Kahle Sträucher, gefrorene Böden und kaum Insekten: Während wir es uns im Winter zuhause richtig gemütlich machen, beginnt für viele Gartenvögel eine besonders herausfordernde Zeit. Mit einem Vogelfutterhaus im Garten können Sie den Vögeln durch die kalte Jahreszeit helfen. Ein klassisches Vogelhäuschen aus Holz zu bauen ist kein Wunderwerk. In unserer kostenlosen Bauanleitung zeigen Ihnen unsere BAUHAUS-Fachleute Schritt für Schritt, wie Sie ein Vogelhaus selber bauen können und welche Materialien Sie dafür benötigen.
Schritt 1: Planung und Vorbereitung
Zu Beginn lohnt es sich, die Maße und das Design zu überlegen.
• Für ein klassisches Vogelfutterhaus verwenden wir in dieser Bauanleitung z. B. eine Bodenplatte mit 20 cm x 30 cm x 2 cm. Natürlich können Sie auch ein größeres Vogelhaus bauen – es kommt ganz darauf an, was Sie möchten. Wenn Sie sich wegen der Maße unsicher sind: Es gibt auch praktische Bausätze für Vogelhäuschen, in denen bereits alle Materialien zugeschnitten enthalten sind.
• Halten Sie Ihre Wunschmaße am besten in einem kleinen Bauplan fest. Eine solche Skizze mit Maßen und Farben wird Ihnen beim Bauen helfen und und sorgt dafür, dass hinterher alles passt.
• Beim Design sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Sie können das Holz natürlich belassen oder mit ungiftigen Farben lasieren oder streichen. Ein naturnahes Design fügt sich gut in den Garten ein und ist eine eher unauffällige, sichere Umgebung für die Vögel. Doch auch bunte Vogelhäuser z. B. im beliebten Schwedenstil können eine hübsche Ergänzung für Ihren Garten sein.
• Die Kosten für das Material sind in der Regel überschaubar. Eine genaue Kostenaufstellung hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und das Budget einzuhalten.
Mit dieser guten Planung und Vorbereitung kann das Projekt „Vogelhaus selber bauen“ starten.
Schritt 2: Material & Werkzeug beschaffen
Vorweg: Sie brauchen keinesfalls eine komplett ausgestattete Werkstatt, um ein klassisches Vogelfutterhaus selber zu bauen. Etwas Holz, ein paar Nägel und wenige Werkzeuge reichen völlig aus. Verwenden Sie am besten ungehobeltes und witterungsbeständiges Holz wie Zeder, Lärche, Eiche, Robinie, Douglasie oder auch Tanne, Fichte und Kiefer.
Benötigtes Material:
Benötigtes Material:
• 1 Holzplatte als Bodenplatte (20 cm x 30 cm x 2 cm)
• 2 Holzplatten für das Dach (15 cm x 30 cm x 1 cm)
• 2 Holzleisten für die langen Ränder (30 cm x 5 cm x 1 cm)
• 2 Holzleisten für die kurzen Ränder (20 cm x 5 cm x 1 cm)
• 4 Holzleisten als Dachstützen (20 cm x 2 cm x 2 cm)
• Nägel oder Schrauben
• Optional: Holzöl, Lasur, Klarlack oder Buntlack
Natürlich können Sie statt den Holzleisten auch Naturmaterialien wie Baumrinde oder Äste für Ihr selbstgebautes Vogelhaus upcyceln.
Wichtiges Werkzeug:
• Handkreissäge mit verstellbarer Grundplatte, alternativ eine Stichsäge mit Parallelanschlag (für Gehrungsschnitte)
• Tischlerwinkel
• Hammer oder Akkuschrauber
• Pinsel (optional)
Sie haben nicht alles zur Hand? Kein Problem, wir unterstützen Sie: Alles, was Sie zum Bauen Ihres Vogelhauses brauchen, finden Sie entweder online oder im Baumarkt vor Ort. Die meisten Werkzeuge können Sie sich dort auch erstmal unkompliziert ausleihen, anstatt sie gleich zu kaufen.
