Kolibris auf dem Balkon? In Deutschland ist dieses Phänomen gänzlich ausgeschlossen. Wenn Sie an Ihren Blumen trotzdem ein Tier entdecken, das an einen Kolibri erinnert, haben Sie Besuch von einem Taubenschwänzchen! Dabei handelt es sich um ein einheimisches Insekt.
Was ist das für ein Insekt, das aussieht wie ein Kolibri?
Ein kleines Tier, das mit einem langen Rüssel Nektar aus Blüten saugt, und dabei mit hektischen Flügelschlägen in der Luft steht: Was an einen Kolibri erinnert, ist in Wirklichkeit ein Schmetterling.
Genauer gesagt handelt es sich bei dem Taubenschwänzchen sogar um einen Nachtfalter! Unterwegs ist er allerdings tagsüber. Ein rundum ungewöhnliches Tierchen also.
Wo lebt das Taubenschwänzchen?
Das Taubenschwänzchen ist ein Wanderfalter – damit erinnern sie mit ihrem Verhalten etwa an Zugvögel. Dauerhaft ansässig sind die Taubenschwänzchen etwa im Mittelmeerraum, von dort breiten sie sich im Sommer Richtung Norden aus, auch nach Deutschland. Inzwischen wandern die Insekten bis nach Skandinavien und legen bis zu 2000 Kilometer zurück!
Laut NABU wurden selbst auf dem Dachsteingletscher in den österreichischen Alpen und in der Schweiz auf 2500 Metern Höhe schon Taubenschwänzchen bei ihrer Reise nach Norden beobachtet.
Durch die Klimaerwärmung können die Tiere inzwischen auch bei uns meist problemlos überwintern.
Das Taubenschwänzchen im Detail
Bevorzugt saugt das Taubenschwänzchen den Nektar aus Blüten mit langem Kelch. Dort kommt sein bis zu drei Zentimeter langer Saugrüssel am besten zum Einsatz.
Vor der Blüte verharrt der Schmetterling kurz sirrend in der Luft und saugt dabei mit dem Rüssel Nektar etwa aus Geranien, Lichtnelken oder Sommerflieder. Dann eilt er zur nächsten Blüte.
Anders als viele andere Insekten ist das Taubenschwänzchen auch bei Regen unterwegs. Wenn es besonders heiß ist, tut es uns das Taubenschwänzchen übrigens gleich und meidet die Mittagszeit. Dann fliegt es vor allem morgens und abends bis in die Nacht.