Die Leisten werden mit der Stichsäge oder der (Japan-) Handsäge abgelängt und mit Holz-Schnellbauschrauben fixiert. Vorbohren nicht vergessen!
3. Die Befüllung
Die Fächer nach Plan und persönlicher Vorliebe ausstatten. Welche Materialien sich eignen, finden Sie hier im Artikel: Massivholz, Schilf- und Bambusabschnitte, Lehm und grober Schotter sind bestens für die Ausstattung Ihrer "Hotelzimmer" geeignet.
4. Die Frontseite
Die gesamte Front des Insektenhotels mit einem Drahtgeflecht schützen. Damit schützen Sie Ihr Hotel und dessen Gäste vor Fressfeinden wie Meise oder Specht. Das Drahtgeflecht wird ganz einfach an der Ober- und Unterseite mit Tackerklammern fixiert - fertig.
5. Das Ergebnis
Das Insektenhotel jetzt noch an seinen endgültigen Standort hängen oder stellen. Ein knappes Jahr warten, bis die Nisthilfe angenommen und bezogen wurde - und Sie können sich über Wildbienen & Co freuen!
Was es für das Aufstellen eines Insektenhotels noch zu beachten gilt
Insektenhotel nicht reinigen
Ein Insektenhotel muss und darf nicht gereinigt werden. Das machen die Insekten schon allein. Auch sollten Sie es nicht im Nachhinein streichen, ölen etc. Das alles irritiert oder gefährdet Ihre Untermieter!
Von Biene gestochen? Was tun?
Erst einmal Ruhe bewahren. Ist da noch ein Stachel in der Wunde? Den mit einer Pinzette entfernen. Danach heißt es: kühlen, kühlen, kühlen! Gern auch mit einer aufgeschnittenen Zwiebel, die nach aller Erfahrung besser hilft als jedes Medikament. Nur bei Stichen im Mund oder bei einer allergischen Reaktion umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen!
Klicken Sie sich jetzt rein!
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