Schritt 3: Holzleisten auf Gehrung schneiden
Beginnen Sie damit, alle Werkstücke anzuschrägen, die später über eine Ecke verbunden werden. Dazu stellen Sie die Kreissäge auf 45 Grad ein und machen insgesamt 14 Gehrungsschnitte:
• 8 an beiden Enden der 4 Holzleisten für den unteren Rahmen
• 4 an jeweils einem Ende der 4 Trägerbalken des Daches
• 2 an jeweils einer langen Seite der 2 Dachplatten.
Schritt 4: Holz des Vogelfutterhauses behandeln (optional)
Abhängig von der Holzart und Ihren persönlichen Vorlieben können Sie Ihr selbstgebautes Vogelhaus entweder unbehandelt lassen oder mit einem Holzschutz aus Öl, Lasur oder Lack behandeln.
Wenn Sie sich für ein Öl oder eine Lasur entscheiden, sollten Sie das Holz noch vor dem Zusammenbau streichen. So kann der Wetterschutz in jede Pore des Holzes gelangen. Damit die Oberfläche gut geschützt ist, sind meistens zwei Anstriche notwendig.
Ein Anstrich mit farbigem Lack kann auch noch gut nach dem Zusammenbau erfolgen.
Egal für welche Holzbehandlung Sie sich entscheiden: Achten Sie unbedingt darauf, dass es sich um ein ökologisches Produkt handelt, damit später keine schädlichen Stoffe in das Vogelfutter gelangen. Sie erkennen umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte zum Beispiel an dem Symbol „Blauer Engel“.
Schritt 5: Bodenplatten und Dachstützen des Vogelhauses anbringen
Aus der Bodenplatte und den vier Rahmenleisten bauen Sie nun die Basis für Ihr Vogelhäuschen. Dazu nageln Sie die einzelnen Leisten mit jeweils drei Nägeln rund um die Platte fest. Verstärken Sie die Eckverbindungen zusätzlich mit einem weiteren Nagel.
Tipp: Statt mit Nägeln zu arbeiten, können Sie die Rahmenleisten auch einfach an die Bodenplatte schrauben.
Setzen Sie in jede Ecke der Bodenplatte eine der vier Holzleisten mit dem flachen Ende nach unten – die Leisten dienen als Dachstützen. Achten Sie darauf: Die Spitze des Gehrungschnittes sollte so so nach innen stehen, dass Sie die Dachplatten später bündig auflegen können. Vernageln Sie die Stützen von unten mit der Bodenplatte.
Schritt 6: Dach des Vogelhauses fixieren
Im letzten Schritt bauen Sie das Dach zusammen und fixieren es. Legen Sie dazu die beiden auf Gehrung gesägten Seiten der Platten so aneinander, dass ein 90-Grad-Winkel entsteht. Verbinden Sie die Platten vorsichtig mit Nägeln, setzen Sie sie auf die angeschrägten Dachstützen und nageln Sie sie an den Stützen fest.
Alternativ können Sie natürlich auch hier wieder mit Schrauben arbeiten.
Schritt 7: Vogelfutterhaus im Garten aufstellen
Voilà! Schon ist das Vogelhaus fertig. Sie können es entweder auf einen stabilen Pfahl stellen oder es aufhängen. Die Höhe sollte mindestens 1,50 Meter betragen. Achten Sie in jedem Fall auf eine sichere Konstruktion und Befestigung, damit das Vogelhäuschen bei einem Sturm nicht um- oder herunterfallen kann.
Häufige Fragen rund ums Vogelhaus
Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten Fragen, die viele Kunden beim Vogelhaus selber bauen stellen.
Welches Holz nehme ich fürs Vogelhaus bauen?
Massives Holz ist das beste Material für ein selbstgebautes Vogelhäuschen. Dabei sollten Sie eine Holzart wählen, die sich gut für den Außenbereich eignet.
Von Natur aus witterungsbeständig sind zum Beispiel Zedernholz, Lärchenholz, Douglasienholz oder das Kernholz der Eiche. Weichere Holzarten wie Fichte oder Tanne eignen sich auch; hier empfehlen wir allerdings eine Behandlung mit Holzschutzmittel.
Welche Größe sollte ein Vogelhaus haben?
Die Größe Ihres Vogelfutterhauses können Sie selbst bestimmen. Die Bodenplatte sollte jedoch mindestens 30 x 15 cm groß sein – nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist jedoch, dass Ihr selbstgebautes Futterhaus ein ausreichend großes Dach hat, das einige Zentimeter über die Fläche der Bodenplatte hinaussteht. So bleibt das Vogelfutter immer geschützt und schön trocken. Wie genau das aussehen kann, finden Sie weiter oben in der Vogelhaus-Bauanleitung.
Wo sollte ich das Vogelhaus aufstellen?
Der Standort Ihres „Vogelrestaurants“ ist entscheidend für den Andrang der gefiederten Gäste.
Besonders eine sichere Umgebung erhöht den Wohlfühlfaktor: Das Umfeld sollte für die Vögel gut überschaubar sein. Katzen, die sich unbemerkt anschleichen wollen, haben so kaum eine Chance. Bäume und Sträucher in der Nähe (mindestens 2 Meter Abstand) bieten Vögeln im Notfall eine schnelle Rückzugsmöglichkeit.
Für einen hohen Komfort sorgt ein windgeschützter Standort. So können die Vögel auch bei ungemütlichen Wetterbedingungen gemütlich ihr Futter aufpicken.
Auch wenn es schön zu beobachten ist: Achten Sie darauf, dass das Futterhaus nicht direkt vor einem Fenster steht. Vögel erkennen die Scheibe womöglich nicht und verletzen sich beim Anflug.
Übrigens: Ihr Vogelfutterhaus ist am besten vor starker Witterung und Sonneneinstrahlung geschützt, wenn Sie es in östlicher oder südöstlicher Richtung aufstellen.
Wann soll ich das Vogelhaus aufstellen?
Oft dauert es einige Zeit, bis die Gartenvögel ihre neue Futterquelle entdeckt haben. Damit Ihr selbstgebautes Vogelhäuschen im Winter ein voller Erfolg wird, sollten Sie es schon im Herbst eröffnen. Futter, das am Anfang zum Beispiel auch auf dem Dach des Vogelhauses platziert wird, macht die Tiere zusätzlich neugierig.
Sobald die Vögel das Vogelfutterhaus als Nahrungsquelle für sich entdeckt haben, sollten Sie für regelmäßigen Nachschub sorgen und immer sorgfältig darauf achten, dass keine Futterreste liegen bleiben und zu schimmeln beginnen.
Was sollte ich bei der Vogelfütterung beachten?
Eine Vogelfutterhaus bedeutet auch Verantwortung für das Wohlergehen der Vögel, die das Haus nutzen. Damit Sie und die Piepmätze lange Spaß an dem Häuschen haben, sollten Sie folgendes beachten:
• Verwenden Sie nur artgerechtes Futter für Wildvögel.
• Statt großer Futtermengen legen Sie besser alle ein bis zwei Tage kleine Portionen nach. So kann das Futter nicht schimmeln.
• Entfernen Sie unbedingt altes Futter, bevor Sie das neue Futter nachlegen.
• Reinigen Sie das Vogelhaus einmal in der Woche, damit sich keine Krankheiten durch Kotreste übertragen können. Falls Sie es dabei auswaschen müssen, verwenden Sie heißes Wasser statt Desinfektionsmittel – chemische Reinigungsprodukte können gesundheitsschädlich für Vögel sein.